NIEMALSALLEIN

Nach zwei Niederlagen in Folge hat die U23 den Turnaround geschafft und beim FC St. Pauli II spektakulär mit 6:4 (1:2) gewonnen. Innenverteidiger Löhden schoss zwei Tore. Weniger erfreulich ging es bei den Junioren zu. Die U19 verlor mit 0:2 beim Nachwuchs des Hamburger SV, die U17 hatte mit 1:2 bei Energie Cottbus das Nachsehen.

/ Akademie

 

U23: Erst hervorragend, dann zu lässig
Bis zur 65. Spielminute hatte U23-Coach Valérien Ismaël blendende Laune. Seine Mannschaft führte zu diesem Zeitpunkt völlig verdient mit 5:1 bei der Reserve des FC St. Pauli und zeigte, dass sie die Kritik des Coachs aus der Vorwoche verstanden hatte. "Von der Einstellung war es bis 25 Minuten vor dem Ende vorbildlich. Alle sind bis zum Umfallen gelaufen, unsere Torchancen haben wir konsequent verwertet", freute er sich über die bis dahin gesehene Leistung. 

Doch 96 fühlte sich mit einem Vorsprung von vier Toren dann wohl etwas zu sicher, der gefürchtete Schlendrian schlich sich ein. Sechs Minuten vor dem Ende stand es plötzlich 3:5, weil die Roten nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gingen und ein schlampiges Passspiel zeigten. "Die Jungs haben sich wohl gedacht, dass sie das Spiel in der Tasche habe. Die Gegentore waren allesamt krassen Konzentrationsfehlern geschuldet und deswegen absolut unnötig", ereiferte sich Ismaël hinterher. Auch als der zusammen mit Kasumovic und Krottke erstmals in der U23 eingesetzte Sebastian Ernst das 3:6 (90.) machte, ging es so weiter: Anstoß, ein langer Ball und es stand 4:6 (90.+1). 

Gute Leistung der Debütanten
"Wie die kleinen Kinder" habe seine Mannschaft am Ende gespielt, unbedarft und ohne den nötigen Biss. "Wir machen es zum Schluss unnötig spannend. Die Jungs müssen einfach lernen, den Stecker erst dann rauszuziehen, wenn der Schiedsrichter abpfeift", beschreibt "Valé" das Problem, das sich schon durch die ganze Saison zieht und in manchen Spielen größere, negativere Auswirkungen hatte als am Samstag im Stadion Hoheluft. 

Ismaël hatte neben der berechtigten Kritik aber auch eine ganze Menge Lob für seine Mannschaft übrig. Besonders die drei A-Junioren, die auch in den verbleibenden Spielen zu Einsätzen kommen werden und zu denen noch Fabian Pietler stoßen wird, hob er hervor. "Sie haben ihre Sache richtig gut gemacht und sich problemlos integriert." Zusammen mit dem frischen Blut, das die Jüngeren in die Mannschaft bringen und mit der Leistung der 65 Minuten, in denen sie ihr bestes Gesicht zeigten, sollen auch die letzten Partien absolviert werden. Am kommenden Samstag trifft die U23 auf den VfB Lübeck, es ist einen Begegnung, die wegen des schon seit Wochen feststehenden Zwangsabstiegs des Gegners nicht gewertet wird. 
mi

FC St. Pauli II: Kirschke - Startsev, Mandic, Wachowski, Schlüter - Güner (74. Braun), Lämmerhirt (46. Koweschnikow), Duve (46. Ghazaryan) - Kranich, Pini, Kulikas

Hannover 96 II:
Radlinger - Pläschke, Löhden, Fölster, Jöcks - Schünemann, Evseev - Behrens (59. A. Kasumovic), Aycicek (87. Krottke), Gießelmann - Fuchs (80. Ernst)

Tore:
0:1 Löhden (22.), 0:2 Fölster (34.), 1:2 Wachowski (40.), 1:3 Löhden (57.), 1:4 Jöcks (61.), 1:5 Evseev (64.), 2:5 Kulikas (67.), 3:5 Ghazaryan (84.), 3:6 Ernst, 4:6 Pini (90.+1)

Gelbe Karten: Startsev, Güner / Pläschke, Behrens, Gießelmann, Fuchs

Schiedsrichter: Schlickmann (Gandakersee)

Zuschauer: 129

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


U19: Die englische Woche in den Beinen
Nach englischen Wochen, vier Siegen in Serie und dem damit erreichten Klassenerhalt musste die in den letzten Partien so stark aufspielende U19 am vergangenen Sonntag wieder eine Niederlage einstecken. Nach 90 Minuten hieß es beim Nachwuchs des Hamburger SV 2:0 für den Gegner, was aber keinesfalls den Schluss zulässt, die Elf von Coach Daniel Stendel habe eine schlechte Leistung gezeigt. Im Gegenteil.

Im ersten Durchgang diktierte der rote Nachwuchs das Geschehen, hatte aber mit dem Problem der mangelnden Chancenverwertung zu kämpfen, das in dieser Saison schon so manchen Punkt gekostet hat. Trotzdem war der Coach mit der Darbietung seiner Mannschaft zufrieden und sah auch keinen Grund, wegen der Niederlage übermäßig enttäuscht zu sein. "Wir haben uns gut präsentiert, die letzte Konsequenz vor dem Tor hat uns gefehlt", so Stendel, der als Grund die vielen Spiele in den vergangenen zwei Wochen nannte. 

