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Seit vier Wochen ist Martin Harnik ein Roter. Zwei Ligaspiele und ein Tor später zieht der 96-Neuzugang ein erstes Fazit - und das fällt durchweg positiv aus.

/ Profis

Kennenlernphase läuft
Martin Harnik ist angekommen – nicht nur privat, sondern auch sportlich. "Ich sehe mich als Teil der Mannschaft" gibt der 29-Jährige zu Protokoll, fügt aber im gleichen Atemzug hinzu, dass die Kennenlernphase noch nicht beendet sei. Auch deshalb beansprucht er das von außen an ihn heran getragene Attribut des Führungsspielers noch nicht. "Das muss man sich verdienen und mit Leistung vorangehen." Daran arbeitet er. Der ehemalige Stuttgarter scheut sich allerdings auch nicht, diese Rolle in naher Zukunft einmal zu auszufüllen. "Wenn etwas anliegt, übernehme ich auch Verantwortung." Das habe er bereits früh in Stuttgart gelernt und hat für ihn nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun, sondern sei vielmehr eine Frage des Typs. Und einer dieser sei er: "Ich polarisiere mein Leben lang. Das mache ich nicht bewusst – so bin ich."

Erstes Tor für 96 im zweiten Bundesligaspiel: Martin Harnik

Zweite Saison für einen Zweitligisten
Mit 190 Erstligaspielen und 53 Treffern beginnt nun mit Hannover 96 ein neues Kapitel in seiner Laufbahn. Für den Stürmer, der seine Fußballschuhe das erste Mal in Hamburg geschnürt hat, ist es allerdings keine Premiere. Harnik bestreitet seine zweite Saison für einen Zweitligisten. Bereits in der Spielzeit 2009/10 war er von Werder Bremen an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, absolvierte dort insgesamt 30 Partien, traf 13 Mal für die Rheinländer. Auch in Hannover erwartet den österreichischen Nationalspieler eine Meisterschaftsrunde in Liga zwei. Und momentan noch ein  Trainingsrückstand, den es gilt, aufzuholen – der Einsatz bei der Europameisterschaft in Frankreich hat eine komplette Vorbereitung nicht zugelassen. Und so pendelt der Stürmer zwischen Mannschaftstraining und individuellen Einheiten auf der Mehrkampfanlage. Damit habe er kein Problem, Trainingsrückstand ändere sich halt nicht von heute auf morgen.

Harnik: "Ich will meine beste Leistung zeigen"
Was sich ebenfalls nicht ändert, ist die Erwartungshaltung, die an ihn herangetragen wird und die er für sich wie folgt bewertet: "Die von außen nehme ich als Kompliment, aber als erstes geht es um die des Trainers und meine eigene." Was die Erfüllung letzterer angeht, zeigt er sich entschlossen: "Ich will meine beste Leistung zeigen." Mit seiner Einstellung passt er ideal in ein Team – sein Team, das er als "hungrig und jung" beschreibt und qualitativ und charakterlich gut genug sei, um aufzusteigen. Kennen und schätzen gelernt hat er nach der kurzen Zeit auch Trainer Daniel Stendel. Der habe eine ganz klare Linie, sei sehr kommunikativ und wisse, wie er die Spieler anpacken müsse. Überhaupt sei Hannover 96 ein Verein, der für eine lange Tradition stehe und dem Harnik anmerke, dass er in die erste Liga zurückwolle.

"Qualitativ und charakterlich gut genug, um aufzusteigen!"
Martin Harnik über die Mannschaft

Alles gefunden, um sich wohlzufühlen
Um seinen Beitrag dafür zu leisten, hat der Angreifer mit der doppelten Staatsbürgerschaft beste Voraussetzungen in Hannover. Er habe mit seiner Familie alles das gefunden, was sie brauche. Wichtig für den Bauchmenschen Harnik, um sich wohlzufühlen – nicht nur zuhause, sondern auch auf dem Platz. Auch an Stuttgart und den VfB habe er viele schöne Erinnerungen. "Dort habe ich mir einen Namen gemacht und bin zum Bundesligaspieler gereift." Groll ist in keinster Weise zu spüren, wenn Harnik über seinen letzten Klub spricht. "Es ist wie in einer guten Beziehung: Wenn man so lange zusammen war, dann wünscht man dem andere nichts Schlechtes." Fokussiert ist der Vater einer Tochter sportlich mittlerweile aber nur noch auf 96. Sein Credo für eine erfolgreiche Saison steht fest: "Wenn wir unseren Job gut machen, dann müssen wir nicht auf Stuttgart und andere schauen." Und die Arbeit in der Liga verläuft zurzeit ohne größere Komplikationen. Dieses Wochenende steht allerdings ganz im Zeichen des DFB-Pokals gegen die Kickers aus Offenbach. Aus seiner langjährigen Erfahrung heraus weiß Harnik: "Das wird ein harter Fight. Auf dem Papier sind wir Favorit, aber es wird ein Hexenkessel werden. Wir sollten so schnell wie es geht versuchen, den Sack zuzumachen."

So schnell, wie sich der Offensivspieler eine Entscheidung für die Partie gegen den Regionalligisten wünscht, so gut stehen die Vorzeichen für Harnik, was seine erste Saison für 96 betrifft: Alles auf Anfang mit einem Ziel, das erste Liga heißt.
nr

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