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Es ist Derby-Zeit: Vor dem Spiel bei Eintracht Braunschweig am kommenden Sonntag haben wir uns mit Daniel Stendel über die Bedeutung der Begegnung, seine eigene Derby-Erfahrung und den kommenden Gegner unterhalten. Das komplette Interview mit unserem Trainer lest Ihr hier!

 

Daniel, bist Du schon in Derbystimmung?

Daniel Stendel: "Wenn man in Hannover wohnt, ist es schwer, nicht dem Derbyfieber zu erliegen. Für uns ist es das einzige Derby in Liga zwei. Und es ist zusätzlich noch das Spiel gegen den Spitzenreiter. Ich habe aber schon zu Beginn der Saison gesagt, als dieses Thema gefühlt fast wichtiger war, als die Saison selbst: Es ist ein Spiel, in dem es erst einmal um drei Punkte geht. Und die Motivation sollte, wie in jedem Spiel, möglichst hoch sein."

 

Wo liegt der besondere Reiz – neben dem Derbycharakter – in diesem Spiel?

Daniel Stendel: "Wir wollen ganz nach oben, zumindest auf einen der beiden ersten Plätze. Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die über uns steht. Da wollen wir schon zeigen, dass wir besser sind und versuchen, die Punkte mitzunehmen. Wir treten beim Spitzenreiter an. Da braucht man – eigentlich schon unabhängig davon, welcher Gegner auf dem Platz steht – keine weitere Motivation."

Medial passiert relativ viel drumherum. Verfolgst Du alles oder lässt Du das gar nicht an Dich heran?

Daniel Stendel: "Ich lese eigentlich nichts. Aber ich habe heute Morgen zufällig im Radio einen Beitrag darüber gehört. Das kommt natürlich schon vor."

Inwiefern muss man auch eine Auge darauf haben, dass die Mannschaft sich von all den äußeren Einflüssen nicht verrückt machen lässt?

Daniel Stendel: "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass Derby ist und es weiß jeder, was ‚Derby‘ bedeutet. Wir haben ja nicht mehr so viele Spieler im Kader, die 2014 dabei waren, aber alle kennen das von vorherigen Stationen: ob jetzt Fürth gegen Nürnberg, Freiburg gegen Stuttgart, auch mit den Norwegern habe ich darüber gesprochen. Jeder weiß: Es gibt eine Rivalität und das Spiel hat eine hohe Wertigkeit. Mindestens genauso hoch ist aber die Wertigkeit, dass der Tabellenführer zu schlagen ist. Wir messen uns mit den aktuell Besten der Liga – und wollen dazu gehören. Das ist der Fokus."

Apropos Mannschaft: Wie ist denn die Stimmung in der Kabine?

Daniel Stendel: "Im Training habe ich eine hohe Motivation wahrgenommen. Das kann natürlich auch daran liegen, dass wir viele gesunde Spieler haben, die bei der nächsten Partie dabei sein wollen. In der ersten Trainingseinheit diese Woche konnte ich nicht feststellen, dass etwas anders ist. Das Ziel ist eigentlich auch, dass möglichst nichts anders ist. Die Motivation sollte ja grundsätzlich in jedem Spiel hoch sein."

Gibt es aber vielleicht doch kleine oder große Details, die in dieser Woche anders sind?

Daniel Stendel: "Ich will nicht ausschließen, dass zum Ende der Woche die Anspannung noch mal ansteigt. Ganz ausblenden, dass das Derby die Stadt und unsere Fans besonders interessiert, kann man natürlich nicht."

Was nimmst Du aus dem Spiel vom letzten Sonntag gegen Würzburg mit, als das Team in den beiden Spielhälften zwei verschiedene Gesichter zeigte?

Daniel Stendel: "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft das Gesicht aus der zweiten Halbzeit zeigt. Das ist auch – unabhängig vom Gegner – das Ziel für das nächste Spiel. Wir wollen mutiger und offensiver agieren."

Du bist ein Trainer, der für Emotionen steht – und am vergangenen Sonntag war es vor allem hinten raus sehr emotional. War das mit der Endphase – und natürlich auch dem Ausgang – ein Spiel ganz nach Deinem Geschmack?

Daniel Stendel: "Der Ausgang auf alle Fälle. Wir als Trainer wünschen uns natürlich, dass die Mannschaft das, was sie kann, auch auf den Platz bekommt – und dementsprechend wollen wir eigentlich weniger Dramatik. Allerdings habe ich schon das eine oder andere solcher Spiele mitgemacht. Die Mannschaft, die ich trainiere, soll sich besonders dadurch auszeichnen, dass sie total leidenschaftlich ist und solche Situationen positiv besteht."

Gar nicht so nach Deinem Geschmack wird Deine eigene Derby-Erfahrung als Spieler sein: 29. Oktober 2003, DFB-Pokal, 2. Hauptrunde – Braunschweig hat das Spiel im heimischen Stadion gewonnen. Welche Erinnerungen aus diesem Spiel kannst Du jetzt in der Vorbereitung für das Spiel am Sonntag einsetzen?

Daniel Stendel (zeigt auf ein gerahmtes Foto aus dem Derby, das in seinem Büro hängt): "Vor allem habe ich das hier mitgenommen. Das verbinde ich mit dem Spiel gegen Braunschweig. In Derbys ist einfach Leidenschaft gefordert. Das habe ich so in Erinnerung. Ich muss sagen, manchmal ist das alles so weit weg, dass ich teilweise gar nicht mehr weiß, wie es ausgegangen ist – das ist aber auch besser so (schmunzelt)."

Zurück ins Jahr 2016: Was kannst Du uns über die Braunschweiger Mannschaft sagen, die in dieser Saison bisher stark auftritt, aber am vergangenen Wochenende in Dresden eine 2:0-Führung hergeschenkt hat?

Daniel Stendel: "Man muss sagen, dass sie das unglaublich gut machen, obwohl sie bei weitem nicht so hoch gehandelt waren. Sie haben konstant ihre Spiele gewonnen und stehen im Moment zu Recht da oben. Wenn erwartet wurde, dass sie ihre Leistung bringen, waren sie bisher da. Braunschweig hat wenig weggeschenkt und wichtige Spiele gewonnen, in denen es einfach nur darum ging, Siege einzufahren."

Unsere Marschroute wird sich vermutlich nicht ändern, oder?

Daniel Stendel: "Genau. Das habe ich seit Beginn der Saison immer betont. Und natürlich gilt das auch in diesem Spiel: Wir wollen 100 Prozent nach vorne spielen, aktiv sein und agieren. Das sollte unsere Marschroute über die ganze Saison sein und die ändert kein Gegner – selbst wenn es der Tabellenführer ist."

Worauf möchte Daniel Stendel am Sonntag um 15.30 Uhr mit einem Strahlen im Gesicht zurückblicken?

Daniel Stendel: "Auf ein friedliches, emotionales und leidenschaftliches Derby – mit einem verdienten Sieger Hannover 96."

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