NIEMALSALLEIN

Seit 19 Tagen arbeitet Michael Tarnat wieder für Hannover 96. Doch bereits jetzt fühlt sich der neue Leiter der 96-Akademie, als wäre er nie weg gewesen.

/ Akademie

Anlage mit "Wow"-Effekt
Tarnat, der von 2004 bis 2009 als Profi eine sehr erfolgreiche Zeit bei Hannover 96 hatte, kennt das alte Nachwuchsleistungszentrum in der Eilenriede noch. Als er vor ein paar Wochen beim Benefizspiel für die Stiftungen von Per Mertesacker und Clemens Fritz erstmals die neue Akademie sah, war sein erster Gedanke: "Wow, das ist großartig geworden." In dem hochmodernen Gebäude, in dem heute Tarnats Büro ist, war früher ein alter Ascheplatz in einem Käfig. Heute kann Tarnat mit Stolz behaupten: "Wir haben bei Hannover 96 eines der führenden Nachwuchsleistungszentren in Deutschland."

Selbst beim Rekordmeister FC Bayern München, bei dem Tarnat sechs Jahre lang bis 2016 Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung war, habe es an der Säbener Straße keine derart gute Infrastruktur gegeben.

Ausbilden für die Profis
"Die Hütte steht. Jetzt liegt es an meinen Mitarbeitern und mir, sie mit Leben zu füllen." Tarnat hat mit den Bayern den Weltpokal und die Champions League gewonnen (beides 2001) sowie viermal die deutsche Meisterschaft (1999, 2000, 2001, 2003). Einer wie er verfolgt auch bei 96 ehrgeizige Ziele: "Es ist unser Ziel und mein Anspruch, dass wir künftig den einen oder anderen Spieler aus der Akademie in unserer ersten Mannschaft sehen", sagt der 47-Jährige. "Minimum drei Jahre" brauche man, um auf diesem Weg erfolgreich zu sein. "Ich bin fest davon überzeugt, dass uns das gelingt.“ Spieler für die erste Mannschaft auszubilden und sie "für oben anzubieten": Darum geht es zuallererst. "Für die Identifikation mit der Region ist das wichtig. Es ist wunderbar, wenn ein Zuschauer in der HDI Arena später sagen kann: "Diesen Profi habe ich doch schon in der U11 bei 96 gesehen."

Lieber draußen als im Büro
Tarnat legt Wert darauf, die jungen Talente über längere Zeit zu begleiten. Er will wissen, welcher Spieler sich wie entwickelt. "Ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag im Büro sitzt. Ich bin viel draußen und schaue mir die Trainingseinheiten der Mannschaften an. Ich will das in der Praxis sehen und es später mit den Trainern besprechen." Und er will auch für die Gespräche mit den Eltern der jungen Spieler gut vorbereitet sein. Vom Fußball, den die Mannschaften der 96-Akademie spielen sollen, hat Tarnat klare Vorstellungen: "Mit Ballbesitz, offensiv und dominant - und zwar von der U23 bis zur U11." Diese Philosophie sei am Ende auch wichtiger als ein bestimmtes Spielsystem.

Tarnat freut sich auf die Zusammenarbeit mit 96-Manager Horst Heldt. "Horst hat schon bei Schalke 04 dafür gesorgt, dass junge Spieler bei den Profis reinschnuppern können und sie eingebaut."

Zu Klubchef Martin Kind hat Tarnat auch in den Jahren nach dem Ende seiner Profikarriere stets Kontakt gehalten. "Wir haben über all die Jahre einen guten Draht zueinander gehabt", sagt Tarnat, der froh ist, dass Kind und die anderen Gesellschafter viel Geld (18 Millionen Euro) in die Hand genommen haben, um dem 96-Nachwuchs optimale Bedingungen zu bieten. "Wir wollen dazu hinkommen, dass Eltern demnächst mit Überzeugung sagen: 'Wir möchten unseren Sohn unbedingt im Trikot von 96 spielen sehen.'"
hr


DIE AKADEMIE - ZAHLEN UND FAKTEN

  • Das Stadion: 2.500 Plätze, getrennter Gästebereich auf der Osttribüne

  • Baukosten: Insgesamt 18 Millionen Euro netto

  • Akademie-Gelände: 6 große Plätze (4 Naturrasen, 2 Kunstrasen) inkl. Stadion,
    2 Kleinspielfelder (1 Naturrasen, 1 Kunstrasen)
  • Anzahl der Jugendlichen, die generell in der Akademie spielen: 180 Spieler

  • Anzahl der Jugendlichen im Internat: 16 Plätze insgesamt, 12 Einzelzimmer und 2 Doppelzimmer

  • Mitarbeiter in der Akademie: 20 Vollzeit und 45 Teilzeit/geringfügig – Cheftrainer von U23 bis U15 alle in Vollzeit
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