NIEMALSALLEIN

Am letzten Spieltag gelingt der U19 mit einem 1:0-Sieg beim Hamburger SV der Sprung auf den vierten Tabellenplatz. Die U17 hingegen muss den VfL Wolfsburg nach einer 0:1-Niederlage beim VfL Osnabrück vorbeiziehen lassen und wird am Ende Dritter.

/ Akademie

 

U19: Doch kein Mittelmaß
Jedes Jahr im Hochsommer fängt es wieder an, dieses Kribbeln, und es wird stärker, je näher das erste Spiel der neuen Saison rückt. Nervöse Spieler, Trainer und Betreuer hoffen auf einen guten Start, läuft es optimal, gelingt zum Auftakt ein überzeugender Sieg.

Die A-Junioren von Hannover 96 verloren im August 2011 mit 0:5 bei Hansa Rostock. 

Es machte sich ein ungutes Gefühl breit, und es wurde auch erstmal nicht besser. Nach vier Spielen mit zwei Unentschieden und einer weiteren Niederlage war der Vorjahresdritte Tabellenvorletzter mit nur zwei Punkten. Der Hamburger SV thronte zu diesem Zeitpunkt mit 12 Punkten auf dem ersten Rang und sollte ihn für eine lange Zeit auch nicht mehr hergeben.

Im Dezember des vergangenen Jahres, 96 hatte sich erholt und zu einem Team im gesicherten Mittelfeld gemausert, trafen beide Mannschaften im Eilenriedestadion aufeinander. Am Ende stand ein torloses Unentschieden, die U19 war deutlich besser als der Spitzenreiter, traf aber das Tor trotz einer Vielzahl von Chancen nicht. Mit dem Wissen, dem HSV spielerisch das Wasser reichen zu können, ging es in die Winterpause. 

Hamburg ohne Chance
Am vergangenen Sonntag beim Saisonfinale in Hamburg gelang den jungen Roten die Verwertung bester Einschussmöglichkeiten ebenfalls nicht. Einen Treffer erzielte das Team des scheidenden Trainers Hartmut Herold aber doch, wenn er auch nicht das Ergebnis einer herausgespielten Chance war. Einen vom HSV notdürftig abgewehrten Ball brachte Philipp Rusteberg per sehenswertem Volleyschuss im langen Eck unter und sorgte damit für die hochverdiente Führung (58.). 

Der Gegner hatte im Hannoveraner Strafraum bis auf einen Ball, der eher zufällig an das Lattenkreuzes knallte, keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen können, 96 hingegen zeigte in Hamburg, dass der besorgniserregende Saisonauftakt weder spielerisch, noch in Hinblick auf die Ergebnisse, einen nachhaltigen Trend begründen konnte.

Trendumkehr
Vielmehr wechselten sich gute und schlechte Phasen ab, meist korrespondierten die schwachen Auftritte mit der zum Teil grotesken Personalsituation. "Wir haben eigentlich nie in Bestbesetzung spielen können, besonders Christopher Stern, der Kopf und Kapitän der Mannschaft, hat uns sehr gefehlt", erklärt Herold, der auf "ein anstrengendes Jahr" zurückblickt.

Auch am Ende war die Kaderdecke dünn. Weil das Mannschaftsgefüge und der Charakter des Teams aber zu den bemerkenswerten Entdeckungen dieser Spielzeit zählen und auch der Klassenerhalt vor einigen Wochen zu keinem Nachlassen geführt hat, beenden die A-Junioren die Saison auf dem 4. Tabellenplatz, hinter dem HSV, der nur Dritter wurde.

Aus den letzten sechs Partien holte die U19 15 Punkte. So unheilvoll diese Saison auch begann, sie endete gut. 
mi

Hamburger SV: Engelhardt (70. Rybicki) - Wieckhoff, Durak, Najafi - Deichmann, Klaes (70. Öztunali), Jordan - Rickspun - Demirbas, Akdogan (70. Sharifi), Masek (70. Guder)

Hannover 96: Büyükbuluter - Reimann, Pietler, Olthoff, Struwe - Schindler, Petrov, Rusteberg (88. Azong), Boock, (72. Schulze) - Kasumovic (83. Folarin), Musliji

Tore: 0:1 Rusteberg (58.)

