NIEMALSALLEIN

Am Ende hat es nicht ganz gereicht: mit 2:3 hat unsere U23 das Spitzenspiel gegen Holstein Kiel verloren. Dabei kamen die jungen Roten trotz Unterzahl nach einem 0:2- bzw. 1:3 Rückstand jeweils auf ein Tor heran und zeigten über die gesamten 90 Minuten, warum sie weiterhin einer von zwei Meisterschaftsfavoriten sind. Ebenfalls knapp mit 1:2 verloren hat die U17 am Sonntag bei Hertha BSC, das Spiel der U19 wurde witterungsbedingt kurzfristig abgesagt.

/ Akademie

 

U23: Eine Leistung, die stolz macht
Es gab in dieser Saison schon Spiele der U23, nach denen Valérien Ismaël sauer und enttäuscht angesichts der Leistung seiner Mannschaft war. Am Montagabend, als das Spitzenspiel zwischen Hannover 96 und Holstein Kiel abgepfiffen und die 2:3-Niederlage den Weg in die Statistiken gefunden hatte, war Ismaël "nicht traurig, sondern stolz". 

Der 96-Coach und die 720 Zuschauer in der zugigen AWD-Arena hatten eine Hannoveraner Mannschaft gesehen, die aufopferungsvoll kämpfte, nie aufgab, und die einen Punkt nicht nur aufgrund dieser Basistugenden verdient gehabt hätte - 96 spielte überdies den besseren Fußball. Weil aber auch kurz vor Weihnachten Punkte nur für Tore und nicht für Schönheit vergeben werden, brachte der U23 die sehenswertere Spielanlage erst einmal nichts. Holstein Kiel hingegen, das tief und kompakt stand und zwischen Konterversuchen respektive langen Bällen hin und her wechselte, konnte schon relativ früh Zählbares verbuchen. 

Einen zunächst abgewehrten Ball hob Krause über die Abwehrkette der jungen Roten hinweg und fand schließlich Heider, der aus stark abseitsverdächtiger Position zum 0:1 einschieben konnte (14.). "Wir haben uns in dieser Szene zu sehr auf den Linienrichter verlassen und bekommen den Gegentreffer zu billig", kommentierte Ismaël. Mit der Führung im Rücken zogen sich die "Störche" noch weiter zurück und die Bundesliga-Reserve hatte in der Folge Schwierigkeiten, sich gefährlich vor das Tor von Ex-96er Morten Jensen zu kombinieren. Eine exzellente Chance gab es in Durchgang eins, aber Jensen parierte einen wuchtigen Kopfball von Deniz Kadah formidabel. 

Spannende 2. Halbzeit
Mit dem schmalen 0:1-Rückstand und allen Chancen begann der zweite Spielabschnitt, der rasant wurde: in der  57. Minute gelang Aust nach einem Freistoß das 0:2, eine Minute später wurde Kevin Behrens wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz geschickt. Es sah bei stärker werdendem Schneefall nicht gut aus für Ismaëls Team, das aber mit zehn Mann plötzlich noch präsenter, wacher und griffiger als zuvor mit elf wirkte. Besonders die Standardsituationen beschworen viel Torgefahr herauf und 20 Minuten vor dem Ende zappelte der Ball zum 1:2 im Netz - Kadah hatte mal wieder zugeschlagen. Die jungen Roten waren nun nah dran am Ausgleich, Innenverteidiger Jannik Löhden setzte das Leder aber nur an die Latte (74.). "Das war der Knackpunkt im Spiel", meinte Ismaël. Und tatsächlich, nur zwei Minuten später gelang Holstein in Person von Johansen das 1:3 und damit die Vorentscheidung. 

Die U23 kam zwar durch einen reingestocherten Treffer von Kadah noch einmal auf ein Tor an Kiel heran, am Ende aber gab es keine Punkte, dafür einen weiteren Platzverweis, weil Gökdemir in der Nachspielzeit Gelb-Rot sah. Unzufrieden und sauer stapften die jungen 96er nach Abpfiff Richtung Kabine, ein paar Minuten später blickten die Protagonisten aber schon wieder mit einem Lächeln im Gesicht auf das bisher Geleistete. "Wir haben eine tolle Hinserie gespielt und uns enorm entwickelt", bilanzierte etwa Kapitän Lars Fuchs, dem 18-Tore-Mann Deniz Kadah nur beipflichten konnte und außerdem betonte, "dass die Meisterschaft noch lange nicht entschieden ist. Kiel hat hier sehr glücklich gewonnen". Das fand auch Holsteins Coach Thorsten Gutzeit: "Hochverdient war unser Erfolg sicher nicht."

"Valé" Ismaël hat seiner Mannschaft in der Halbzeitpause gesagt, dass sie verlieren kann, wenn sie sich hinterher nichts vorzuwerfen hat. Und das hat sie nicht. Die U23 hat im letzten Spiel vor Weihnachten alles versucht, sie überwintert auf Platz 2 und geht mit dem Wissen in die Winterpause, dass selbst Holstein Kiel nicht besser ist. Es wartet ein spannendes Jahr 2013.
mi 

Hannover 96 II: Radlinger - Gökdemir, Löhden, Karwot (63. Mesfin-Mulugeta), Noto (80. Wohlfahrt) - Evseev, Schünemann - Gießelmann, Behrens - Kadah, Fuchs (68. Rusteberg)

Holstein Kiel: Jensen, Herrmann, Aust, Hartmann, Wetter (87. Pressel) - Kazior, Krause - Heider, Siedschlag - Schied (55. Hebler), Johansen (77. S. Müller)

Tore: 0:1 Heider (14.), 0:2 Aust (57.), 1:2 Kadah (70.), 1:3 Johansen (76.), 2:3 Kadah (79.)

