Genickbruch durch individuelle Fehler
Legt man die ersten 30 Minuten zugrunde, konnte Daniel Stendel seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. "Wir waren das spielbestimmende Team und gehen absolut verdient in Führung", erklärte der Coach nach der 1:5-Niederlage seiner U19 bei Werder Bremen.

Tatsächlich lief zuerst alles für die jungen Roten. In der neunten Spielminute passte Mark-Yannick Grunert auf den im Strafraum zentral wartenden Gazi Siala, der den Ball zum 1:0 im Netz unterbrachte. Beflügelt von der frühen Führung spielte Stendels Team weiter gut nach vorne und hatte richtig gute Torgelegenheiten, die aber ungenutzt blieben. Bähre etwa hatte nach einer Viertelstunde das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an dem stark reagierenden Werder-Keeper Otremba. 

Kurz darauf brachte die U19 durch einen individuellen Fehler Werder ins Spiel. Einen bösen Abspielfehler nutzte Bremens Offensive zu einem schnellen Angriff, den Almpanis zum 1:1 abschloss (22.). Obwohl die Roten auch nach dem Ausgleich das überlegene Team waren, konnte Bremen in Person von Breustedt zwölf Minuten später das zweite Tor nachlegen.

Ein ärgerlicher Halbzeitstand, denn 96 hatte sich in der ersten Hälfte bei spielstarken Bremern teuer verkauft. 

Der dritte Treffer zieht 96 den Zahn
Für den zweiten Durchgang hatte sich die U19 sicher viel vorgenommen, doch bereits nach zwei Minuten klingelte es erneut im Kasten von Marek Große, der gegen den wuchtigen Schuss von Bremens von Haacke nichts ausrichten konnte (47.). Mit dem 1:3 lief bei Stendels Elf nicht mehr viel zusammen; es war ein herber Dämpfer zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt. Werder schraubte das noch auf 1:5 hoch, 96 hatte erst danach noch zwei gute Gelegenheiten, kosmetisch auf das Endergebnis einzuwirken - vergeblich. 

Stendel wusste, warum seine Mannschaft in Bremen deutlich geschlagen vom Platz ging: "Nach einem individuellen Fehler bekommen wir den Ausgleich, schon kurz darauf liegen wir hinten. Das hat uns das Genick gebrochen."

Auswärts läuft es für die A-Junioren bisher noch nicht, zu Hause dafür umso besser. Gut also, dass im heimischen Eilenriedestadion das nächste Punktspiel ansteht, allerdings erst am 16. September. In der Zwischenzeit kann der Trainer mit seiner Mannschaft daran arbeiten, jene individuellen Fehler zu minimieren.
mi

Werder Bremen: Otremba - Zander, Hyde, Röcker (75. Buhmann), Lingerski - Förde, von Haacke - Hilßner (88. Scholl-Amoah), Schwede - Almpanis (64. Neldner), Breustedt (70. Lukowicz)

Hannover 96: Große - Tuna, Schulze, Fölster (46. Ernst), Betram - Pietler, Siala, Nähre, Grunert (75. Rayski) - Kasumovic (60. Keskin), Krottke

Tore: 0:1 Siala (9.), 1:1 Almpanis (22.), 2:1 Breustedt (34.), 3:1 von Haacke (47.), 4:1 Schwede (57.), 5:1 Breustedt (67.)

Gelbe Karten: Schwede / Pietler

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Schütter (Werl)

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