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"Auf dem richtigen Weg" – aber ein Schritt fehlt noch

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den Karlsruher SC sieht Timo Hübers die Roten "auf dem richtigen Weg", sagt aber auch: "Ist man ein Spitzenteam, gewinnt man das." Wie sich das erste Heimspiel ohne Zuschauer angefühlt hat und was der ungewohnt hohe Spielrhythmus bedeutet, erzählt der 96-Abwehrmann hier.

/ Profis

 

Für Hannover 96 war es jetzt das zweite Spiel ohne Zuschauer, aber das erste in der heimischen HDI Arena. Hat sich das noch mal seltsamer angefühlt, als im fremden Stadion, wenn man hier zuhause die Arena genau kennt, wie sie eigentlich voll ist?

Timo Hübers (23):
Natürlich ist es nicht dasselbe, und ohne Fans fehlt auch einfach was. Ich kann aber für mich sagen, dass ich mich mit dem Spiel am Wochenende schon recht gut daran gewöhnt habe. Na ja, was heißt schon "recht gut"? Aber für mich war es jetzt nicht mehr so überraschend, dass hier keiner schreit oder ruft, wenn es eine gute oder schlechte Aktion gab, wie es eben sonst ist, wenn das Stadion mitgeht. Ich finde, es ist immer noch das gleiche Spiel auf dem Feld. Da kann sich auch keiner einen Vor- oder Nachteil davon versprechen. Ich meine, wenn man im Spiel ist, dann ist man in seiner Aktion drin. Man achtet nicht darauf, wer da von außen etwas reinschreit oder vielleicht buht – zumindest geht es mir so.

Gegen den Karlsruher SC sind wir 1:0 in Führung gewesen, haben die Partie über weite Strecken dominiert und holen dann am Ende aber – in Anführungsstrichen – "nur" einen Punkt. Wie bewertest Du den Verlauf der Partie?

Hübers:
In der ersten Halbzeit haben wir uns recht lange schwer getan im Spielaufbau, haben aber hinten eigentlich auch nichts zugelassen. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden wir schon stärker und haben eine Riesenchance, als Dominik Kaiser an den Pfosten schießt. Da können wir vielleicht schon in Führung gehen. Dann kommen wir richtig stark aus der Halbzeit, machen folgerichtig auch ziemlich früh das 1:0, haben dann noch zwei Chancen, auf 2:0 zu erhöhen, und müssen den Sack eigentlich zumachen.

 

Das ist aber leider nicht gelungen.

Hübers:
Dann ist das Spiel so ein wenig gekippt, wir haben zu viele Flanken zugelassen – und da haben die Karlsruher auch einfach ihre Stärken. Für die Verteidigung ist es auch immer unangenehm zu spielen, wenn da so ein 1,95-Meter-Schlacks (KSC-Stürmer Philipp Hofmann, Anm. d. Red.) im Rücken lauert, der denn auch das 1:1 macht. Da lassen wir die Flanke zu und verteidigen im Zentrum nicht gut.

Zum Ende wurde es dann fast ein offener Schlagabtausch.

Hübers:
Ja, da stehen wir noch mal richtig unter Druck, weil die Karlsruher alles reinwerfen und ihre körperliche Wucht ausspielen. Dann haben wir erst Glück, dass wir nicht noch das 1:2 kassieren, auf der anderen Seite die, dass wir das Ding nicht machen. Unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung, aber wir hätten einfach schon früher den Sack zumachen müssen.

Woran hat es gelegen, dass 96 gegen den KSC nur einen Punkt und nicht die vollen drei mitgenommen hat?

Hübers:
Wenn wir das 2:0 machen, dann passiert gar nichts mehr. Wenn nicht, gibt man dem Gegner immer die Chance, noch mal ins Spiel zu kommen – das können alle Teams in der 2. Liga. Und so ist es dann auch gekommen. Ich glaube, wenn wir das 2:0 machen, dann brennt hier nichts mehr an.

Das Unentschieden bedeutet aber auch, dass es für Hannover 96 jetzt das vierte Spiel in Folge ohne Niederlage war. In welcher Verfassung siehst Du die Mannschaft vor diesem Hintergrund – und auch mit Blick auf die kommenden Spiele?

Hübers:
Ich denke, wir haben wieder wenig zugelassen. Ich habe eben auch schon gesagt, dass wir das Spiel eigentlich gewinnen können oder sogar müssen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber trotzdem: Ist man ein Spitzenteam, gewinnt man das – und da fehlt uns, glaube ich, noch ein Schritt.

Am Samstag geht es schon in Sandhausen weiter. Eine weite Reise – die Belastung ist hoch. Wie geht man damit um?

Hübers:
Ja, das ist schon außergewöhnlich. Ich meine, wir spielen jetzt nicht jedes Jahr Champions League oder kommen im DFB-Pokal ins Halbfinale, sodass man das gewohnt wäre. Wir regenerieren jetzt am Donnerstag und machen uns dann Freitag auf die lange Reise nach Sandhausen. Aber: Letztlich ist das für alle Teams gleich. Die Karlsruher mussten nach ihrem Spiel gegen Bochum ja auch mit dem Bus ihre fünf oder sechs Stunden hier hochfahren. Das ist eben einfach so.
hec

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