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Die zweite Tour von "Hannover 96 im Dialog" führte zum BSV Gleidingen, heraus kam dabei vor dem Klubhaus des Laatzener Vereins ein informativer Abend, der für die Delegation der Roten mit viel Applaus endete.

/ Klub

 

Älter als 96
Es gehört zu den schönen Erkenntnissen von "96 im Dialog", dass auch die Profis von den Amateuren lernen können. Martin Kind, der 96-Klubchef, erfuhr gleich bei den Begrüßungsworten der BSV-Vorsitzenden Heike Heisig, dass Hannover 96 zwar viel Tradition hat, Gastgeber BSV Gleidingen aber älter ist. Kind staunte nicht schlecht, als Heisig erzählte, dass der BSV bereits 1869 gegründet wurde. So etwas und vieles mehr gibt es bei "96 im Dialog" zu erfahren.

Mehr als 100 Gleidinger Mitglieder waren natürlich gekommen, um aus erster Hand vor allem etwas von Kind, 96-Stadionchef Thorsten Meier und Michael Tarnat, dem Leiter der Fußballnachwuchs-Akademie, zu erfahren. Kind bekannte sich gleich zum Anfang zum Breitensport: "Hannover 96 soll nicht allein mit dem Profifußball identifiziert werden", sagte er und warb für das neue Vereinssportzentrum von 96, für das noch in diesem Monat der Grundstein gelegt wird: "Es soll ein Magnet für andere Sportarten neben Fußball sein."

 

Beliebter Tarnat
Wie groß die Sympathien beim BSV Gleidingen für 96 sind, war an dem Abend zu spüren, und das nicht nur, weil sich Klubchefin Heisig als großer Tarnat-Fan bekannte: "Sie waren damals mein Lieblingsspieler", sagte sie. Das Interesse an dem, was bei 96 passiert, ist bei den Amateurvereinen riesig, das wurde auch deutlich, als Moderator Andreas Kuhnt die Gleidinger um Fragen bat. Kommt noch ein neuer Stürmer? Wie geht es weiter mit den Fans nach den Ausschreitungen in Burnley? Kennt 96 eigentlich die Talente aus der Region?

Nur bei der Stürmerfrage hielt sich die 96-Delegation bedeckt – man will ja die Bundesligakonkurrenz nicht noch neugieriger machen. Alle anderen Fragen wurden ausführlich beantwortet. So erklärte zum Beispiel Tarnat, dass 96 natürlich auch in der Region nach Talenten Ausschau hält und diese kennt, die Vereine aber keine Angst davor haben müssen: Wenn es wirklich mal jemand aus einem Dorfverein zu 96 schaffen würde, hätte das auch Strahlkraft für den kleinen Verein, so Tarnat. Der frühere Nationalspieler und Champions-League-Sieger mit Bayern München versprach zudem den BSV-Jugendtrainern, dass ein Coach aus der Akademie am Jahnweg vorbeischauen wird, um Tipps und Anregungen für ein abwechslungsreiches Training zu geben.

Applaus für das Hannover-Modell
Klare Worte fand in Gleidingen Thorsten Meier. "Wir werden die Fanrandale nicht aussitzen. Wir lassen uns das nicht bieten", sagte der 96-Stadionchef: "Wir werden versuchen, diese Leute ausfindig zu machen und auszugrenzen." Für diese Sätze bekam er lauten Applaus, genau wie Kind für seine Ausführungen zum sogenannten Hannover-Modell. "Bei uns wird es keine Investoren aus China oder von sonstwo aus der Welt geben. Unser Modell setzt auch künftig auf Gesellschafter aus der Region Hannover mit Verantwortungsgefühl für Stadt und 96", sagte Kind. Gabriel Usai, der Gleidinger Fußballchef, gratulierte Kind und 96 zu diesem Weg. Auch Tarnat hatte bei diesem Thema noch etwas auf dem Herzen: "Es stimmt mich traurig, dass Herr Kind von einigen Fans angepöbelt wird. Ohne Martin Kind wäre Hannover 96 so nicht mehr da."

Wie ein Heimspiel
Nach 100 Minuten endete für 96 das Auswärtsspiel in Gleidingen, das ein Heimspiel war. "Wir sind sehr stolz, dass 96 den Weg zu uns gefunden hat", sagte BSV-Geschäftsführer Hans-Günter Bolten. "Das war offen, heiter, hintergründig und sehr informativ. Wir freuen uns auf den weiteren Austausch." In Gleidingen, das lässt sich behaupten, werden sie Hannover 96 in dieser Saison noch ein bisschen mehr als vorher die Daumen drücken.
hr

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