NIEMALSALLEIN

Applaus für eine Erfolgsgeschichte, ein leidenschaftlicher Appell des Klubchefs und ein Manager, für den es einen großen Nenner gibt, den es zu leben gilt: Beim Dialogabend mit Mitgliedern gab es viele Informationen und einen interessanten Meinungsaustausch.

Gelungene Mischung
Es war ein abwechslungsreicher, spannender Abend, den die Gäste in der HDI Arena erlebten. Thomas Hylla, der Leiter der Traditionsabteilung von Hannover 96 e.V., hatte nicht nur die Mitglieder "seiner" Abteilung eingeladen, sondern auch Fördermitglieder. Mehr als 200 Interessierte waren gekommen und erfuhren in drei Stunden von Klubchef Kind und Manager Horst Heldt viel Neues aus erster Hand. Informationen und die eine oder andere schöne Anekdote – diese Mischung kam an.

 

Torjäger Heldt
Wusstet Ihr, dass Horst Heldt im Jahr 1997, als Martin Kind bei 96 Klubchef wurde, gerade als Profi bei 1860 München spielte und eines seiner elf Tore für die "Löwen" ausgerechnet im Niedersachsenstadion erzielt hat? Heldt selbst kam erst einmal ins Grübeln, als er von einem der Teilnehmer im Publikum damit konfrontiert wurde, dass es sich um ein sehenswertes Weitschusstor gehandelt haben soll. "Eigentlich war Weitschießen nicht so mein Ding", sagte Heldt und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Herkulesaufgabe gemeistert
Martin Kind hatte das Jahr 1997 und seine Anfänge bei 96 noch in guter Erinnerung. In einer launigen Interviewrunde mit Moderator Christoph Heckmann erzählte Kind von der Zeit, in der er damals gefragt wurde, ob er Klubchef werden wolle, und für ihn nach seiner Zusage sofort feststand: "Verantwortung ist unteilbar – so ist mein Charakter. Und ich wollte beweisen, dass die Aufgabe zu lösen ist." Diese Aufgabe war damals eine Herkulesaufgabe: 96 spielte in

der 3. Liga und erfüllte den "Tatbestand der Insolvenz", Geldgeber standen nicht unbedingt Schlange an der Clausewitzstraße.  Also ging Kind "Klinken putzen" bei hannoverschen Unternehmern, überzeugte einige davon, bei 96 einzusteigen und definierte ein damals mutiges Ziel: "Wir müssen raus aus der 3. Liga." Fünf Jahre später war 96 wieder ein Erstligist. Manche Geschichte muss man einfach noch mal erzählen, weil sie viel zu schnell zur Selbstverständlichkeit wird: Genau das war an der Reaktion der Teilnehmer zu spüren.

Applaus für Abteilungsleiter
Parallel dazu schrieb auch der Breitensport bei 96 eine Erfolgsgeschichte, die Autoren dieser Story benannte Kind an dem Abend: "Diese Geschichte haben die Abteilungsleiter geschrieben, ehrenamtlich und mit großem Engagement", sagte Kind und bekam dafür viel Applaus. "Mit dem neuen Vereinssportzentrum wird der Amateursport bei 96 ab Ende des Jahres noch einmal einen deutlichen Push bekommen."

Parkett statt Rasen?
Horst Heldt verriet dem Publikum, was ihn im vergangenen Jahr an 96 gereizt hat. "Ich möchte einen Club weiterentwickeln, und zwar nachhaltig", sagte er. "Ich arbeite auch gern für Menschen und möchte sie begeistern für Fußball und Verein." Auch für diese Sätze gab es viel Applaus und viele Lacher, als Heldt verriet, dass er besonderes Interesse an der neuen Tanzabteilung bei 96 hat. "Ich kann das nicht, vielleicht finde ich da ja die eine oder andere Dame, die mir die richtigen Schritte zeigt", sagte der 96-Manager mit einem Augenzwinkern.

Streiten erlaubt
Wie viele unterschiedliche Themen die Menschen bewegen – und wie viele unterschiedliche Meinungen es gibt -, war in der anschließenden Fragerunde zu spüren. Die nächste Jahreshauptversammlung, die Stimmung im Stadion, 50+1 und, und, und. Über all diese Themen gab es eine spannende, konstruktive Diskussion. "Wir müssen uns bei 96 auch mal streiten dürfen und unterschiedliche Meinungen haben", sagte Heldt. "Aber der gemeinsame Nenner 96, den müssen wir wieder leben." Den 200 Menschen im VIP-Raum der HDI Arena sprach er damit aus der Seele.

Heldt, übrigens Mitglied in der Abteilung Fußball, erläuterte, wie wichtig für ihn Mitbestimmung sei und schlug damit den Bogen zur Mitgliederversammlung im April. "Das ist nicht nur die Möglichkeit zu zeigen, dass man mit etwas nicht einverstanden ist. Das ist auch die Möglichkeit zu zeigen, dass etwas gut ist – und genau das werde ich tun", sagte Heldt.

Überzeugt vom Zukunftsmodell
Martin Kind erläuterte noch einmal das Hannover-Modell, die Vorteile für Profifußball und Breitensport unter einem Dach, und verband das mit einem leidenschaftlichen Appell an die Besucher des Dialogabends. "Wir schreiben keinem etwas vor. Aber wenn Sie davon überzeugt sind, was bei 96 in den vergangenen 20 Jahren geleistet wurde, dann kommen Sie zur Versammlung und machen das deutlich. Das Hannover-Modell hat die volle Unterstützung verdient, denn es ist zukunftstauglich für die Entwicklung beider Säulen bei Hannover 96. Es geht um ein deutliches Signal, welche Kultur bei 96 in den kommenden Jahren gelebt werden soll."

Vermutlich hätten die Besucher noch bis weit nach Mitternacht diskutiert. Nicht nur deshalb versprachen Kind und Heldt, auch künftig den Dialog mit Interessierten intensiv zu führen. "Die Informationen von Herrn Kind und Herrn Heldt waren für mich sehr interessant", sagte Klaus-Dieter Koss aus Hannover – und machte sich zufrieden wie alle anderen auf den Heimweg.
hr

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