NIEMALSALLEIN

Den späten Ausgleich zu kassieren, ist hart. Gerade zum Ende der Saison. Was danach passierte, ist Ausdruck einer Mentalität, die uns im Saisonendspurt noch nützen wird!

/ Profis, Fans

"Es tut natürlich extrem weh"
Es ist die 94. Minute in Aue. 96 liegt nach einer starken zweiten Halbzeit verdient mit 2:1 in Front. "Wir haben keine Torchance zugelassen", resümiert Defensivmann Waldemar Anton, der mit seinem Treffer in der dritten Minute für die frühe Führung gesorgt hatte, nach Abpfiff bei 96TV. Und dann kommen die Gastgeber vom FC Erzgebirge doch noch einmal nach vorn, Dimitrij Nazarov schießt und mit dem Einschlag des Balls in die Maschen zum 2:2 – fast eine halbe Minute nach Ablauf der regulären Nachspielzeit – ist aus "Waldis" hannoverscher Sicht alles nur noch "sehr frustrierend". Und: "Es tut natürlich extrem weh."

Moment zwischen Wut und Enttäuschung
Auch die 96-Fans teilen diese Moment zwischen Wut und Enttäuschung in den sozialen Medien. Bei Facebook wird darüber diskutiert, warum kein drittes Tor nachgelegt wurde und – nicht ohne einen Schuss Humor – wer für alle die Gegenstände aufkommt, in die mit dem Aue-Tor in Hannover Schaden genommen haben.

Gutes Gespür nach Abpfiff
Währenddessen beweisen die im Stadion anwesenden 96-Anhänger feines Gespür. Selbst natürlich vom Nackenschlag in der Nach-Nachspielzeit getroffen, brandet dennoch bei der Ankunft der Mannschaft in der Kurve Applaus auf. Wenn wir mal ehrlich sind, hilft es ja auch nichts, den beiden – wenn auch massiv unglücklich – liegengelassenen Punkten hinterher zu trauern. Aber das in dem Moment zu realisieren und so zu reagieren, ist schon sehr beachtlich – und im Fußball äußerst ungewöhnlich.

Wir ziehen das Ding jetzt durch!
Die hannoversche Fanszene ist weiß Gott nicht dafür bekannt, Dinge jederzeit kritiklos anzunehmen, aber durchaus in der Lage, zwischen Zuckerbrot und Peitsche zu unterscheiden. Viel Aufmunterndes wird den niedergeschlagenen Spielern entgegengerufen. Tenor: "Weitermachen – vier Spiele noch! Wir ziehen das Ding jetzt durch!" Am Schluss ist der Aufstieg – das werden auch Spieler, Trainer und alle möglichen weiteren Experten nicht müde zu sagen – ein großes Stückweit eine Mentalitätsfrage. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Wie Siege wie am letzten Spieltag im Derby gefeiert und Rückschläge wie nun in Aue gemeinsam verdaut werden, lässt darauf schließen, dass wir da gut aufgestellt sind.

"Am Ende wird abgerechnet"
Viel Anerkennung gibt es auch im Netz. Genau solche Fans brauche die Mannschaft, bekundet Sascha Schwake zu dem kurzen Video auf dem 96-Facebook-Kanal, das den Kurvenbesuch zeigt. Es ist der Kommentar mit den meisten Gefällt mir-Angaben und Tjark Zirke fügt hinzu: "Und nicht solche, die jetzt sagen, dass wir unser Ziel nicht mehr schaffen." Denn – ganz wichtig: "Am Ende wird abgerechnet." Denn freilich sind Enttäuschung und auch Zweifel mehr als menschlich, aber es hat nichts mit Schönschwätzerei, sondern vielmehr mit der reinen Faktenlage zu tun, sachlich festzuhalten: Es ist natürlich nichts verloren – außer zwei Punkten, die Hannover 96 gut und verdient zu Gesicht gestanden hätten.

"Für den Aufstieg!"
"Jetzt heißt es gegen Düsseldorf zurück kommen und gegen Stuttgart die verlorenen zwei Punkte holen", schreibt Maxi Fiedler ebenfalls bei Facebook. Und natürlich gibt es auch noch die Partien in Heidenheim und Sandhausen. Dementsprechend wünscht sich Gianluca Angelone: "Jetzt aber bitte auch mal die Auswärtsspiele gewinnen". Vielleicht ist es aber auch das, was wiederum Fiedler meint, wenn er für den Rest der Saison ausgibt: "Es zählen nur noch Siege! Für den Aufstieg!"

"Morgen sieht das Ganze schon wieder anders aus"
Und die Mannschaft? "Man braucht jetzt einen Tag, um das zu verarbeiten. Und morgen sieht das Ganze schon wieder anders aus", wirft im Flash-Interview nach dem Spiel schließlich auch Waldemar Anton den Blick voraus. Und genauso ist es: Am Sonntag postet er auf seiner Instagram-Seite ein Foto vom Treffen am Zaun. Darunter schreibt er: "Es geht weiter", dankt für die tolle Unterstützung und schließt mit der Marschroute für die nächsten Tage: "Volle Konzentration auf Düsseldorf!"
hec

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