NIEMALSALLEIN

Ein trüber Herbsttag und Nieselregen in der Akademie - aber strahlende Gesichter bei den Akteuren auf und neben dem Kunstrasen. Die jungen Roten gewinnen gegen den Hamburger SV mit 2:1 und sind zurück an der Tabellenspitze.

/ Akademie

 

Führung ohne Ankündigung

Von Beginn an ist zu merken, dass den gut 100 Zuschauern eine intensive Partie bevorsteht. Jede der beiden Mannschaften ist mit der Zielsetzung aufgelaufen, diese Partie für sich zu entscheiden. Nach zwölf Minuten des ersten Abtastens von zwei Teams, die sich auf hohem Niveau bewegen, ist der Hannoveraner Keeper Lukas Darsow der Vorlagengeber zum Führungstreffer der Gastgeber. Sein langer Ball nach einer Rückgabe wird von Leonit Basha verlängert und aus der Distanz von Keanu Brandt im Gehäuse der Hamburger versenkt - das 1:0 wie aus dem Nichts. Die Seitenlinie steht Kopf, Hannovers U15-Cheftrainer Sven Thur wird auf dem Weg zur jubelnden Spielertraube vom Linienrichter zurückgehalten und mahnt sich selbst zum geordneten Rückzug. HSV-Übungsleiter Tobias Kurbjuweit ist für kurze Zeit etwas ruhiger, findet aber schnell wieder passende Worte für seine Jungs. Hannover presst in der Folge sehr hoch stehend, und Lukas Darsow - der häufig für seine Defensive Anspielstation ist - schickt seine Vorderleute mit mittelfeldüberbrückenden Bällen auf den Weg nach vorn. Die Hamburger Jungs finden nicht wirklich überzeugend ins Spiel, bleiben spätestens in der hannoverschen Viererkette hängen, sodass in der ersten Runde kaum Gefahr vor dem hannoverschen Gehäuse droht. Mit dem knappen Vorsprung geht es nach kräftezehrenden Duellen ohne weitere Wirkungstreffer in die Kabinen.

Führung ausgebaut

Beide Trainer prägen heute die Partie auf dem Kunstrasen in der Eilenriede. Sowohl Hamburgs Tobias Kurbjuweit, als auch Sven Thur sind konstant in ihren Coachingzonen unterwegs um ihre Jungs mit lautstarken Ansagen zu unterstützen. Auf der Wiese geht es weiter wie in den ersten 35 Minuten, viel Verkehr im Mittelfeld, und die schnelle Balleroberung der hannoverschen Jungs bringt Spannung in die Partie. Hamburg steht dem aber in Nichts nach, doch die Rothosen kommen heute nicht zum Abschluss, und haben letztlich auch noch Pech. Nach einem Einwurf lenkt Nicolo Tresoldi das Spielgerät geschickt in die Tiefe, Adrian Elias Becker wittert die Chance, läuft in die richtige Richtung, trifft den vorbereiteten Ball aber nicht voll. Dennoch kann gejubelt werden, denn sein Schuss rutscht dem Hamburger Schlussmann durch die Hände und schafft den Weg über die Torlinie zur 2:0-Führung in der 40. Minute. "Ganz toller Spielzeug..." kommt anerkennend von der Seitenlinie.

„Weiter so - nicht nachlassen….“

Ein bekannter Zuruf von Sven Thur, der heute leider auf dem Platz wenig Gehör findet, denn seine Jungs lassen es etwas ruhiger angehen. „Da waren wir für eine kurze Zeit nicht voll konzentriert, und das bestraft eine Mannschaft wie der HSV natürlich sofort…“ resümiert das Trainerteam. Und in der 50. Minute passiert es dann auch nach einem Gewusel vor dem hannoverschen Strafraum. Ein Foulspiel wird nicht abgepfiffen, das Spiel läuft weiter. Hannovers Defensive will sich nach kurzem Aussetzer den Ball zurückerobern, kommt dabei aber mit einem Hamburger ins Gehege, was dem Unparteiischen - durchaus berechtigt - nicht gefällt. Hamburg führt den fälligen Freistoß sehr schnell aus, der Ball findet seinen Weg Richtung Lukas Darsow, der mit den Fingerspitzen noch an das Leder kommt, aber der Ball dreht sich in seine linke obere Ecke zum zu dem Zeitpunkt verdienten Anschlusstreffer. 20 Minuten vor dem Abpfiff notiert der Schiedsrichter Hamburgs Neuner Emmanuel Appiah als Torschützen zum 2:1.