Gelbe Karten: Karwot, Gießelmann, Evseev / Heider, Siedschlag

Gelb-Rote Karten: Gökdemir (90. wiederholtes Foulspiel) / -

Rote Karten: Behrens (58. Tätlichkeit) / -

Zuschauer: 720

Schiedsrichter: Skorczyk (Salzgitter)

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U17: Gut gespielt, unglücklich verloren
Dass das Auswärtsspiel bei der Berliner Hertha kein Spaziergang werden würde, war U17-Coach Slaven Skeledzic und seiner Mannschaft vorher klar und das wurde es auch nicht. Ohne zahlreiche Stammspieler konnte der 96er Nachwuchs dem Spitzenreiter aus Berlin über die gesamte Spielzeit zwar Paroli bieten, aber leider nichts Zählbares mit nach Hause nehmen.

"Im ersten Durchgang haben wir das Spielkonzept sehr gut umgesetzt, gut gestanden und verteidigt, hatten aber auch unsere Szenen nach vorne. Wäre es nach Großchancen gegangen, stünde es zur Pause 2:1 für uns. Hertha hatte zwar mehr vom Spiel, aber das wollten wir auch so", lobte der Trainer den engagierten Auftritt seiner Mannschaft. Nach 40 Minuten lag 96 allerdings nicht vorne, sondern mit 0:1 hinten. Eine Minute vor Abpfiff war die U17 einmal nicht richtig geordnet und konnte trotz mehrfacher Überzahl in Ballnähe nicht verhindern, dass am Ende Hasse einen von Königsmann zunächst noch abgewehrten Schuss im Nachsetzen im Tor unterbringen konnte (39.). 

Unglücklich endete die erste Halbzeit für die B-Junioren, unglücklich begann die zweite: drei Minuten nach Wiederanpfiff verloren die jungen Roten erst den Ball, dann einen entscheidenden Zweikampf - und lagen mit 0:2 zurück (43.). Dass es nun ganz schwierig werden würde, ergab sich schon aus der Tordifferenz der Berliner, die bis zum Sonntag in 13 Spielen gerade einmal sechs Gegentreffer kassiert hatten. "Wir mussten nach dem 0:2 natürlich taktisch umstellen. Wir haben Hertha früher unter Druck gesetzt und alles nach vorne geworfen. Wir hatten dann mehr Spielanteile und mehr offensive Aktionen, leider ohne wirklich hochkarätige Torchancen zu kreieren."

Der Anschluss fällt zu spät, Dominic Wolter auf Intensivstation
Erst in der letzten Spielminute konnte sich Sylejmani einmal entscheidend durchsetzen und auf 1:2 verkürzen. Die drei Minuten, die der Schiedsrichter nachspielen ließ, waren aber zu kurz, um doch noch den Ausgleich zu schaffen, der angesichts der gezeigten Leistung keinesfalls unverdient gewesen wäre. 

"Zwei individuelle Fehler haben uns auf die Verliererstraße gebracht. Auf diesem Niveau werden bereits kleine Unaufmerksamkeiten brutal bestraft", analysierte der Coach, warum es in Berlin nicht zumindest zu einem Punkt gereicht hat. "Dennoch hat unsere Mannschaft besonders läuferisch und taktisch ein ordentliches Spiel gemacht. Dominic Wolter musste zudem nach 50 Minuten vom Feld, weil er einen Schlag auf den Solarplexus bekommen hatte und ein Schleudertrauma erlitt. Er wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht und sollte auf der Intensivstation untergebracht werden. Es macht uns schon sehr traurig, dass wir eine Hiobsbotschaft nach der anderen erhalten und wünschen Dominic natürlich beste Genesungswünsche wie auch allen unseren anderen nicht einsatzfähigen Spielern."

Gelingt der U17 noch so eine ordentliche Partie am kommenden Wochenende gegen RB Leipzig, dann stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass der von Verletzungen gebeutelte Bundesligist mit drei Punkten und einer prima Ausgangslage in die Winterpause geht - und 2013 mit gesunden Spielern wieder richtig durchstartet. 
mi

Hertha BSC U17: 
Körber - Hallmann (41. Tuzcu), Beyer, Torunarigha - Träder, Teßmann - Rausch (66. Sucsuz), Pelivan, Kauter - Hasse (41. Kamarieh), Mirbach (64. Prontichev)

Hannover 96 U17: Königsmann - Arkenberg, Langer, Ehrcke (46. von der Ah), Timm - Marotzke, Wolter (50. Sierck) - Yilmaz (46. Polomka), S. Kasumovic, Sylejmani - Dierßen

Tore: 1:0 Hasse (39.), 2:0 Kauter (43.), 2:1 Sylejmani (80.)

Gelbe Karten: Beyer, Prontichev / Sylejmani, Marotzke

Zuschauer:
68

Schiedsrichter: Porsch (Barsbüttel)

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