NIEMALSALLEIN

ür Moritz Stoppelkamp waren es "gefühlte 50 Grad" Celsius, und es sei „ganz schön anstrengend“ gewesen – das Wetter hätte zum Trainingsstart der "Roten" keinen besseren Fingerzeig liefern können für das, was die Spieler des Fußball-Bundesligisten in den nächsten Wochen erwartet.

 

Auch wenn es gestern beim Auftakt vor rund 600 Zuschauern bei brütender Hitze auf dem Platz noch nicht zur Sache ging: Das wird sich ändern. Chefcoach Mirko Slomka, erst am Wochenende aus dem südafrikanischen Winter in den prallen deutschen Sommer zurückgekehrt, hat Stoppelkamp, dem Neuen aus Oberhausen, wie auch allen anderen Spielern eine "richtig gute Vorbereitung" angekündigt.

Gerade die ersten Wochen könnten für einige zu einem "Leidensweg" werden. Gestern aber dominierte trotz der Saunatemperaturen Fröhlichkeit – sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen der Ost- und Nordkurve der AWD-Arena. Die 96-Verantwortlichen hatten sich endlich wieder daran erinnert, dass zum Trainingsstart mehr gehört als 40 muskuläre Männerbeine, ein paar Bälle und eine Trillerpfeife. Stadion statt Mehrkampfanlage, geöffnete Getränkestände und Imbissbuden, die Chance, selbst mal gegen den Ball zu treten und sich die ersten Autogramme zu holen: Die Zuschauer hatten Spaß und Kurzweil. Und Slomka durfte sich bestätigt fühlen auf dem eingeschlagenen Weg, mehr Nähe zum 96-Anhang herzustellen.

"Dass wir zum Auftakt die Fans einladen und dass dann nicht gerade wenige kommen, das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte er. Die Fans sparten nach langen Wochen der Bundesliga-Enthaltsamkeit auch nicht mit Beifall, als während des Trainingsspiels etwa Florian Fromlowitz einen Freistoß aus dem Torwinkel fischte oder Mike Hanke, der über viele Monate das Pech gepachtet zu haben schien, den Ball ins Netz köpfte. Ein gutes Omen? Das könnte auch auf Stoppelkamp und Mikael Forssell zutreffen: Den beiden gelang ebenfalls ein Treffer; Forssell hat solche kleinen Erfolgserlebnisse lange genug vermisst. Vorige Saison war der Finne fast permanent verletzt, jetzt will er durchstarten. "Zum Bundesligaauftakt will ich fit sein und dann nicht nur auf der Bank sitzen", sagte er. "Dazu nutze ich jeden Tag." Diese Worte decken sich mit der Einschätzung von Mitspieler Christian Schulz: "Alle sind hungrig nach sechs Wochen Pause."

Ein paar Tage wird es wohl noch dauern, bis die 96-Trainingskiebitze das "Who is who?" der aktuellen Mannschaft beherrschen. Außer Stoppelkamp wuselten gestern weitere sieben Neue, nämlich Markus Miller, Emanuel Pogatz, Lars Stindl und Ron-Robert Zieler sowie Christopher Avevor, Felix Burmeister und Willi Evseev, ein Trio aus dem eigenen Nachwuchs, über den Platz. Nicht dabei waren hingegen Steve Cherundolo, Mario Eggimann (WM-Urlaub), Didier Ya Konan (grippaler Infekt), Karim Haggui (am 12. Juli aus dem verlängerten Urlaub zurück) sowie Leon Andreasen, Altin Lala und Sergio Pinto (im Aufbautraining).

Schneller gewöhnen können sich Spieler und Fans anscheinend an die neuen Farben, die Ausrüster Under Armour ins Spiel gebracht hat. Trainer und Betreuer präsentierten sich in weinroten Trainingsshirts, die Spieler in dunkelblauen Leibchen. "Wie Barcelona", sagte Forssell.

 

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