NIEMALSALLEIN

Kurz vor dem Ende des Trainingslagers haben wir mit Daniel Stendel über Inhalte und Eindrücke in Jerez gesprochen, die Hinrunde bilanziert und den Blick voraus geworfen - auf einen möglichen Termin auf dem Trammplatz.

/ Profis

Daniel, wir sind hoch hinauf gestiegen auf den höchsten Punkt unserer Hotelanlage in Jerez. Der Ausblick kann sich sehen lassen, oder?
Sicht ist top, Wetter ist top und Bedingungen sind top. Wir haben alles, was wir brauchen, um an unseren Inhalten zu arbeiten und freuen uns, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Raus aus dem stürmischen und winterlichen Hannover hier nach Jerez.

Gibt es etwas, das Dir hier außerordentlich gut gefällt?
Hier ist alles sehr eng beieinander: Die Trainingsplätze und das Hotel liegen direkt zusammen. Die Spieler haben wir in der Appartement-Anlage untergebracht, damit auch sie eng zusammen sind. Das ist gut – auch für das Zwischenmenschliche.

Viele Einheiten hier sind ja durch intensiv gewesen. Wie zieht die Mannschaft mit?
Die Mannschaft zieht sehr, sehr gut mit! Alle wissen aber, dass wir diese Körner brauchen, um diese sehr intensive Rückrunde erfolgreich bestreiten zu können. Wir wollen nicht überdrehen, müssen aber sehr hart arbeiten, weil wir wissen, wie viel wir am Ende investieren müssen, um erfolgreich zu sein.

Du warst selbst Spieler, hast auch in so manchem Trainingslager geschuftet. Bist Du froh, jetzt auf der anderen Seite zu stehen? Oder anders formuliert: Wie würde sich der Spieler Daniel Stendel unter dem Trainer Daniel Stendel fühlen?
Ich glaube, tatsächlich gut. Die Inhalte sind klar definiert. Wir arbeiten intensiv, aber größtenteils mit Ball, machen viele spielerische Formen. Ich bin inzwischen viel lieber Trainer, aber das hängt weniger von den intensiven Formen ab.

Alles hat seine Zeit.
Genau.

Welche Inhalte waren Dir besonders wichtig?
Wir wollen in unserem Spiel gegen den Ball noch kompakter agieren und schauen, dass noch mehr jedes Rädchen ins andere greift. Zum Ende der Hinrunde haben wir da schon sehr gut gearbeitet, aber wir wollen an Details feilen. Und im Ballbesitz geht es um unser Umschaltspiel, aber auch generell ums Ballbesitzspiel – gerade gegen tiefstehende Gegner.

Inwiefern wurden jetzt auch die Karten für die zu belegenden Positionen noch mal neu gemischt?
Wir haben fast alle Spieler an Bord, das war auch eine Zeit lang nicht der Fall. Der Konkurrenzkampf ist hoch, da wir schon eine hohe Dichte an Qualität im Kader haben. Natürlich gibt es den einen oder anderen Spieler, der sich durch gute Leistung hier auch schon einen Vorsprung erarbeitet hat, aber den muss er trotzdem jetzt bestätigen, weil die anderen nachrücken und natürlich auch ihre Ansprüche haben. Das ist eine optimale Position für mich als Trainer, dass ich aus im Moment 25 Spielern auswählen kann, welche elf bzw. welche 18 dann am ersten Spieltag dabei sind.

Werfen wir mal einen Blick zurück. Ganz offen gefragt: Wie bewertest Du die Hinrunde?
Wir sind sehr gut in die Runde reingekommen, haben gute Ergebnisse erzielt, was ganz wichtig ist, wenn man neu in der Liga ist. Zweimal nach den Länderspielpausen haben wir Probleme gehabt zu punkten. Spielerisch sind wir da nicht so schlecht aufgetreten, aber es hat ein Quäntchen gefehlt, um erfolgreich zu sein. Da haben wir Lehrgeld bezahlt und gemerkt, dass der Druck relativ hoch ist. Aber die Mannschaft hat das gut weggesteckt und wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren. Wir sind in der Arbeit genauso geblieben wie zuvor, weil wir wussten, dass sich der Erfolg einstellt.

Gab es nach den beiden Niederlagen bei Union Berlin und in Nürnberg vielleicht den größten Entwicklungsschub?
Ja, auf jeden Fall haben wir danach sehr konstant sehr gute Leistungen gebracht – das hat sich ja letztlich bis zur Winterpause durchgezogen. Das war natürlich noch mal ein zusätzlicher Ansporn, zu zeigen: Wir sind eine gute Mannschaft und wir können sehr guten Fußball spielen. Wir haben dann noch mal die Ärmel hochgekrempelt, noch eine Schippe draufgelegt und gezeigt, was in uns steckt.

Wie siehst Du die Entwicklung der Mannschaft insgesamt innerhalb der Hinrunde?
Ich merke, dass wir deutlich weiter sind als im Sommer. Die Mannschaft hat sich als Team gefunden. Auch bei der Philosophie, die ich verfolge und auch von Anfang an so kommuniziert habe, ist es schön zu sehen, dass wir ziemlich viele Fortschritte gemacht haben. Jetzt geht es nur noch um Details und da kommen wir Tag für Tag einen Schritt weiter.

Blick voraus: Inwieweit ist das Kaiserslautern-Spiel am 30. Januar schon in Deinem Kopf?
Natürlich ist das das Ziel, auf das wir alle hinarbeiten – auf das die Spieler hinarbeiten. Alle wollen topfit sein und möglichst in der ersten Elf auf dem Platz stehen. Im Moment ist es so, dass es noch ein paar Schritte im Training und auch in den Spielen gibt, die wir bis zum 30. Januar nach vorne machen wollen. Und die stehen total im Vordergrund. Die Pause bietet noch mal eine Möglichkeit, ein oder zwei Sachen nachzujustieren und da sind wir im Training schon gut dabei. Auch im Spiel gegen Augsburg waren schon erste gute Ansätze zu sehen und ein bisschen Zeit haben wir ja noch, um das eine oder andere zu tun.

Abschließend noch weiter vorausgeblickt: Du sprichst ab und an vom "großen Ziel". Hast Du ein Bild im Kopf, wenn du das  sagst – vielleicht die Bühne am Trammplatz, auf der Du selbst 2002 gestanden hast?
Wir haben von Anfang an das große Ziel gehabt, in die erste Liga zurückzukehren und wir tun alles und arbeiten hart dafür. Wenn wir unsere Aufgaben erfüllen wie zuletzt vor der Winterpause, haben wir gute Möglichkeiten, unser großes Ziel zu erreichen und vielleicht geht es am Ende dann auch auf den Trammplatz.
hec

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