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Im Interview mit hannover96.de spricht der ehemalige 96er und heutige Leiter des VfL-Talentswerks Jens Rasiejewski über die Erwartungshaltung in Hannover, seine Arbeit beim VfL Bochum sowie das bevorstehende Spiel.

/ Profis

Jens, Du hast von 1996 bis 1999 für Hannover 95 Ligaspiele absolviert und bist 1998 mit dem Team in die 2. Liga aufgestiegen. Welche Erinnerungen hast Du an 96 daran und welche an den knapp verpassten Aufstieg in die Bundesliga, als ein Punkt auf Ulm gefehlt hat?

Rasiejewski: "Eine der aufregendsten Zeiten meiner Karriere. Es herrschte eine unglaubliche Euphorie. Wir hatten eine junge und begeisterungsfähige Mannschaft mit Gerald Asamoah, Otto Addo, Bastian Reinhardt, Fabian Ernst und Reinhold Fanz als Trainer. Die Story zur Mannschaft kann man derzeit auf einigen Plattformen nachlesen.

Es wurde aus jungen Spielern eine große 96-Mannschaft geformt. Und ich war Teil des Teams, sodass ich eigentlich nur positive Erinnerungen an die Zeit habe. Es gibt Momente in einer Karriere, wo alles zusammenpasst. Und die Phase damals war ein solcher Moment. Spielerisch war es für mich wohl die beste Zeit. Schon damals fanden sich in unserem Spiel etliche Elemente wieder, die auch heute noch stilprägend sind."

Kannst Du die Erwartungshaltung in Hannover - das Team soll sofort wieder in die Bundesliga aufsteigen - verstehen und wie siehst Du die Chancen von 96 am Ende der Saison auch den Aufstieg zu schaffen?

Rasiejewski: "Die Erwartungshaltung kann ich voll und ganz verstehen, denn das gesamte 96-Umfeld ist auf Bundesliga gepolt. Hannover ist eine Fußballstadt, das Stadion mittendrin. Die Leute sind der Verein, sie leben den Verein. Hannover gehört einfach in die Bundesliga, auch was die Fans angeht. Nicht zu vergessen den Etat, der im Vergleich zu dem vom VfL schon jetzt Bundesliga-Dimensionen aufweist. Die Chancen für eine Rückkehr ins Oberhaus erachte ich als sehr gut, denn 96 verfügt über eine hervorragende Offensive. Vor etwaigen Rückschlägen, wie zum Beispiel gegen Fürth, ist aber auch ein Topaufstiegsfavorit wie Hannover nicht gefeit."

 

Du warst in der Hinrunde Co-Trainer des VfL und beim 1:1-Unentschieden auf der Bank dabei. Du bist jetzt Leiter des VfL-Talentwerks. Was sind dort Deine Aufgaben und willst Du in Zukunft einmal als Cheftrainer arbeiten?

Rasiejewski: "Seit dem 1. Januar bin ich wieder in meinem originären Job als Leiter des VfL-Talentwerks tätig, nachdem ich ein knappes Jahr als Co-Trainer bei den Profis fungiert habe. Es hat mich sehr gefreut, dass ich dort dabei sein konnte, unter anderem im Spiel gegen Hannover, was ja eine sehr intensive, temporeiche und aufregende Partie war – ein schönes Freitagabendspiel! Meine jetzigen Aufgaben umfassen zum Beispiel eine Weiterentwicklung unserer VfL-Fußballphilosophie. Wir wollen aktiv Fußball spielen, wollen agieren, nicht reagieren. Zugleich sind wir dabei, unser "Innenleben" neu zu gestalten. Und hierbei helfe ich, diesen Innovationsprozess voranzutreiben. Die Frage nach dem Cheftrainer ist da deutlich schwieriger zu beantworten. Ich habe noch in meiner aktiven Zeit als Spieler gelernt, mit Verantwortung und Führungspositionen umzugehen. In Hannover war ich ja auch über vier Jahre Spieler und Funktionär zugleich. In Hoffenheim habe ich als Trainer schon eine Mannschaft allein verantwortet, nämlich die U17. Hier in Bochum ist es eine Mischform, sodass ich unterm Strich nur schwer vorhersagen kann, wie sich mein Werdegang entwickelt."

Was erwartest Du vom Montagabendspiel?

Rasiejewski: "Beide Vereine sind nicht optimal in die Rückrunde gestartet. Dennoch erwarte ich ein aktives Spiel, in dem beide Mannschaften gewinnen wollen. Das Hinspiel hat schon einen Vorgeschmack auf das geboten, was wir erwarten dürfen. Hannover spielt vor allem in der Offensive mit viel Tempo, da kommt einiges an Arbeit auf uns zu. Aber auch wir haben die Möglichkeiten, sie zu überraschen. Die Zuschauer dürfen sich also auf ein intensives und abwechslungsreiches Spiel freuen."


Hast Du noch Kontakte nach Hannover - Dein Ex-Mitspieler Jörg Sievers ist Torwarttrainer und Edward Kowalczuk ist noch als Fitnesstrainer dabei?

Rasiejewski:
"Ja, die sind noch da. Zu einigen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle besteht auch noch ein Draht. Von den ehemaligen Spielern ist kaum noch jemand da, sieht man einmal von Daniel Stendel ab, der ja seinerzeit vom jetzigen VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter, damals Sportdirektor in Hannover, zum U17-Coach bestimmt worden ist und so seinen Weg machen konnte."
dk

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