Schwacher Einstieg – starker Abschluss

Auf dem Norderstedter Kunstrasen kommt die Truppe von U15-Cheftrainer Sven Thur nur schwer ins Spiel. Zu viel Respekt vor dem Tabellenzweiten, sehr vorsichtiges Agieren und einfache Ballverluste erfordern schon recht früh eine taktische Umstellung. Das Trainerduo findet das richtige Rezept und es kommt langsam etwas Druck in den Kessel. Die Jungs erarbeiten sich einige gute Chancen um in Führung zu gehen, verdaddeln aber freistehend vor dem Hamburger Tor einen zu dem Zeitpunkt verdienten Treffer. Und es kommt noch dicker, ein berechtigter Elfmeter findet nicht den Weg in die Maschen des Gehäuses der Gastgeber – Frust auf dem Platz und an der Seitenlinie. Und wenn es mal nicht so läuft, dann nutzt ein Top-Gegner schon mal die Situation aus. Arlind Ibrahim Rexhepi ist nach einer recht kuriosen Szene im hannoverschen Strafraum in der 32. Minute der Torschütze zum 1:0 für die Platzherren.

Ein „anderes“ Team geht in die zweite Halbzeit

Was auch immer in der Kabine gesagt wurde, es zeigt Wirkung. Keine Auswechslungen, die Jungs von Sven Thur und Michel Hehlke kommen unverändert auf den Platz, aber die Truppe ist nicht wiederzuerkennen. Sie spielt intensiver gegen den Ball, kontrolliert clever die Räume, geht engagiert in die Zweikämpfe – es fehlt nur noch die Belohnung. Und die kommt, zwar spät, und auch erst nach diversen vergeblichen Versuchen, aber sie kommt. Einen gut vorbereiteten Spielaufbau aus der eigenen Hälfte vollendet Diar Hajrulahi volley ins kurze Eck – keine Chance für Steven Foly Mensah im Hamburger Kasten. 51. Minute notiert der Schiedsrichter, 1:1 Ausgleich. Danach will Hannover mehr gegen die leicht konsternierten Hamburger Gastgeber, aber es bleibt trotz diverser Möglichkeiten bei einem für beide Seiten zufriedenstellenden Remis. Eine Halbzeit geht an den HSV, die andere an die Gäste - das Ergebnis nach 70 Minuten spiegelt das Geschehen auf dem Platz wider.

Fazit

Hannover zeigt im Vergleich zur verlorenen Hinrundenpartie (1:3) eine deutlich erkennbare Leistungssteigerung. Nicht durchgängig im gesamten Spiel, aber in den zweiten 35 Minuten ist die Entwicklung des Teams klar erkennbar. Dass nicht mehr rausgekommen ist, oder wie Sven Thur anmerkt, dass es heute am „kleinen bisschen Etwas“ gefehlt hat, ist zu verschmerzen. Das Potential der Mannschaft ist vorhanden, ein Quäntchen mehr Glück wäre gut gewesen, denn die immer wieder gern zitierte Abgeklärtheit darf man nicht in jeder Situation einer im Aufbau befindlichen Jugendmannschaft erwarten. Tabellenplatz sieben mit 18 Punkten und einem Torverhältnis von 28:23 ist nach 14 absolvierten Begegnungen die Bilanz auf dem Papier.

Was passierte noch am 14. Spieltag?

Aufgrund der zwei verlegten Spiele wurden am Samstag in der Regionalliga Nord nur vier Partien angepfiffen. Tabellendritter Wolfsburg schlägt Surheide 4:0, St.Pauli gewinnt zuhause gegen den Stadtnachbarn und Vierten der Liga Niendorfer TSV mit 2:0 und verdrängt damit die Hannoveraner auf den siebten Rang. Ausschlaggebend ist das bessere Torverhältnis der Kiezkicker. Tabellenschlusslicht Arsten zwingt der Braunschweiger Eintracht ein 2:2 Unentschieden ab, bleibt aber mit fünf Punkten im Keller.

Wie geht es weiter?

In der nächsten und übernächsten Woche haben die hannoverschen Jungs Pause in der Meisterschaft, voraussichtlich erst am Donnerstag, 29. März kommt der punktgleiche Tabellennachbar FC St.Pauli zum Gastspiel unter Flutlicht in die Eilenriede. Nach Ostern geht es dann zum Tabellenführer an die Weser. Werder Bremen empfängt die jungen Roten zum Rückspiel. Danach steht das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg im Spielplan.

Aufstellung U15 Hannover 96: Johann-Tobias Dahncke (T) - Erik Mut - Meliksah Cannigia Muharrem - Enrico Startsev (51. Joyce Philippe Luyeye-Nkula) - Marcel Rau (C) - Bastian Kurth - Josua Rufidis (49. Jan Schenk) - Damion Sura - Diar Hajrulahi - David Miller (61. Finn-Marten Scharenberg) - Ole Fortkamp

Reserve: Lasse Dettmer (T) - Finn Lennart Hellberg - Jonas Röhrbein

Trainer: Sven Thur - Michel Hehlke

Tore: 1:0 Arlind Ibrahim Rexhepi (32.) - 1:1 Diar Hajrulahi (51.)