NIEMALSALLEIN

Ginge es nach Hannover 96, dann würde er heute noch seine Sachen packen und von dannen ziehen. Doch zum Transferschluss zeichnet sich nicht ab, dass Jan Schlaudraff das weinrote Trikot mit der Rückennummer 13 für immer auszieht, um anderswo als Fußballprofi wieder Fuß zu fassen.

 

"Wenn es für ihn nicht zu 100 Prozent passt, dann wird er wohl auch nicht weggehen", sagte gestern Sportdirektor Jörg Schmadtke. Zuvor hatte Trainer Mirko Slomka dem früheren Nationalspieler quasi die Pistole auf die Brust gesetzt, als er vor laufender TV-Kamera sagte: "Wenn er spielen will, sollte er darüber nachdenken, sich einem anderen Klub anzuschließen." Schon in den ersten beiden Bundesligaspielen war der 27-Jährige außen vor – doch obwohl der hannoversche Klub den Druck merklich erhöht hat, scheint Schlaudraff gewillt zu bleiben.

Er wolle nichts übers Knie brechen, hatte er zuletzt gesagt. Seitdem sagt er über seine Situation öffentlich nichts mehr, was wohl auch nicht so falsch ist. Obwohl 96 insgesamt vier Spielern nahegelegt hat, sich nach einem neuen Klub umzuschauen – außer Schlaudraff noch Mikael Forssell, Mike Hanke und Valdet Rama –, war 96 auf der Transferliste des Dachverbandes DFL bis gestern Abend weiterhin ein unbeschriebenes Blatt. Die Absicht, den Kader zu verkleinern und damit in der Etatrubrik "Spielergehälter" für Entlastung sorgen, scheint nicht aufzugehen – erst im Januar 2011 wird das Transferfenster wieder geöffnet. Sportdirektor Schmadtke scheint in der Hinsicht mit seinem Latein am Ende: "Soll ich auf die Spieler einreden wie auf einen kranken Esel?", sagt er. "Wenn wir keine Lösung finden, dann sind sie weiter Bestandteil dieser Mannschaft."


Heute Testspiel beim HSC: Noch herrscht beim HSC Ruhe vor dem Sturm. Doch das wird sich heute ändern: Um 18 Uhr wird an der Constantinstraße das Testspiel gegen das 96-Bundesligateam angepfiffen, und die Verantwortlichen des Bezirksliga-Tabellenführers hoffen auf 1500 Zuschauer – das wären zehnmal so viele wie sonst. "Auch über 2000 würden wir uns bestimmt nicht beklagen", sagt der HSC-Vorsitzende Frank Kuhlmann – der blendende Start der "Roten" in die neue Bundesligasaison und die Aussicht, erstmals DaMarcus Beasley im 96-Trikot in Aktion zu sehen, dürfte für zusätzliches Interesse sorgen. Von 10 Uhr an gibt es beim HSC Eintrittskarten zu kaufen (freier Eintritt für Kinder bis zu fünf Jahren), die Tore zum Vereinsgelände werden um 16 Uhr geöffnet. Der Rasenplatz, am Wochenende geschont, ist nach HSC-Angaben trotz der starken Regenfälle bestens bespielbar.

In der Länderspielpause treten die "Roten" noch zu zwei weiteren Testspielen an: am Donnerstag (19 Uhr) beim Regionalligaaufsteiger TSV Havelse und am Sonnabend (15 Uhr) in Immensen gegen FK Mlada Boleslav. Der tschechische Erstligadritte hatte es gerade mit einem früheren 96-Spieler zu tun: Beim 3:1 gegen Slovan Liberec sorgte Jiri Stajner für das Ehrentor.

 

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