30 Minuten Kampf mit hoch stehenden Gästen

Nach einer nicht genutzten dicken Chance zum Führungstreffer in der dritten Minute, haben die Jungs von U15-Cheftrainer Sven Thur in der Folge leichte Probleme überhaupt aus der eigenen Hälfte rauszukommen. Die Niendorfer stehen in einer Dreierkette extrem hoch vor dem hannoverschen Strafraum, sodass der Spielaufbau nur schwierig zu bewerkstelligen ist. Und wenn es doch mal gelingt, dann fehlt der letzte entscheidende Schritt um gefährlich vor dem Gehäuse der Gäste aufzutauchen. Die Truppe von TSV-Trainer Mohamad Nasrallah spielt mit Wucht ihre Qualitäten aus und die jungen Roten in der Defensive haben alle Hände voll zu tun, um nicht unter die Räder zu kommen.

Spät aber noch rechtzeitig

Nach gut 30 Minuten legen die Hamburger eine kleine Verschnaufpause ein und Hannover kommt besser ins Spiel. Marcel Rau nutzt die sich bietende Gelegenheit konsequent aus und aus dem Nichts steht es vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff 1:0 – Erleichterung auf dem Kunstrasen, zufriedene Gesichter an der Seitenlinie und Szenenapplaus von den Zuschauern. Jetzt gilt es die Stimmung zu behalten, ruhig zu bleiben und in den zweiten 35 Minuten das Heft in die Hand zu nehmen.

Hannover dominiert die zweite Halbzeit

Sicher werden Sven Thur und Co-Trainer Michel Hehlke in der Kabine die richtige Worte gefunden haben, denn ihre Jungs kommen motiviert mit dem gesteckten und nun auch erreichbaren Ziel vor Augen wieder auf den Platz. Und die Truppe macht Druck, der sechs Minuten nach Wiederanpfiff zum 2:0 führt. Finn-Marten Scharenberg ist der Vorbereiter und Joyce Philippe Luyeye-Nkula der Vollender – tolle Kombination, verdienter Ausbau der Führung. Doch die Niendorfer zeigen sich unbeeindruckt und bekommen nur eine Minute später eine nicht erwartete Gelegenheit zum Anschlusstreffer, die Jannes Alexander Musch auch konsequent nutzt. 2:1 – kein Beinbruch, kann passieren, aber die Seitenlinie mahnt zum Aufpassen. Die Gastgeber passen aber nicht nur auf, sondern sie machen engagiert ihr Spiel, gehen verstärkt auf Ballbesitz, bewegen sich in den Räumen und belohnen sich mit zwei weiteren Toren. Dem 3:1 durch ihren Mannschaftsführer Marcel Rau folgt in der Nachspielzeit das 4:1 durch Joyce Philippe Luyeye-Nkula, der damit sein Torjägerkonto mit seinem zweiten Tor an diesem Samstag in der hannoverschen Eilenriede optimiert.

Fazit

20 Punkte und ein Torverhältnis von 29:9 Toren in den bisherigen zehn Spielen der Rückrunde dokumentieren die Entwicklung, die diese Mannschaft in den letzten Monaten gemacht hat. Während die ersten 35 Minuten am Samstag noch durch wenig Spielanteile geprägt war, blitzte nach der Pause die Qualität der Ausbildung deutlich auf. Sven Thur zeigt sich sichtlich zufrieden: „Die Leidenschaft und die Motivation, mit der die Jungs in den letzten Wochen auf dem Platz gegangen sind, macht einfach Spaß. Natürlich ist die Leistung nicht zu jeder Zeit und in jeder Phase eines Spiels im vollen Umfang abrufbar, aber das, was das Team zu leisten in der Lage ist, erfüllt uns schon mit etwas Stolz. Niendorf hat es uns nicht leicht gemacht, gerade in der ersten Halbzeit haben wir uns gegen einen erwartet starken Gegner schwer getan, aber am Ende war es auch eine Belohnung für unsere geschlossene Mannschaftsleistung. Das Ziel hieß vierter Tabellenplatz, das haben wir erreicht, und im Saisonfinale gegen Lübeck haben wir es selbst in der Hand diesen Platz zu verteidigen.“

Was passierte noch am 21. Spieltag?

Der VfB Lübeck, "Zielscheibe" der vier punktgleichen Teams im Tabellenmittelfeld, hat seine Partie gegen den Tabellenführer Werder Bremen mit 2:3 verloren und damit den vierten Platz an die Jungs von Sven Thur abgegeben. Verfolger Hamburger SV festigt seinen zweiten Tabellenplatz mit einem 5:0 gegen den Absteiger JLZ Emsland, und der Tabellendritte VfL Wolfsburg trennt sich in Hamburg vom FC St.Pauli unentschieden 1:1. Die Braunschweiger Eintracht verliert zuhause gegen Holstein Kiel mit 1:3, und Absteiger TuS Komet Arsten verbessert nochmal die eigene Bilanz und schlägt den Stadtnachbarn TuSpo Surheide 3:2. Keine Veränderungen im oberen und unterem Tabellenfeld, Meister und Absteiger stehen fest, Wolfsburg kann am letzten Spieltag noch die Hamburger Rothosen in Bedrängnis bringen, und auf den Mittelfeldplätzen sind noch leichte Verschiebungen möglich.

Aufstellung U15 Hannover 96: Lasse Dettmer (T) - Erik Mut - Lando-Maximilian Homik - Joyce Philippe Luyeye-Nkula - Marcel Rau (C) - Jan Schenk - Josua Rufidis - Finn-Marten Scharenberg (56. David Miller) - Damion Sura - Marian Josef Rutkowski - Ole Fortkamp

Reserve: Danijel Zobenica (T) - Adrian Becker - Keanu Brandt - Jonas Röhrbein

Trainer: Sven Thur / Michel Hehlke / Ares Ehrich

Tore: 1:0 Marcel Rau (31.) - 2:0 Joyce Philippe Luyeye-Nkula (41.) - 2:1 Jannes Alexander Musch (42.) - 3:1 Marcel Rau (67.) - 4:1 Joyce Philippe Luyeye-Nkula (70. + 1)