Hamburg macht Druck

Den Platzherren fehlen nach den intensiven 50 Minuten der Partie ein wenig die Körner, sie bleiben aber aktiv in der Vorwärtsbewegung. Hamburg wittert Morgenluft, und will die Partie drehen, was aber nur bedingt gelingt. Sven Thur reagiert und bringt in der 60. Minute einen frischen Mann auf dem Platz. Hannover rettet sich mit Engagement und einigen leider nicht genutzten Möglichkeiten zur Ergebnisoptimierung über die Zeit, selbst fünf Minuten Nachspielzeit übersteht die Truppe am heutigen Tag, der den Jungs alles abverlangt hat. Die erneute Tabellenführung mit 24 Punkten und einem Torverhältnis von 26:5 ist die Belohnung für 75 anstrengende Minuten in der hannoverschen Akademie.

Was passierte noch am 9. Spieltag?

Damit sich Sven Thurs Schützlinge mit einem Spiel weniger wieder an die Tabellenspitze setzen konnten, mussten nicht nur drei Zähler auf ihr Punktekonto kommen, auch der FC St. Pauli musste "mitspielen", und beim Lokalrivalen Niendorfer TSV Punkte liegenlassen. Das hat geklappt, die Kiezkicker kommen bei ihrem Stadtnachbarn nicht über ein 2:2 hinaus, und tauschen mit dem VfL Wolfsburg, der in Kiel 1:0 gewonnen hat, aufgrund des besseren Torverhältnisses den Tabellenrang. Der Hamburger SV ist nun Tabellenzweiter mit 24 Zählern aus zehn Begegnungen, St. Pauli auf der Drei, punktgleich auf Rang vier folgen die Jungs aus der Autostadt, beide Teams mit 23 Punkten aus zehn absolvierten Partien. Nur knapp dahinter rangiert der SV Werder Bremen nach einem klaren 3:1-Erfolg über das JLZ Emsland auf dem fünften Tabellenplatz mit bis jetzt neun Spielen. Die Braunschweiger Eintracht etabliert sich weiter im Mittelfeld und schlägt den Aufsteiger USC Paloma mit 1:0. Im unteren Tabellenfeld gewinnt der VfB Lübeck sein zweites Spiel in der aktuellen Saison. Die Jungs gewinnen beim SC Weiche Flensburg mit 2:1. Den ersten Saisonpunkt erarbeitet sich der JFV Bremerhaven mit dem 1:1-Remis beim JFV Nordwest in Oldenburg. An der Reihenfolge in der Tabelle ändert sich aber nichts, die vier Aufsteiger Paloma, Flensburg, Nordwest und Bremerhaven bilden einträchtig das Quartett im roten Bereich der Liga.

Wie geht es weiter?

Am kommenden Samstag warten die starken Wolfsburger auf die jungen Roten. Die letzte von drei Partien gegen Schwergewichte der C-Junioren Regionalliga Nord in einem heißen November. Man darf gespannt sein...

Aufstellung U15 Hannover 95: Lukas Darsow (TW) - Michel Dammeier - Noah Sander - Luis Podolski (C) - Lukas Dominke - Suhrab Refahi (Irichad Behrens 70.+2) - Adrian Elias Becker - Keanu Brandt - Lennox Hartge - Leonit Basha (Alexander Babitsch 70.+2) - Nicolo Tresoldi (60. Lennart Garlipp)

Einwechselspieler: Marian Kirsch (ETW) - Bennet Sündermann - Maximilian Breitenbach - Shkrep Stublla

Trainer: Sven Thur - Clemens Döring

Tore: 1:0 Keanu Brandt (12.) - 2:0 Adrian Elias Becker (40.) - 2:1 Emmanuel Appiah (50.)

fmv

 

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