Wer mitzieht, wird belohnt
"Es gibt nur einen Weg, und wer ihn nicht mitgehen will, der guckt eben zu." U23-Chefcoach Sören Osterland hat die Samthandschuhe ausgezogen und seinen Spielern in den vergangenen Wochen zu verstehen gegeben, dass harte Arbeit und eine professionelle Einstellung unerlässlich sind, wenn man Erfolg haben will - sowohl persönlich als auch als Mannschaft.

Offenbar hat ein Großteil seiner Akteure verstanden, worum es geht. Nach einer sichtbaren Leistungssteigerung im Beekestadion gegen Weiche Flensburg, die aber nur mit einem Remis belohnt wurde, hat die Bundesligareserve am vergangenen Samstag nach sieben Spielen ohne Sieg endlich wieder gewonnen. Beim Tabellenschlusslicht Victoria Hamburg gab es einen besonders aufgrund der ersten Halbzeit verdienten 2:0-Sieg. Dass die jungen Roten ihrem Coach im Training gut zugehört hatten, war bestens anhand des Führungstreffers (2.) zu erkennen. "Das 1:0 durch Tim Dierßen fiel genau so, wie wir es einstudiert haben. Das macht den Trainer natürlich glücklich", so Osterland nach der Partie. 

Verbesserungspotential in Halbzeit 2
Die Führung schien die 96er zu beflügeln, denn schon 10 Minuten später erhöhte Ali Gökdemir auf 2:0 (12.). "Im ersten Durchgang haben wir es offensiv und defensiv gut gemacht, auch wenn es noch kein herausragend gutes Spiel von uns war", fand der Trainer. In der zweiten Halbzeit entdeckte Osterland allerdings wieder mehr Kritikpunkte und Verbesserungspotential: "Nach der Pause hat uns plötzlich der Mut gefehlt, wir haben nicht mehr so schnell und flach gespielt und besonders im Aufbauspiel lieber mit langen Bällen agiert, die dann leider oft beim Gegner landen." 

Aber auch vorne hätte es die "Zweite" besser machen können. Einige Male boten sich glasklare Chancen nach Kontern, die aber freistehend vor Victorias Torhüter vergeben wurden. "Wir hätten das 3:0 und 4:0 machen müssen, dann hätten wir viel früher Ruhe gehabt", beschrieb Osterland, der weiß, dass ein 2:0 kein besonders sicherer Zwischenstand ist. 

Am Ende überwog dann aber doch die Freude über eine ordentliche Leistung, die in den kommenden Wochen stabilisiert werden soll. Es wartet viel Arbeit auf die U23, die aber spätestens am Samstag im Stadion Hohe Luft gemerkt haben sollte, dass es etwas bringt, wenn sie ihrem Trainer und seinem Konzept folgt. Nicht nur unter der Woche auf dem Übungsplatz, auch an den Wochenende in den Stadien macht das Leben als Nachwuchs- aber eben auch Berufsfußballer deutlich mehr Spaß, wenn man dazu lernt und gewinnt.
mi 

Victoria Hamburg: Grubba - Brück, Boock (37. Neumann-Schirmbeck), Keyser, Lindener - Carolus, Trimborn, Cetinkaya (60. Bambur) - Hoose (78. Sampaney), Sachs - Azong

Hannover 96 II: Fuhry - Ballas, Gökdemir, Surma, Pander (46. Wohlfahrt) - Avevor, Pietler - Dierßen, Ernst, Herrmann (64. Capin) - Sylejmani (84. Rusteberg)

Tore: 0:1 Dierßen (2.), 0:2 Gökdemir (11.)

Gelbe Karten: Hoose, Keyser / Pietler, Sylejmani, Ernst

Schiedsrichter: Schlickmann (Ganderkesee)

Zuschauer: 198

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