NIEMALSALLEIN

Ohne den mit angeschwollenem Knie pausierenden Goalgetter Thomas Brdaric feierte das Team von Dieter Hecking im Rahmen des Trainingslagers im spanischen Jerez einen 5:0 (3:0)-Erfolg über Zweitligist Aue. Die Tore für die Roten erzielten Stajner (5.), zweimal Jendrisek (11., 38.), Hashemian (71.) und Stachnik (78.).

 

Brdaric mus pauieren
Ohne Thomas Brdaric liefen die Roten auf dem Sportplatz des Spielerhotels "Montecastillo" gegen den Zweitligafünften Erzgebirge Aue auf. Der 96-Stürmer hat leichte Probleme an seinem operierten Knie, in dem sich Flüssigkeit gebildet hatte, und muss zurzeit mit dem Training aussetzen. Ansonsten setzte Trainer Dieter Hecking im 4-2-3-1-System auf alle gesunden Akteure, mit Ausnahme von Stammkeeper Robert Enke, der erst gegen Mainz im Kasten stehen wird. Der nominelle Rechtsverteidiger Steven Cherundolo versuchte sich in Durchgang Zwei auf der Sechser-Position und meisterte dies hervorragend.

Blitzstart der Roten
Nachdem die Ostdeutschen einen ersten gefährlichen Freistoß ausgeführt hatten, Dostolek scheiterte aus 23 Metern am aufmerksamen Richard Golz, führte gleich der erste 96-Schussversuch zur frühen Führung. Jiri Stajners 18-Meter-Schuss wurde von Kos so unglücklich abgefälscht, dass sich das Leder über Aue-Keeper Keller in die Maschen senkte (5.). Mit dem Selbstvertrauen des frühen Tores drehte der Bundesligist immer mehr auf und kam bereits wenig später zum 2:0. Nach gelungenem Doppelpass zwischen Stajner und Schröter flankte dieser maßgenau von rechts auf Erik Jendrisek, der keine Mühe hatte, aus vier Metern einzunetzen (11.). Der quirlige Slowake hätte nur zwei Minuten später fast erneut getroffen, scheiterte nach feinem Vinicius-Pass aber freistehend an Keller (kleines Bild). Erst nach einer guten halben Stunde tauchten die Auer mal wieder vor dem 96-Kasten auf, doch Andersson rettete nach einem Kos-Kopfball auf der Linie (32.). Sechs Minuten später zeigte Erik Jendrisek, was für eine wertvolle Sturmalternative er sein kann. Der 20-Jährige fing einen gegnerischen Pass ab, umkurvte noch zwei Erzgebirger und schob cool in die linke untere Ecke (38.). Bittere Randnotiz der ersten Halbzeit: Aues Kapitän Jörg Emmerich musste bereits in der Anfangsphase nach hartem Einsteigen Fahrenhorsts mit dem Verdacht auf einen Bänderriss verletzt ausgewechselt werden.

Cherundolo überzeugt als Sechser
Den zweiten Durchgang konnte der Zweitligist dann etwas ausgeglichener gestalten, gleich zweimal musste Richie Golz gute Torchancen vereiteln. Zunächst lenkte er einen fulminanten Trehkopf-Freistoß über die Latte (58.), dann rettete er gegen den heranstürmenden Demir (59.). Die Schlussphase gehörte dann aber wieder den "Platzherren". Nach klasse Absatzkick von Cherundolo lief Andersson alleine auf den inzwischen gekommenen Aue-Keeper Bobel zu, scheiterte aber mit Schuss aus rechtem spitzen Winkel (66.). Nach 71 Minuten gelang es jedoch Vahid Hashemian, Bobel über Umwege zu bezwingen. Erzgebirges Tormann hatte dem auf ihn zustürmenden Iraner - der öffnende Pass kam erneut vom heutigen Sechser Cherundolo - das Leder zunächst vom Fuß genommen, doch Hashemian setzte nach (großes Bild) und umkurvte Bobel im zweiten Versuch, um dann locker einzuschieben. In der 78. Minute ar dann ein feiner Pass Rosenthals Ausgangspunkt des 5:0. Cherundolo legte noch einmal quer auf den Youngster Sebastian Stachnik, der keine Mühe hatte, zu verwandeln. Die letzte Chance hatte dann Halfar (sein erster Einsatz nach Kreuzbandriss), dessen Distanzversuch jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (87.).

Mainz kann kommen
Der erste Härtetest der Niedersachsen in der Winterpause verlief auch für Coach Dieter Hecking "sehr zufriedenstellend". Sein Team habe genau das umgesetzt, was man sich vorgenommen habe. "Wir wollten den Gegner früh attackieren und haben das gut umgesetzt. Vor allem die ersten 30 Minuten waren sehr gut", freute sich der 43-Jährige. "Auch wenn Erzgebirge Aue vielleicht nicht sein gewohntes Zweitliganiveau abgerufen hat, muss man erst einmal 5:0 gewinnen", schickte er ein Lob an sein engagiertes Team. Der Einsatz Steven Cherundolos im defensiven zentralen Mittelfeld sei kein so ungewöhnlicher Schachzug, so Hecking. Der US-Amerikaner sei Ende der 90er von Hannover 96 eigentlich für den zentralen Part der damaligen Dreierkette geholt worden. "Stevie kommt eigentlich aus dem Zentrum und kann dort eine Alternative sein, wie wir heute gesehen haben. Er war damals der überragende Mann in den USA in der Dreierkette." Beste Chancen, den US-Amerikaner beim Rückrundenstart in Bremen zu ersetzen - Cherundolo ist gesperrt - hat der Schwede Christoffer Andersson, dem Hecking neben seinen bekannten kämpferischen und läuferischen Qualitäten auch Fortschritte im taktisch-technischen Bereich attestierte. Eine erfeuliche Leistung zeigte auch Sturmtalent Erik Jendrisek. "Wenn Erik seine Schnelligkeit ausspielt und gute Laufwege geht, ist er torgefährlich. Allerdings muss er defensiv noch sehr viel lernen", so Hecking. In einer homogenen Mannschaft, in der niemand abfiel, wussten Jiri Stajner und Chavdar Yankov besondere Akzente zu setzen. Nun soll die gute Frühform für das Spiel am Samstag gegen Mainz 05 konserviert werden.
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Hannover 96: Golz (ab 60. Jensen) - Andersson, Vinicius (ab 46. Zuraw), Fahrenhorst (ab 67. Troest), Tarnat (ab 67. Halfar) - Lala (ab 46. Balitsch), Yankov (ab 46. Cherundolo) - Schröter (ab 72. Stachnik), Bruggink (ab 46. Rosenthal), Stajner (ab 46. Hashemian) - Jendrisek (ab 80. Brandes)

Erzgebirge Aue (numerisch): Keller (ab 46. Bobel), Kos, Adamski (ab 46. Trehkopf), Loose, Emmerich (ab 12. Ehlers), Klinka (ab 55. Demir), Heller (ab 68. Geisler), Dostalek (ab 46. Curri), Liebers, Weller (ab 46. Kurth), Juskowiak (ab 46. Siradze)

Tore: 1:0 Stajner (5.), 2:0 Jendrisek (11.), 3:0 Jendrisek (38.), 4:0 Hashemian (71.), 5:0 Stachnik (78.)

Zuschauer: ca. 100

 

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