NIEMALSALLEIN

Die U23 ist zurück in der Spur! Am Samstagnachmittag gewann das Team von Valérien Ismaël mit 5:2 (1:1) gegen den BV Cloppenburg, musste dabei aber zunächst einem Rückstand hinterherlaufen. Derweil eroberte die U17 mit einem 2:1-Sieg beim FC St. Pauli die Tabellenführung in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost.

/ Akademie

 

U23: Ein klarer Sieg - trotz wackeliger Defensive
Die kleine Serie von zwei Niederlagen ist gestoppt. Am vergangenen Samstag schaffte die U23 die Trendumkehr und das mit einem vom Ergebnis her relativ beeindruckenden 5:2-Erfolg über den BV Cloppenburg. 

Dass es ein so deutlicher Sieg werden würde, hatte sich gerade im ersten Durchgang aber nicht abgezeichnet. Vielmehr ging es richtig schlecht los: Bereits nach zehn Minuten lag das Team von Valérien Ismaël hinten, weil Willen nach einer Ecke mit dem Kopf schneller am Ball war als seine Gegenspieler. 

Wieder ein Rückstand - Erinnerungen an die letzten beiden Spiele wurden wach, in denen sich die Defensive der Roten wackelig präsentierte und dem Gegner das Toreschießen leicht machte. Und in der ersten Hälfte wirkte es phasenweise so, als wäre es nicht besser geworden. "Der BVC hatte drei Riesenchancen, die wieder eklatanten Fehlern geschuldet waren", sagte Ismaël hinterher, der natürlich froh war, dass der Gegner daraus kein Kapital schlagen konnte. 

Nach vorne hingegen wussten die Roten zu überzeugen. Es dauerte zwar bis zur 44. Minute, ehe Lars Fuchs den Ausgleich erzielte, danach aber kam die Mannschaft in Fahrt. Sofort nach Wiederanpfiff erhöhte Aycicek auf 2:1 (46.), knappe zehn Minuten später stellte Willi Evssev auf 3:1 (54.). Eine Spitzenmannschaft sollte mit einem 2-Tore-Vorsprung eigentlich auf der sicheren Seite sein, 96 aber machte es spannend.

Unnötige Spannung
Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld brachte Krohne - Führender der Torschützenliste in der Regionalliga Nord - in Position, der zum 3:2 vollstreckte (60.). "Wir wollten wieder den besonderen Ball spielen, vertendeln ihn so aber", beklagte sich der Trainer über den in dieser Szene fehlenden Weitblick: "Manchmal ist ein einfacher Pass der intelligentere."

Dass das Match in der Schlussphase keine Reminiszenz an die ersten Saisonspiele wurde, in denen die Roten Führungen verschlampten und am Ende nur mit einem Punkt dastanden, lag an der notwendigen Ruhe - und an der Konsequenz vor dem Tor. Gießelmann per Foulelfmeter (67.) und Kadah (72.) brachten die Roten endgütig auf die Siegerstraße. "Wir haben aus der Vergangenheit gelernt", fand Ismaël und meinte damit die Gelassenheit einer spielerisch und offensiv starken Mannschaft, die weiß, dass sie ihre Tore macht, wenn sie nur Geduld hat. 

Sorgen bereitet dem Trainer aber nach wie vor die Leistung im hinteren Mannschaftsteil: "Wir müssen erneut viel analysieren, das individuell-taktische Zweikampfverhalten ist derzeit nicht gut genug." Besonders das Timing fehle, in der Folge seien die getroffenen Entscheidungen falsch, monierte er und fügte an, dass es so nicht reichen werde, wenn man weiter oben dabei bleiben wolle.

Das wollen sie bei der U23 aber und sie sind es derzeit auch. Mit dem Sieg gegen den BV Cloppenburg sicherte Ismaëls Elf den zweiten Tabellenplatz, der erste bleibt in Reichweite. Dort thront Holstein Kiel mit drei Punkten mehr auf dem Konto, aber einem Spiel weniger. Die Welt der Bundesliga-Reserve ist auf dem Papier also in allerbester Ordnung. Nur auf dem Platz bieten sich noch kleine Nachbesserungsarbeiten an.
mi 

Hannover 96 II: Klonz - Karwot, Löhden, Fölster, Wohlfahrt (81. Rutter) - Aycicek (77. Rusteberg), Mesfin-Mulugeta, Evseev (70. Noto), Gießelmann - Kadah, Fuchs

BV Cloppenburg: Tilling - Volkmer (70. Löpke), Willen, Westerveld, Vaughan - Thomes (77. Beermann), Gerdes - Wangler, Kodes (60. Beer) - Krohne, Wernke

Tore: 0:1 Willen (10.), 1:1 Fuchs (44.), 2:1 Aycicek (46.), 3:1 Evseev (54.), 3:2 Krohne (60.), 4:2 Gießelmann (67. FEM), 5:2 Kadah (72.)