Hamburg entschlossener
"Es waren intensive Begegnungen, die meinen Jungs merklich in den Knochen steckten", erklärte er. Vor diesem Hintergrund war es richtig, die Auswärtsniederlage nicht überzubewerten und sich über die gezeigte Leistung zu freuen. Freuen konnte sich auch HSV-Coach und Ex-96-Profi Otto Addo, der mit dem 2:0-Erfolg geschafft hat, was den Roten in der vergangenen Woche gelungen war - nämlich den Klassenerhalt.

Die unter Druck stehenden Gastgeber waren im zweiten Durchgang vor dem Tor entschlossener, exemplarisch dafür war das 1:0 (52.): nach einem langen Ball setzte sich Öztunali gegen zwei 96-Verteidiger durch und ließ Brünig keine Chance. Beim zweiten Hamburger Treffer hatte die 96-Defensive Guder aus den Augen gelassen, der nach einer Flanke von der linken Seite frei zum Kopfball kam. Eine etwas frischere U19 hätte die Gegentreffer vielleicht verteidigen und selber vor dem Tor eiskalt sein können. Am kommenden Donnerstag beim Finale des Conti-Cups, das die U19 gegen den VfL Osnabrück austrägt, werden die fehlenden Kräfte hoffentlich wieder da sein.
mi 

Hamburger SV:
Stritzel - Tah, Seiler, Öztunali, Safo-Mensah - Packheiser, Masek (70. Washington), Steinmann (51. Sobottka), Richter - Demirbas (75. Kunter), Abramov (56. Guder)

Hannover 96: Brünig - Wilton, Panagiotidis, Tuna, Teichgräber - Pietler, Ernst (67. Serra), Bertram (46. Grunert), Siala (85. Rayski), Bähre (85. Keskin) - Krottke

Tore:
1:0 Öztunali (52.), 2:0 Guder (85.)

Gelbe Karten: Demirbas, Abramov, Seiler, Washington / -

Rote Karten: - / Serra (90. Tätlichkeit)

Schiedsrichter: Scheller (Weiden)

Zuschauer: 120

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


U17: Trotz Niederlage ein richtig gutes Spiel
Es kommt nicht oft vor, dass ein Trainer seine Mannschaft nach einer Niederlage über den grünen Klee lobt. Slaven Skeledzic tat es nach dem Auftritt seiner U17 beim FC Energie Cottbus, der von großer Dominanz gekennzeichnet war, aber keine Punkte einbrachte. 1:2 stand es nach 80 Minuten, in denen die Gastgeber kaum etwas zum Spielgeschehen beitrugen und die meiste Zeit Beton anrührten. 

96 hingegen präsentierte sich frisch und druckvoll, überzeugte durch starkes Pressing und Gegenpressing und kam besonders in der ersten Halbzeit zu einer Handvoll herausragenden Torchancen. "Eigentlich hätten wir nach einer Viertelstunde schon mit 3:0 führen müssen", sagte Skeledzic hinterher. Jubeln durfte er aber nicht, was hauptsächlich daran lag, dass der letzte Pass, der entscheidende Laufweg oder die notwendige Präzision unmittelbar vor dem Torabschluss fehlte. 

Ohne das nötige Quäntchen Glück
Cottbus kam in der ersten Halbzeit kaum über die Mittellinie und so ging es ohne Tore in die Pause. 96 machte im zweiten Durchgang da weiter, wo es aufgehört hatte und spielte forsch nach vorne. Der Treffer fiel dann aber überraschend auf der anderen Seite, weil es dem FC Energie gelang, einen richtig guten Konter durchzubringen, den Maurer abschloss (42.). So kurz nach dem Wiederanpfiff in Rückstand zu geraten ist zwar psychologisch ungünstig, lässt aber auch noch genug Zeit, um den Spielstand zu korrigieren. In der 58. Minute war es dann endlich soweit und Waldemar Anton traf zum hochverdienten Ausgleich nach einem zunächst abgewehrten Eckball. 

Trotz einer tollen Leistung bei nach dem langen Winter ungewohnt hohen Temperaturen reichte es trotz einiger guter Gelegenheiten dann nicht zu mehr, "weil uns momentan einfach das Quäntchen Glück fehlt", wie Skeledzic erkannt hat. Und so kam es, dass Cottbus noch einen Konter fuhr, den die jungen Roten nicht ganz so konsequent verteidigten und das 1:2 kassierten (72.). Am Ende gab es keine Punkte, obwohl drei verdient gewesen wären. Dafür bekam die Mannschaft ein dickes Lob von ihrem Trainer, dem zwar Punkte wichtig sind, die Leistung seiner Jungs aber noch mehr. "Ich muss meinem Team ein Riesenkompliment machen. Hut ab vor dieser Energieleistung, ich kann ihnen weder spielerisch noch taktisch einen Vorwurf machen." Und mit einer solch tollen Leistung wollen sie am Donnerstag auch das Finale des Conti-Cups angehen. Gegner ist der VfL Wolfsburg. 
mi 

FC Energie Cottbus: Pflug - Avdulahu (80. Honolka), Häußler (75. Albrecht), Böhmer (35. Klaka), Hildebrandt - Goslinowski, Zickert, Gausepohl (61. Kagelmann) - Dülek, Maurer - Graf

Hannover 96: Königsmann - Wolf (73. Sierck), Arkenberg (77. von der Ah), Anton, Timm - Hübers, Marotzke - Walther, Wolter - Dierßen, Capin

Tore: 1:0 Maurer (42.), 1:1 Anton (58.), 2:1 Häußler (72.)

Gelbe Karten: Häußler, Graf, Zickert, Kagelmann / Anton

Schiedsrichter: Hammer (Berlin)

Zuschauer: 50

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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