Früher Doppelschlag
Jenen Spielern, die zuletzt nicht erste Wahl waren bei Dieter Hecking, wurde die Gelegenheit gegeben, sich gegen den russischen Erstligisten zu beweisen. Lediglich der gegen Dortmund gesperrte Frank Fahrenhorst stand auf dem Platz des August-Wenzel-Stadions, das mit 800 Zuschauern gut gefüllt war. Ein Doppelschlag sorgte schnell für klare Verhältnisse. Nach 17 Minuten brachte Bruggink eine Ecke von links hinein und Jiri Stajner wuchtete das Leder aus sieben Metern in die Maschen. Keine 60 Sekunden später war es erneut der Holländer Bruggink, auffälligster Akteur auf dem Platz, der einen Ball in den Strafraum schlug. Dieses Mal bedankte sich Erik Jendrisek mit einer Direktabnahme aus sechs Metern zum frühen 2:0 (18.). Von den Russen war kaum etwas Offensives zu sehen, Fahrenhorst und Youngster Marheineke wurden vor keine Probleme gestellt. Pech hatte Bikmaz mit einem Volley aus der Distanz, der noch abgefälscht an den linken Außenpfosten klatschte (42.).

Bruggink Lenker und Denker
Auch im zweiten Durchgang beherrschten die Roten, immer wieder angetrieben von Bruggink, die Partie fast nach Belieben. Zunächst verfehlte Schröters Distanzversuch das Saturn-Tor knapp (59.), später war es immer wieder Bruggink, der für Gefahr sorgte, so mit einem Weitschuss aus 30 Metern knapp links vorbei (62.), einem gehaltenen Aufsetzer aus 21 Metern (67.), und einem Schuss über den Kasten (71.). Ramenskoje selbst kam zu zwei Gelegenheiten, die aber verpufften. Einen Freistoß Vukcevics parierte Golz zur Ecke (63.), ein Schrägschuss Jakubkos klatschte gegen den rechten Innenpfosten (77.).

Zweck erfüllt
Für Trainer Hecking hat das Testspiel seinen Sinn und Zweck erfüllt. "Die Jungs aus der zweiten Reihe konnten zeigen, was sie können. Mit der Leistung konnten wir die Zuschauer zufrieden stellen. Auch wenn der Spielfluss am Ende unter den Auswechslungen etwas gelitten hat.", resümmierte der Coach. Besonders der holländische Mittelfeldakteur Arnold Bruggink wusste zu beeindrucken. "Brugg hat heute ein bisschen tiefer gespielt. Da sieht man an vielen Bällen, dass er ein guter Fußballer ist.", bewertete Hecking die Leistung der Nummer Zehn. Ein besonderes Auge hatte Hecking auch auf die "Startelf-Optionen" Moritz Marheineke und Gunnar Thorvaldsson geworfen: "Günni hatte einen schweren Stand. Es hat sicher nicht alles geklappt, was er sich vorgenommen hatte. Moritz hat hinten drin sein Ding gemacht. Er sollte ein Gefühl für die Situation kriegen. Vom überzeugenden Fahne gestärkt hat er eine gute Partie gemacht.", so Heckings Bewertung der beiden Akteure. Dem Testspieler Fabian Stenzel bescheinigte Hecking ebenfalls eine ordentliche Leistung. Der 20-Jährige habe schon im Training einen sehr mobilen Eindruck hinterlassen und könnte diesen in der morgigen Einheit noch einmal bestätigen.

Hannover 96: Golz - Andersson, Fahrenhorst (ab 80. Willers), Marheineke (ab 78. Hofmann), Bikmaz - Dietwald (ab 60. Stenzel), Schröter (ab 70. Stachnik), Jendrisek, Bruggink, Stajner (ab 78. Montabell) - Thorvaldsson

Tore: 1:0 Stajner (17.), 2:0 Jendrisek (18.)

Zuschauer: ca. 800

Foto: O. Vosshage