NIEMALSALLEIN

Der 96-Jahresabschlussbrief

Liebes 2020, sei uns nicht böse, aber wir wollen ehrlich sein: Ein Glück bist Du endlich vorbei! Auch wenn wir Dich wahrscheinlich alle gerne ein für alle Mal hinter uns lassen wollen – wir werden uns noch lange an Dich erinnern. Die ganze Welt – und natürlich auch wir bei Hannover 96.

/ Klub, Profis, Fans
Tschüss, 2020! (Foto: 96/Kaletta)

Eigentlich hätten wir schon beim ersten Pflichtspiel merken müssen, ...
... dass Du nichts Gutes im Schilde führst. Ein Schneechaos in Regensburg, das uns so unerwartet erwischte wie das Coronavirus nur wenige Wochen später das ganze Land und die gesamte Welt. Und genauso, wie an "normalen" Fußball an jenem Abend in Bayern nicht zu denken war, hob die Pandemie das "normale" Leben, das wir alle gewohnt waren und lieben, aus den Angeln.

Kurz darauf wurdest Du, 2020, dann endgültig zu einem Jahr im Ausnahmezustand. Beim Spiel in Nürnberg am 6. März hatte das so recht noch niemand auf dem Schirm. 3:0 gewonnen, Riesenfreude – weiter so! Aber nix da. Corona kam noch Deutschland – #StayAtHome, Abstand, Lockdown. Alles wurde anders.

Hannover 96 traf es mit voller Wucht, ...
... danke für nichts! Der erste Fußballprofi, den das Virus erwischte? Diesen "Titel" wird Timo Hübers nicht mehr los, auch wenn er zu gern darauf verzichten könnte. Die erste Mannschaft in Quarantäne? Unsere Roten. Doch was will man machen? Den Kopf in den Sand stecken? Die Brocken hinschmeißen? Sorry, 2020, hast Du echt gedacht, dass Du uns so einfach in die Knie kriegst?!

Nein, eine Quarantäne ist kein Spaß. Sie ist eine erhebliche Beschränkung der Freiheit – und sie beweist, dass zwei Wochen eine wirklich sehr lange Zeit sein können. Aber man kann das Beste daraus machen – und das hat unser Team. Der beste Beleg: das 14-Tage-Buch, in dem unsere Jungs uns einen sehr engen Einblick in ihren Alltag und ihre Gedanken gaben.

Und die Gesellschaft?
Wir nahmen aufeinander Rücksicht – und uns alle etwas zurück. Du hast uns viel Schlechtes gebracht, 2020, aber selbst daran haben wir gute Seiten gefunden. Die Welt drehte sich weiter, auch wenn sie mit Masken, Desinfektionsmittel und Plexiglaswänden verändert aussah. Wir haben gelernt, mit dem Virus zu leben. Auch der Fußball, der natürlich nicht derselbe ist in leeren Stadien. Ohne Menschen auf den Rängen, die die Tribünen zum Beben bringen und wechselwirkend mit dem Geschehen auf dem Platz eben genau die Emotionen entfachen, weshalb wir diesen Sport so sehr lieben.

Die Fotos vom Duell gegen den Hamburger SV Mitte Februar vor einer ausverkauften HDI Arena wirken irgendwie wie Polaroids aus einer längst vergangenen Zeit. Das alles fühlt sich sehr weit weg an. Aber: Wir werden uns all das wiederholen! Wir werden wieder volle Stadion erleben, werden einander unbeschwert in den Armen liegen, um die Tore unserer Mannschaft zu bejubeln, und werden wieder die Energie eines Derbysieges spüren, wenn mehr als nur ein Teil der Ränge gefüllt sein darf!

Du hast uns vieles genommen, 2020, aber nicht unsere Erinnerungen, Hoffnungen und Wünsche.
Zum Abschied sagt man oft "Auf Wiedersehen". Wir sagen einfach nur: Tschüss.

Ein Glück bist Du endlich vorbei!
hec

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