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Am Sonntag trifft Hannover 96 in der heimischen AWD-Arena auf Borussia Mönchengladbach. 20 Jahre nach dem denkwürdigen Pokalfinale gegen die Fohlen bat hannover96.de Uwe Kamps, den damaligen Borussen-Keeper und jetzigen Torwarttrainer der Gladbacher, zum Interview.

/ Profis

 

Herr Kamps, vor 20 Jahren kam es im DFB-Pokalfinale in Berlin zu einer der größten Überraschungen in der Geschichte des Wettbewerbs, Zweitligist Hannover 96 setzte sich im Elfmeterschießen gegen Ihre Borussia durch. Sie waren auf dem Platz hautnah dabei und eine der Schlüsselfiguren, können Sie uns Ihre Eindrücke schildern?

Kamps: "So ein Finale in Berlin ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ein neutraler Platz, ungefähr gleich viele Fans im Stadion und schon tagsüber in der Stadt ist dieses Pokalfeeling zu spüren. Deswegen war das natürlich ein toller Tag auf der einen Seite, auch wenn es am Ende für uns auf der anderen Seite eher ein schwarzer Tag war. Wir waren der Erstligist und damit der Favorit, aber Hannover hat das Spiel lange offen gehalten und am Ende hat Jörg einfach einen mehr gehalten."

Ihr Gegenüber in dem Endspiel war Jörg Sievers, der wie Sie als "Elfmeter-Killer" galt. Welche Eigenschaften braucht ein Torwart, um erfolgreich Elfmeter zu entschärfen und wie sehr kann man diese Eigenschaften trainieren?

Kamps: "Wirklich trainieren kann man das nicht. Man kann sich natürlich anhand der Fernsehbilder schon vorbereiten, zum Beispiel wie der Schütze zuletzt geschossen hat. Aber im Endeffekt ist es dann eher ein Gefühlsding. Und ein wenig Glück gehört dann im richtigen Moment auch dazu."

In Ihrer Profi-Karriere sind Sie immer Borussia Mönchengladbach treu geblieben. Ist so eine lange Zeit bei einem Verein in der heutigen Fußballwelt überhaupt noch denkbar?

Kamps: "Ich denke, es ist schwierig. Vereinswechsel sind heutzutage einfacher, die Verträge und Ablösesummen machen dies schon grundlegend möglich. Bei mir hat es sich nie ergeben, aber das bereue ich auch überhaupt nicht. So ist Borussia für mich über so einen langen Zeitraum zu einer Heimat geworden. Deswegen bin ich sehr froh, dass alles so gekommen ist."

Wie Sie spielte auch Jörg Sievers immer nur für "seinen" Verein, nämlich Hannover 96. Inzwischen ist auch er Torwarttrainer der Profimannschaft. Gibt es zwischen Ihnen noch weitere Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte?

Kamps: "Man sieht sich natürlich bei den Bundesligaspielen und quatscht dann vor und nach dem Spiel ein wenig. Dann freut man sich auch immer, den anderen zu sehen. Aber darüber hinaus gibt es jetzt keine weiteren Berührungspunkte, also nichts Regelmäßiges oder so." 

Ihr Schützling Marc-Andre ter Stegen und 96-Keeper Ron-Robert Zieler haben in sehr jungem Alter bereits den Sprung zum Stammtorwart geschafft. Was zeichnet die "Neue Generation" der Bundesliga-Torhüter aus?

Kamps: "Ich denke, für Jörg und mich ist es einfach schön zu sehen, wie sich Talente entwickeln können, was man mit harter Arbeit erreichen kann – und dem notwenigen Talent verständlicherweise. Die heutige Generation von Torhütern ist insgesamt kompletter ausgebildet, das bezieht sich vor allem auch auf das Spiel mit dem Fuß. Der mitspielende Torwart ist heute gefragter als früher."    

Am Sonntag kommt es zum Spiel zwischen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach. Was erwarten Sie von der Begegnung und wie lautet Ihr Tipp?

Kamps: "Ich erwarte ein offenes Spiel, mit zwei guten Teams, die sich beide gute Torchancen erarbeiten können. Daher denke ich, dass es ein sehr spannendes Spiel wird, mit hoffentlich dem besseren Ausgang für uns."

Herr Kamps, vielen Dank für das Interview!

 

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