NIEMALSALLEIN

„Natürlich ist es enttäuschend, wenn man auf Augenhöhe ist und dann nicht weiter kommt“, macht Dieter Hecking (im Foto neben Sportdirektor Christian Hochstätter) zwar keinen Hehl aus seinem Frust über die unglückliche Niederlage auf Schalke. Doch trotz des Ausscheidens im diesjährigen DFB-Pokals, erinnert der 96-Coach, sollte es momentan nur wenig Gründe geben, über den Entwicklungsprozess der letzten 14 Monaten kritische Worte zu verlieren.

 

Nahe am Optimum
Um es mit Schulnoten darzustellen: Als der jetzige Trainerstab damals das Ruder bei den Niedersachsen übernahm, sei das bei der Note 5 gewesen. Nun stehe man schon bei einer 3+. „Alleine die jetzige Situation zu konservieren, wird schwer genug“, mahnt Hecking Fans und Öffentlichkeit nun zur Zurückhaltung hinsichtlich übertriebener Zielvorstellungen. „Der Schritt hin zur Note 2 wird noch schwerer.“ Sein Team habe inzwischen einen Punkt nahe dem Optimum erreicht, bei dem es nur noch um „Nuancen“ gehe, innerhalb des Kaders noch weitere kleinere Fortschritte zu machen.

Vergleich der Etats lohnt
„Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass sich unsere Stürmer stärker durchsetzen“ blickte Hecking auf die Dienstagspartie bei S04 zurück, um jedoch gleichzeitig zu bedenken zu geben. „Aber auch die Schalker Stürmer haben das nicht geschafft. Und die haben das wesentlich höhere Gehalt.“ In diesem Zusammenhang lohnt ein vergleichender Blick auf die Personalkosten der Kader: etwa 47 Millionen bei „Königsblau“ stehen 17 Millionen bei „Rot“ entgegen. Den Vorwurf, zu wenig gegen „verunsicherte“ Schalker riskiert zu haben, lässt der 43-Jährige keinesfalls gelten. „Sie haben toll gegen Bremen gespielt und waren keinesfalls verunsichert, höchstens unter Druck“, sagt er. „Und bei einem 96-Sieg im Elfmeterschießen hätte man wahrscheinlich gesagt: Alles richtig gemacht!“

Großes Lob für Vinicius
Vieles richtig gemacht hat am Dienstagabend auch die Innenverteidigung der Roten – wie bereits in den vergangenen Ligaspielen. „Vinicius hat einem Bordon gestern in Nichts nachgestanden“, war Hecking voll des Lobes für seinen weißen Brasilianer. „Er hat richtig gut gespielt!“ Überhaupt habe seine Defensive jetzt viermal hintereinander auswärts zu Null gespielt – wenn man 90 Minuten zählt. Eine klasse Bilanz! Ob Frank Fahrenhorst allerdings auch gegen den BVB an der Seite von Vinicius verteidigen wird, ist noch fraglich. „Fahne“ hat sich eine kleine Risswunde an der Achillessehne zugezogen. Auch der Einsatz von Hanno Balitsch steht auf der Kippe. Der Mittelfeldspieler laboriert an einem Magen-Darm-Infekt.

Pinto gesetzt
Praktisch sicher ist für Hecking dagegen, dass Sergio Pinto sich auch gegen den BVB als Zehner versuchen wird – trotz schlechterer Kritiken zuletzt. „Beim Spiel in Frankfurt hätte auch ein van der Vaart mangels Räume nicht glänzen können“, nimmt der Coach seinen Schützling in Schutz, auch wenn Pinto auf Schalke „nicht das gespielt“ habe, „was er kann“.  Allerdings habe der frühere Aachener in den Spielen zuvor bereits angedeutet, dass er die Position hinter den Spitzen ausfüllen kann.

Kompaktheit statt Hurra-Stil
Einer Umkehr von der derzeitigen kompakten und gleichzeitig erfolgreichen Spielweise seines Teams erteilt Hecking zurzeit eine deutliche Absage. „Es wäre falsch, das was gut ist, zugunsten eines möglichen Hurraspiels zu opfern“, ist sich der Cheftrainer des Tabellensechsten absolut sicher. Die größte Bestätigung und gleichzeitig das „größte Kompliment“ für die Qualität des Spiels seiner Schützlinge habe ihm erst gestern Gegenüber Mirko Slomka geliefert: „Wisst Ihr eigentlich, wie schwer ihr zu spielen seid?“
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Foto: zur Nieden

 

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