NIEMALSALLEIN

Der 8. Mai 2010 ist sicherlich ein Tag, an den sich noch viele 96-Anhänger gut erinnern können. Hannover 96 gastierte am letzten Spieltag der Saison beim VfL Bochum, gewann und hielt die Klasse. Ein Rückblick.

/ Profis, Fans

Emotionale Grenzerfahrung
Die Saison 2009/10 war eine Spielzeit, die jeden Fan und jeden Spieler emotional an seine Grenze brachte. Der Tod von Torhüter und Kapitän Robert Enke im November 2009 riss rund um Hannover 96 vieles aus den Fugen und lähmte – auch auf dem Platz. Nach einer beispiellosen Negativserie im Winter kämpften die Roten in der gesamten Rückrunde um den Klassenverbleib. Die ganze Stadt – geeint in der gemeinsamen Trauer – stand geschlossen hinter ihrem Verein.

Unter dem Motto "Gemeinsam für die 1. Liga" hatten sich über Monate hinweg Fans – jung und alt, prominent und nicht-prominent – mit Videobotschaften für 96 stark gemacht und zur Unterstützung aufgerufen. Zusammen mit der Stadt Hannover gab es eine dazu passende Plakatkampagne. "Ohne die Fans und den Rückhalt aus dem Verein wäre es nicht machbar gewesen", erinnert sich Steven Cherundolo, heute U17-Trainer – damals Teil des Mannschaftsrates. "Aber ganz entscheidend war auch, dass es in der Mannschaft einen Moment gab, in dem wir verstanden haben, dass uns auf dem Platz keiner helfen kann außer uns selbst. Das hat unsere Arbeit jeden Tag – im Training und in den Spielen – geprägt." Im Laufe der Rückrunde kam so der Aufschwung. Ein fulminanter 6:1-Heimsieg am vorletzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach hievte die Roten mit nun 30 Punkten auf den rettenden 15. Tabellenplatz.

Tief aus dem 96TV-Archiv: Bilder vom Bochum-Endspiel 2010

12.000 96-Fans in Bochum

In den darauffolgenden Tagen gab es in der Stadt nur ein Thema: das "Endspiel" in Bochum. Der VfL lag mit 28 Zählern auf Rang 17 knapp hinter der von Mirko Slomka trainierten Elf. Rund 12.000 mitgereiste 96-Fans sorgten für Heimspiel-Atmosphäre im damaligen rewirpowerSTADION. "Die Anfangsphase war hart umkämpft. Beide Mannschaften waren nervös", weiß "Dolo" noch. Dann – nach neun Minuten – traf Arnold Bruggink zum 1:0. "Mit dem ersten Tor für uns ist die Sache gekippt. Die Bochumer waren verunsichert, wir waren beflügelt." Mike Hanke (23.) und Sergio Pinto (45.) sorgten noch vor der Pause für die Entscheidung. Beim 3:0 aus 96-Sicht blieb es bis zum erlösenden Schlusspfiff. "Die ganze Saison war ein Gefühlschaos zwischen Trauer und Schock – und nach dem letzten Spieltag gab es eine große Erleichterung. Es war dieses Gefühl, als Einheit etwas geschafft zu haben, obwohl alles dagegen gesprochen hatte."

Wiedersehen am dritten Spieltag
Nun geht es am dritten Spieltag nach gut sechs Jahren zum ersten Mal wieder nach Bochum. Es wird kein Alles-oder-nichts-Spiel. Und mutmaßlich auch keines, an das man sich noch mehr als ein halbes Jahrzehnt später erinnern wird. Aber dennoch ein ganz wichtiges. Sowohl Spitzenreiter 96 als auch die mit vier Punkten noch ungeschlagen auf dem dritten Rang liegenden Gastgeber wollen mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen. "Dolo" ist zuversichtlich: "Der Mannschaft ist alles zuzutrauen und wir wünschen uns natürlich alle einen Auswärtssieg – vielleicht mit einem ähnlichen Ergebnis wie damals. Aber die Punkte stehen im Vordergrund." Und die wollen wir nach Hannover holen.
ch

Hier noch ein paar weitere Bilder aus Bochum:

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