NIEMALSALLEIN

Hannover. Wenn es denn gutgehen sollte, dann könnte das Ziel der Reise zugleich Programm sein. Von morgen Abend an wird Hannover 96 für ein Trainingslager in Bad Segeberg Quartier beziehen – der Stadt, in der während der alljährlichen Karl-May-Festspiele geschossen und getroffen wird. Das würde man sich endlich mal wieder auch von den „Roten“ in der Fußball-Bundesliga wünschen, wenn sie am Ostersonntag beim Hamburger SV antreten, um mit diesem und jenem Treffer im Nordderby im Abstiegskampf den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können.

 

Vorletzter Tabellenplatz, fußballerische Offenbarungseide gegen Stuttgart und Köln, mit dem HSV einen angeschlagenen Gegner vor Augen: Im Trainingslager will Mirko Slomka versuchen, seine Mannschaft auf den Pfad der sportlichen Tugenden zurückzuführen. Da gebe es auch Zeit, "um ein paar Dinge aufzuarbeiten, die wir zuletzt falsch gemacht haben", sagte der Trainer. Zudem sei der Rahmen gegeben, damit sich die Spieler auf ihren Beruf konzentrieren und etwas für die Regeneration tun könnten. Auch da könnte der Name programmatisch sein: 96 wird im Vier-Sterne-Hotel Vitalia am Großen Segeberger See logieren, das auf Wellness spezialisiert ist. Nach Schleswig-Holstein will 96 bereits "schlank" anreisen: Slomka plant für die zweite Wochenhälfte ausschließlich mit den Spielern, die für ihn für das Hamburg-Spiel infrage kommen. Verletzte wie Elson und Arouna Koné, die frühestens die Woche drauf gegen Schalke 04 wieder zur Verfügung stehen, werden ebenso in Hannover bleiben wie Hanno Balitsch. Der aufgrund der Gelb-Roten Karte für die Bundesliga gesperrte Mittelfeldspieler wird von Donnerstag an mit der Regionalligaelf trainieren. Und Balitsch findet dies, das jedenfalls stellte Slomka so dar, sogar gut – anders als es der Fall war, als ihn der damalige Trainer Dieter Hecking mit einer Woche bei der „Zweiten“ abstrafte. Im Gespräch habe ihm der 29-Jährige zu verstehen gegeben, dass dies eine gute Entscheidung sei, sagte Slomka. Denn für die II. Mannschaft ist Balitsch spielberechtigt – "so bleibt er im Rhythmus". Nachdem der Trainer am Vortag auf Balitsch überhaupt nicht gut zu sprechen gewesen war, scheint das Kriegsbeil seit gestern wieder begraben. "Es ist nichts vorgefallen, um zu sagen: Er darf nicht mehr für 96 spielen", sagte Slomka. Wahrscheinlich wäre es auch keine gute Entscheidung, ausgerechnet Balitsch jetzt zum Sündenbock machen zu wollen, da mit Leon Andreasen und Altin Lala zwei andere defensive Mittelfeldspieler nicht einsatzfähig sind. Andreasen (Kniebeschwerden) kann frühestens Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren, Lala beendete das Training gestern beizeiten, weil auch er sein verletztes Knie wieder spürte. Und die leidige Erfahrung bei 96 lehrt nun einmal, dass derartige Beschwerden länger anhalten können. Weshalb es auch im Fall von Sergio Pinto heißt abzuwarten. Auch er hatte gestern unfreiwillig früher Feierabend, nachdem er umknickt war. Danach klagte Pinto über starke Schmerzen in der linken Kniekehle. Training heute: 10 und 15 Uhr, Mehrkampfanlage.

 

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