NIEMALSALLEIN

Ein DFB-Vereinspokal-Halbfinale, das an Spannung nicht zu überbieten war: Am Ende verpasst die U19 mit einer 8:9-(0:1)-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den FC Schalke 04 den Einzug ins Finale. Nachdem Leroy Sane (13.) und Pick (52.) die Knappen zunächst in Führung gebracht hatten, glichen Marotzke (72.) und Krottke (75./FEM) aus. Marotzke scheiterte am Ende am Schalker Keeper Wellenreuther.

/ Akademie

 

96 scheitert knapp nach grandioser Aufholjagd
Auch wenn es vor der Partie niemand so richtig zugeben wollte - der Nachwuchs von Schalke 04 ging als klarer Favorit in das DFB-Pokal-Halbfinale gegen die U19 von Chefcoach Daniel Stendel. Warum das so war, ließ sich nicht nur anhand von Statistiken, Tabellenplätzen und der bisher überaus erfolgreichen Teilnahme an der UEFA Youth League belegen, auch auf dem Platz legten die jungen "Knappen" richtig gut los. Besonders die stark besetzte Offensive machte der 96-Defensive zu schaffen und so war es folgerichtig, dass der Jungprofi Leroy Sane nach 13 Minuten zur Führung traf. "Wir hatten lange Probleme ins Spiel zu kommen", fand Stendel, der allerdings keine schwache Leistung seiner Mannschaft sah. Seine Jungs agierten sehr engagiert, hatten aber oft Schwierigkeiten, in die Box zu kommen, weil der letzte Pass nicht ankam oder die Schalker Hintermannschaft einen Schritt schneller war. Kurz nach dem 1:0 durch Sane hatte Serra mit einem Kopfball Pech (16.), es war aber in den ersten 45 Minuten die einzige wirklich zwingende Szene der hannoverschen U19. Zwar ging es bis zur Pause munter hin und her, gefährlich zum Abschluss kam aber nur S04 - allerdings ohne zählbaren Erfolg. 

"Wir können verlieren, aber wir müssen dagegenhalten und unser wahres Gesicht zeigen", appellierte Stendel in der Halbzeitunterbrechung an seine Elf und tatsächlich zeigte sich 96 zu Beginn des zweiten Durchgangs deutlich entschlossener. Doch damit war leider viel zu schnell wieder Schluss, weil es erneut der starke Leroy Sane war, der nach einer tollen Einzelleistung das Spielgerät mit viel Übersicht an Florian Pick übergab, der Brünig keine Chance ließ (52.). In der Folge lief bei den jungen Roten nicht mehr viel zusammen, das 2:0 hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Keine zwei Minuten später hätte Pick gar auf 3:0 erhöhen können, aber Brünig parierte stark (54.). Der 96-Coach sah sich das Geschehen noch eine Weile an und wechselte in der 62. Minute Noah Sarenren-Bazee ein und mit ihm kam plötzlich neuer Schwung in ein Spiel, das "Königsblau" bis dahin über weite Strecken kontrolliert hatte. 


Die U19 stand auch nach der bitteren Niederlage eng zusammen. 

Marotzke macht die Tür wieder auf
Das erste Ausrufezeichen setzte Waldemar Anton, der mit einem wuchtigen Kopfball nur die Latte traf (70.). Zwei Minuten später setzte sich Sarenren-Bazee toll über die rechte Seite durch, passte von der Grundlinie tödlich in den Strafraum und da stand der stark aufspielende Darius Marotzke, der zum umjubelten 1:2 traf (72.). Dieser Treffer setzte neue Kräfte frei und sorgte dafür, dass von Schalke kaum noch etwas kam, während Hannover plötzlich wild entschlossen nach vorne spielte. Kurz nach dem Anschlusstor wusste sich Kim Sane nicht mehr anders zu helfen, als Waldemar Anton im Strafraum zu foulen - Strafstoß! Kevin Krottke verwandelte cool zum nun verdienten 2:2 (76.). Dabei blieb es auch nach 90 Minuten, die Verlängerung wurde eingeläutet. In den folgenden 30 Minuten war deutlich zu spüren, dass die Kraftreserven schwanden, blieben einige von Stendels Jungs doch mit Krämpfen liegen. Doch es half nichts, 96 hatte schon viermal gewechselt und die elf Roten auf dem Platz mussten durchhalten. Und das taten sie auch. Mit Feuereifer beackerten sie den Gegner besonders im Mittelfeld und sorgten so dafür, dass S04 in der Offensive nicht mehr nennenswert in Erscheinung trat. Vor dem Tor von Gäste-Keeper Wellenreuther brannte allerdings auch nichts an, so dass die Entscheidung darüber, wer am 17. Mai in Berlin gegen den SC Freiburg antreten wird, im Elfmeterschießen fallen musste. 

Für die 2.000 Zuschauer und für alle Beteiligten auf dem Platz wurde es nun richtig dramatisch. Zweimal konnten beide Keeper einen Schuss entschärfen, nach fünf Versuchen stand es 6:6. Zwei weitere Schüsse saßen auf jeder Seite, dann trat für die Westfalen Thilo Kehret an und traf. Darius Marotzke musste nachziehen. Doch Wellenreuther parierte und besiegelte damit das Aus für Hannover 96, das fürchterlich bitter war und zu einigen Tränen auf Seiten der Geschlagenen führte. Gratulieren musste man der Mannschaft von Daniel Stendel dennoch, der "eine tolle Aufholjagd" gesehen hat. "Wir hatten Schalke am Rand einer Niederlage und das, obwohl sie völlig zu recht im Halbfinale der Youth League stehen und in diesem Jahr noch kein Spiel verloren haben. Ich bin stolz auf mein Team", fand der Trainer viele positive Worte unmittelbar nach Abpfiff.

Blick nach vorn
In diesem Jahr hat es für das Finale nicht gereicht, aber die jungen Roten haben Blut geleckt. "Wir wollen den Conti-Cup erneut gewinnen. Gelingt uns das, sind wir in der kommenden Saison wieder im DFB-Pokal dabei. Die Jungs haben fraglos das Zeug fürs Finale", sagte Stendel, der angesichts dieser Vorstellung mit breiter Brust und frohen Mutes an kommende Aufgaben denken kann.
mi 

Hannover 96: Brünig - Wolf, Anton (87.), Wilton, Teichgräber - Serra (21. Marotzke), Tuna - Capin (46. Panagiotidis), Krottke, Ernst - Bähre (62. Sarenen-Bazee)


FC Schalke 04: Wellenreuther - K. Sane (78. Kehrer), Friedrich, Starke Hedlund, Neubauer - Itter, Müller - Pick (106. Bodenröder), Sane, Multhaup (73. Lohmar) - Platte (79. Avdijaj)


Tore: 0:1 L. Sane (13.), 0:2 Pick (52.), 1:2 Marotzke (72.), 2:2 Krottke (76./FE)
 2:3 Müller, 3:3 Ernst, 3:4 Hedlund, 4:4 Panagiotidis, 4:5 Bodenröder, 5:5 Krottke, 5:6 Neubauer, 6:6 Hübers, 6:7 Itter, 7:7 Sarenren-Bazee, 7:8 L. Sane, 8:8 Wilton, 8:9 Kehrer

Schiedsrichter: Dustin Sikorski

Zuschauer: 2000


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