NIEMALSALLEIN

Die Generalprobe vor dem Rückrundenauftakt am kommenden Wochenende in Berlin ist den Roten nur zum Teil geglückt. Das Team von Peter Neururer musste in der heimischen AWD-Arena gegen den Schweizer Traditionsklub Grashopper Club Zürich ein spätes und unnötiges Ausgleichstor durch Ricardo Cabanas (89.) zum 1:1 (1:0)-Endstand hinnehmen. Vor der tollen Kulisse von 14.000 Zuschauern war Thomas Brdaric in der 34. Minute die 96-Führung gelungen. Am kommenden Samstag folgt das erste Bundesligaspiel des jungen Jahres.

 

 

Dabrowski in Viererkette
Aufgrund der Verletzung Per Mertesackers und eines grippalen Infektes von Ersatzmann Vinicius Bergantin rückte Christoph Dabrowski in die ihm ungewohnte Innenverteidiger-Rolle. Peter Neururer bescheinigte dem etatmäßigen Mittelfeldabräumer später eine „tadellose Leistung“, auch wenn der 96-Coach bemerkte, dass die Präsenz „Dabros“ im Mittelfeld eigentlich unverzichtbar sei. Ersatzkeeper Frank Juric musste wegen eines Mages-Darm Virus ebenfalls passen. Die Roten starteten mit ihrem gewohnten 4-3-3-System mit Yankov vor den beiden Staubsaugern Lala und Balitsch. Der neue Grashoppers-Coach Krassimir Balakov setzte auf ein 4-4-2 mit Eduardo und Rogerio als Doppelspitze, die die 96-Defensive niemals wirklich in Gefahr bringen sollte.

Verdiente Führung durch Brdaric
Die erste Halbzeit wurde eindeutig vom Gastgeber bestimmt. Schon nach acht Minuten verpasste Jiri Stajner die Führung nur knapp, als seine 11-Meter-Direktabnahme nach einem verlängerten Tarnat-Einwurf nur den linken Pfosten touchierte. Nur eine Minute später kratzte ein eidgenössischer Verteidiger einen Kopfball Hashemians aus acht Metern von der Torlinie (9.). Balitsch hatte nach einer Stajner-Linksecke artistisch vorbereitet. Auch in der Folge bestimmten die Roten das Geschehen vor tollen 14.000 Zuschauern, was sich allerdings angesichts des rutschigen Geläufs nicht immer als einfach gestaltete. Lediglich Cabanas beschäftigte 96-Schlussmann Robert Enke ein wenig mit Fernversuchen (17., 25.), ohne jedoch für echte Aufregung zu sorgen. Gefährlicheres passierte auf der anderen Seite. Nach gut vorgetragenem Angriff über rechts verlängerte Hashemian eine Cherundolo-Flanke mustergültig auf Sturmpartner Thomas Brdaric, der herrlich per Volley abschloss. Aus neun Metern knallte „Bratsche“ das Leder halbhoch und hart ins kurze linke Eck (34.). Überhaupt harmonierte das Sturmduo prächtig.

Ausgleich aus dem Nichts
Nach der Pause ersetzte Stajner. Sousa kam für Hashemian und 96 stellte auf ein 4-4-2 um. In der Folge taten sich die Roten schwer, auch wenn sie nach 56 Minuten die große Chance auf das 2:0 verpassten. Cherundolo hatte herrlich von rechts auf den langen Pfosten geflankt, wo Balitsch frei zum Flugkopfball kam. Das Leder strich aber über die Querstange. Auch wenn die Grashoppers jetzt immer besser ins Spiel kamen, wirkliche Torgelegenheiten sprangen nicht dabei heraus. Nachdem 96 erneut seine Chance verpasste, als ein Sousa-Freistoß für große Verwirrung in der Schweizer Defensive sorgte und der für zehn Minuten eingewechselte und nach acht Monaten Verletzungspause mit Jubel empfangene Thomas Christiansen knapp verpasste (85.), fiel wenig später wie aus dem Nichts der Ausgleich. Eine flache Hereingabe von rechts irritierte Hanno Balitsch, Christoph Dabrowski und Robert Enke so sehr, dass Ricardo Cabanas das Leder letztendlich aus dem Gewühl über die Linie stochern konnte (89.). Mit dem Schlusspfiff hatte Touré dann sogar nach einem Konter noch die Chance zum dann jedoch sehr schmeichelhaften Grashoppers-Sieg, als er vom linken Strafraumeck aber über den Giebel zielte.

Neururer begeistert von Fanverhalten
Peter Neururer war trotz des späten Ausgleichs letztendlich mit dem „richtungsweisenden Abschluss der durchaus optimalen Vorbereitung“ zufrieden. „Jetzt haben wir noch eine Woche Zeit für jene Feinheiten, die in der zweiten Halbzeit noch fehlten“, analysierte der 96-Cheftrainer. Im ersten Durchgang habe man den „Gegner kontrolliert“, jedoch die Vorentscheidung verpasst. „Nach der Systemumstellung ist Unruhe ins Spiel gekommen, das wir dann aus der Hand gegeben haben“, beurteilte Neururer den Ausgleich als durchaus rechtmäßig. Zur Sicherheit hatte der Trainer den „bis dahin ordentlich“ spielenden Yankov (Schlag auf die Wade) sowie Cherundolo ausgewechselt. Begeistert zeigte sich der Coach vom Verhalten der Fans in der für ein Testspiel großartigen Kulisse. „Es ist unglaublich, was hier losgetreten wurde. So etwas habe ich bei einem Freundschaftsspiel noch nicht erlebt. Ein tolles Erlebnis“, so der 50-Jährige.

Christiansen is back
Auch Robert Enke war beeindruckt von der „sehr guten Atmosphäre“, wusste aber auch um die „schwierigen Bedingungen auf einem seifigen Platz“. Der 96-Keeper ärgerte sich über eine „nicht so tolle zweite Halbzeit“ und das „unnötige Ausgleichstor“. Ein „Gänsehaut-Feeling“ erlebte Thomas Christiansen, der erstmals seit acht Monaten wieder in der AWD-Arena aufspielen konnte. „Es ist ein tolles Gefühl, dass die Fans mich nichtvergessen haben“, freute der „Spanier“ sich. Vahid Hashemian verspürte „nach einem harten Trainingslager noch ein wenig Müdigkeit“, zeigte sich aber insgesamt zufrieden mit der Mannschaftsleistung.
or

STATISTIK

Hannover 96: Enke- Cherundolo (ab 74. Hahne), Dabrowski, Zuraw, Tarnat - Balitsch, Lala, Yankov (ab 64. Dietwald) - Stajner (ab 46. Delura), Hashemian (ab 46. Sousa), Brdaric (ab 80. Christiansen)

Grashopper-Club Zürich: Coltori (ab 62. Jehle) - Sutter, Mitreski (ab 68. Denicola), Stepanovs, Hurlimann - Pavlovic (ab 46. Chihab), Cabanas, Salatic (ab 62. Seoane), Jaggy - Eduardo (ab 46. Touré), Rogerio (ab 46. Muff)

Tore: 1:0 Brdaric (34., Hashemian), 1:1 Cabanas (89.)

Gelbe Karten: Fehlanzeige

Zuschauer: 14.000

Schiedsrichter: Florian Mayer

Foto: O.Vosshage

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen