U19: Den Bock zur richtigen Zeit umgestoßen
Im Verlauf der vergangenen Woche hatte sich im Training der U19 schon angedeutet, dass die Mannschaft verstanden hat, worum es angesichts der prekären Tabellensituation nach der 1:5-Pleite beim Halleschen FC geht. Dass sie aber eine so deutliche Reaktion zeigen und den Tabellenzweiten Werder Bremen, der seit über einem halben Jahr überhaupt nicht mehr verloren hat, mit 5:2 bezwingen würde, damit war in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt zu rechnen. 

96 kam im heimischen Eilenriedestadion gut ins Spiel und bemühte sich darum, hinten sicher zu stehen, aber trotzdem nicht die Offensive zu vergessen. Und das taten sie auch nicht. Nach 29 Minuten war es Almir Kasumovic, der zum verdienten 1:0 traf. Werder versteckte sich allerdings überhaupt nicht und schaffte den Ausgleich (41.). Wer sich auf ein 1:1 zur Pause eingestellt hatte, der hatte allerdings den agilen Kasumovic nicht auf dem Zettel, der mit dem Pausenpfiff erneut die jungen Roten in Front brachte (45.). 

Eiskalt ausgekontert
Dass das Spiel nicht nur in der ersten, sondern auch in der Anfangsphase der zweiten Hälfte weitgehend ausgeglichen war, fand in der 59. Minute dann auch Ausdruck in der Statistik - sehr zum Ärger von 96-Coach Daniel Stendel, der mitansehen musste, wie Selke relativ unbedrängt den erneuten Ausgleich für Werder erzielte. "Mit dem Ausgleich stand das Spiel auf der Kippe", sagte Stendel und meinte, was in der Vergangenheit oft zu beobachten war: Die U19 tat sich in dieser Saison oft mit der Bewältigung von Gegentoren schwer, zeigte gegen Werder aber, dass es auch anders geht.

Ungenauigkeiten im Bremer Spielaufbau wurden am vergangenen Samstag umgehend zu Kontern genutzt und so kam es, dass nicht nur Almir Kasumovic noch sein drittes Tor erzielte, sondern auch Sebastian Ernst einen Doppelpack schnüren konnte. Am Ende gewann 96 nicht unverdient mit 5:2 und schaffte damit nicht nur die Revanche nach der 1:5-Niederlage im Hinspiel, sondern dürfte auch eine ordentliche und immens wichtige Portion Selbstvertrauen getankt haben, stehen die jungen Roten doch noch immer auf einem Abstiegsplatz. Gelingt es ihnen aber, die Leistung vom Wochenende zu wiederholen, müssen sie dort nicht lange bleiben.
mi

Alle Tore gibt es bei dfb.tv als Bewegtbild! 

Hannover 96: Tvrtkovic - Schulze (75. Tuna), Panagiotidis, Teichgräber, Bertram - Pietler, Petrov - Rayski (64. Grunert), Sylejmani (64. Ernst) - A. Kasumovic (87. Polomka)

Werder Bremen: Otremba - Plendiskis, Lingerski, Zander, Krumland (46. von Haacke) - Neldner, Hilßner - Schwede, Röcker - Kobylanski (71. Lukowicz), Selke

Tore: 1:0 A. Kasumovic (29.), 1:1 Zander (41.), 2:1 A. Kasumovic (45.), 2:2 Selke (59.), 3:2 Ernst (78.), 4:2 A. Kasumovic (85.), 5:2 Ernst (89.)

Gelbe Karten: Tvrtkovic, Schulze, Ernst / Hilßner

Schiedsrichter: Kanzler (Eisenach)

Zuschauer: 95

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U17: Das gerechte Unentschieden verpasst
Vor dem Spiel gegen Werder Bremen wollte die U17 unbedingt einen Sieg, hinterher wären sie auch mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Leider gab es nach Abpfiff aber gar keine Punkte. "Uns fehlt momentan etwas das Matchglück", benannte Coach Slaven Skeledzic einen der Gründe für die knappe 0:1-Heimniederlage. 

Ein weiterer war sicher, dass die jungen Roten in der ersten Halbzeit nicht immer so agierten, wie es sich der Trainer gewünscht hatte. "Bremen war in den ersten 40 Minuten leicht überlegen, wir hatten unsere Probleme im Spielaufbau. Plan B, den wir uns als Mittel gegen Werders Pressing zurechtgelegt hatten, hat meine Mannschaft nicht gut umgesetzt", kritisierte Skeledzic hinterher. Bremens marginale Feldvorteile resultierten zwar nicht in einer Handvoll exzellenter Torchancen, das 0:1 aus 96-Sicht machte der Gast trotzdem (35.).

Gute zweite Halbzeit
Mit dem knappen Rückstand ging es in die Kabinen und die Videoanalyse während der Pause verdeutlichte den B-Junioren, wo es im zweiten Durchgang nachzulegen galt. Und siehe da: in den zweiten 40 Minuten war Hannover das bessere Team und hätte unmittelbar nach Wiederanpfiff in Person von Tim Dierßen den Ausgleich machen müssen, doch der Jugend-Nationalspieler traf statt des Tors nur den Bremer Schlussmann (41.).

96 machte im Verlauf der zweiten Hälfte auf und Werder boten sich noch Chancen auf das 0:2. Weil die aber genauso ungenutzt blieben wie die Möglichkeiten, die sich die Hannoveraner U17 erspielte, wäre am Ende ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen. "Bedenkt man, dass uns insgesamt elf potentielle Stammspieler fehlen und mit Anton und Wolf zwei Spieler 80 Minuten durchhalten mussten, die zuvor sieben Monate kaum oder gar nicht auf dem Platz standen, hat meine Mannschaft ein wirklich ordentliches Spiel gemacht", fand Skeledzic abschließend lobende Worte. 

Einen positiven Eindruck hat außerdem Winterneuzugang Philip Walther hinterlassen, der laut seines Trainers "enormes Potential hat und seine technischen und fußballerischen Fähigkeiten hat aufblitzen lassen, sich aber verständlicherweise noch etwas an das Tempo in der Bundesliga gewöhnen muss". Am kommenden Wochenende hat die U17 beim Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Erfurt die Möglichkeit, zu einem gerechteren Ergebnis als zuletzt gegen Bremen zu kommen. Dann kann vielleicht auch der zweite Neuzugang Pascal Brix mittun, der gegen Bremen wegen einer Erkrankung noch passen musste.
mi

Hannover 96: Königsmann - Wolf, Anton, Ehrcke (41. Wolter), von der Ah - Langer, Arkenberg - S. Kasumovic, Walther, Sierck - Dierßen

Werder Bremen: Klinkmann - Cakoli, Yigit, von Holt, Lercher - Prieß (60. Schnirpa) - Käuper, Eggestein, Sahin (73. Dogan) - Ahrens (70. Güthermann), Serbes (78. Bruns)

Tore: 0:1 Sahin (35.)

Gelbe Karten: - / Sahin

Schiedsrichter: Warnecke (Magdeburg)

Zuschauer: 70

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