Schiedsrichter: Neuer (Gelsenkirchen)

Zuschauer: 110

Gelbe Karten: Najafi / - 

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


U17: Zwischen Stolz und Enttäuschung
Am Sonntagabend saß Daniel Stendel mit seinen B-Junioren zusammen und versuchte, die jüngsten Ereignisse vernünftig einzuordnen. Am Vormittag hatte seine Mannschaft mit 0:1 beim VfL Osnabrück verloren und damit in der Tabelle einen Satz nach hinten gemacht, der sich nun, da die Saison zu Ende ist, nicht mehr korrigieren lässt. Und das ist ärgerlich, aber ist es auch schlimm? Ändert der dritte gegenüber dem zweiten Rang etwas an der Qualität der Saison, an der Qualität der Mannschaft?

Nein, diese Niederlage beim am Sonntag stark aufspielenden VfL Osnabrück war mit Sicherheit vermeidbar, sie ist aber nicht geeignet, die fraglos herausragende Saison zu schmälern. Sie dient allenfalls als Indiz dafür, warum die jungen Roten am Ende nicht von der Spitzenposition grüßen. Die U17 hat in der zurückliegenden Meisterschaft diverse Gegner dominiert, sie hat beeindruckende 73 Tore geschossen und 17 ihrer 26 Spiele gewonnen, viele davon deutlich.

Die Hertha enteilt
Es gab allerdings einige kurze Phasen, in denen das Team an seinem jugendlichen Leichtsinn, an dem Drang, möglichst schnell die nötigen Tore zu erzielen, scheiterte. Es kassierte Niederlagen und Unentschieden zu strategisch ungünstigen Zeitpunkten. Es war etwa die Hälfte der Saison gespielt, da verloren die B-Junioren zwei Spiele hintereinander und damit auch den Kontakt zur Tabellenspitze, die sie zuvor mehrfach inne hatten. Es war der Zeitpunkt, ab dem Hertha BSC dauerhaft Erster war und 96 das Geschehen nicht mehr in der eigenen Hand hatte.

Die U17 besteht aus Talenten, die neben ihrer spielerischen Klasse auch über einen ausgeprägten sportlichen Ehrgeiz verfügen. Spätestens am vorletzten Spieltag war klar, dass Berlin nicht mehr einzuholen sein würde, dass es wirklich nur noch darum ging, ob man guter Zweiter oder genauso guter Dritter wird. Vielleicht war das der Grund für die fehlenden Anteile "in Sachen Aggressivität und Laufbereitschaft", die laut Stendel die Niederlage in Osnabrück besiegelten. Es wäre ein jedenfalls nachvollziehbares Leistungsloch am Ende einer anstrengenden Saison gewesen. 

"Der zweite Rang hätte unserer tollen Saisonleistung noch mehr Bestätigung verliehen", sagte der Trainer noch unter dem Eindruck der Niederlage. Subjektiv vielleicht, objektiv aber bleibt das Geleistete gleich gut. Daran kann ein Spiel schlicht nichts ändern.
mi  

VfL Osnabrück: Meyer - Kijewski (66. Alscher), Massmann, Stenzel, Maaske (66. Rodrigues) - Ruschmeier - Bajric, Gecim, Bauer (66. Witt) - Hassan (50. Mitzlaff), Gündogan

Hannover 96: Tvrtkovic - Wolf, Panagiotidis, Serra (41. Wilton), Teichgräber - Tuna (41. Sielski) - Grunert (58. Sulejmani), Ernst, Bähre - Keskin (50. Dierßen), Krottke

Tore: 1:0 Gündogan (18.)

Schiedsrichter: Dornieden (Osnabrück)

Zuschauer: 80

Gelbe Karten: Hassan / Wolf, Dierßen

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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