Gelbe Karten: Fuchs, Wohlfahrt, Karwot / Gerdes, Wangler

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Yilmaz (Hamburg)

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


U17: Verdient gewonnen, allen Widerständen zum Trotz
Das Auswärtsspiel der B-Junioren beim FC St. Pauli stand im Grunde die ganze Woche unter einem schlechten Stern. Verletzte und Kranke dünnten den Kader auf ein Maß aus, dass selbst Freunden des Galgenhumors das Lachen im Halse stecken geblieben sein dürfte. Am Samstag waren es acht Spieler, die fehlten, U17-Coach Slaven Skeledzic bekam mithilfe einiger U16-Akteure und drei Spielern, die unter der Woche nicht trainiert hatten, aber immerhin eine vollzählige Mannschaft zusammen, die sich auf den Weg nach Hamburg machte. 

Als der Trainer und seine „sehr, sehr dezimierte Elf" beinahe angekommen waren - nur noch der Elbtunnel war zu durchfahren - ging plötzlich nichts mehr. "Wir sind in einen Mammutstau geraten", berichtete Skeledzic, der nach zweieinhalb Stunden keine andere Möglichkeit mehr sah, als die Mannschaftssitzung mit dem Handy abzuhalten. "Wir waren auf drei Kleinbusse verteilt, anders hätte ich die letzten Anweisungen nicht mehr kommunizieren können." Mit siebzehnminütiger Verspätung zum Spielbeginn kam der 96-Tross letztlich am Nachwuchsleistungszentrum des FC St. Pauli an. Kabinen beziehen, umziehen, aufwärmen - dann ging es los. Letztendlich war es für beide Mannschaften nicht einfach, die Spannung hochzuhalten.

Katastrophale Bedingungen
Als wäre das alles nicht genug gewesen, musste Skeledzics Elf auf einem Kunstrasenplatz antreten, "der nicht bundesligatauglich ist". Eine kurzfristige Spielverlegung war dafür verantwortlich, dass sich besonders die spielstarken 96er auf einem Geläuf abmühen mussten, auf dem laut dem Trainer "kein Dribbling oder Pass in die Tiefe möglich war." Doch auch dem trotzten seine Spieler und gingen nach einer guten Viertelstunde durch Onur Capin nach prima Vorarbeit von Tim Dierßen in Führung (16.). Ansonsten war es eine, angesichts der Platzverhältnisse auch so zu erwartende, mäßige erste Halbzeit, in der die U17 wenige und der FC St. Pauli gar keine Torchancen hatte. Grundlegend veränderte sich das auch im zweiten Durchgang nicht. 

Die jungen Roten nutzten schon nach wenigen Sekunden durch einen kalkulierten Spielzug die Hamburger Unordnung unmittelbar nach Wiederanpfiff zum 2:0 (41.) aus - Capin traf erneut. St. Pauli schaffte drei Minuten vor dem Ende noch den Anschluss, weil sich die Verteidigung einen seltenen Stellungsfehler leistete, konnte aber aus der Hektik der Schlusssequenz kein Kapital mehr schlagen. Und das wäre auch nicht verdient gewesen. "Wir waren die bessere Mannschaft mit der reiferen Spielkultur. Erneut haben meine Jungs ihre hohe Effektivität unter Beweis gestellt und im Fußball zählen eben die Tore", freute sich Skeledzic hinterher. Zwar sei es St. Pauli gelungen, gut dagegen zu halten, 96 habe es aber verstanden, den Gegner weitgehend vom Tor wegzuhalten und immer wieder Nadelstiche nach vorne zu setzen. Es war ein Spiel, bei dem nur das Ergebnis zählte.

Besonders beeindruckt war der Trainer aber davon, dass seine zum Teil angeschlagenen Spieler trotz dieser fürchterlichen Bedingungen vor und während des Spiels mit solch einer "taktischen Disziplin die Vorgaben umgesetzt haben und sich mental so auf die Begegnung fokussieren konnten. Das war überragend". Der gerechte Lohn waren drei verdiente Punkte und die Tabellenführung. Auf die hatten die B-Junioren hingearbeitet und dass sie sie nach solch einem Spiel erobert haben, ist besonders schön. 

Die gute Form muss die U17 konservieren, denn schon am morgigen Dienstag geht es darum, im Conti-Cup die nächste Runde zu erreichen. Gegner ist der SC Langenhagen, angepfiffen wird die Partie um 16.30 Uhr.
mi


FC St. Pauli:
Bieren - Kuhle, Ambrosius, Aug, Oshoffa - Pinarlik, Kunze, Windhoff (60. Telli) - Jurcher, Tutak, Wegner

Hannover 96: Königsmann - Arkenberg, Von der Ah, Ehrcke - Wolter (79. Langer) - Dierßen, Polomka, Tecihgräber, Marotzke - Capin (53. Yilmaz), Kasumovic

Tore: 0:1, 0:2 Capin (16./41.), 1:2 Pinarlik (77.)

Gelbe Karten: Tutak / Teichgräber, Marotzke, Kasumovic

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Rath (Bremen)

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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