Ohne Fünf traten die Roten beim Oberligisten an. Per Mertesacker (Blase am Fuß), Jiri Stajner (Oberschenkelverhärtung) und Dame Diouf (Reha) mussten aus gesundheitlichen Gründen passen, Danijel Stefulj fehlte aufgrund seiner roten Karte vom Testspiel in Riepe und Stanko Svitlica bekam eine Pause. Für ihn durfte Jiri Kaufman das erste Mal in der Vorbereitung ran. Etwas überraschend war das Debüt vom portugiesischen Spielmacher Ricardo Sousa, der seine ersten 45 Minuten bei 96 erlebte. Und Sousa sollte zum Mann des Spiels werden!

Nachdem seine erste verzogene Ecke noch mit einem ungläubigen "Oohhh!" quittiert wurde, gab es danach nur noch "Aahhh!"-Rufe von der Tribüne. In der 7. Minute zeigte der Portugiese sein erstes Zauberkunststück, als er Stendel per genialem Lupfer bediente, der gerade noch abgefangen wurde. Der erste Torschuss kam dann aber von den "Blauen": Hagmann versuchte es einfach mal aus 30 Metern, stellte Robert Enke aber vor keine Probleme. Dann ging aber die Sousa-Show weiter. Zuerst fasste sich der ehemalige Boavista-Spieler aus 20 Metern ein Herz, zielte jedoch noch knapp über das Gehäuse (14.). Kurz darauf versuchte er es erneut aus der Distanz, und das mit seinem schwächeren rechten Fuß. Aus 18 Metern schlug der genau platzierte Flachschuss unhaltbar für Dlugaiczyk in der äußersten linken Ecke ein (18.). Doch die Gastgeber versteckten sich auch im Anschluss keineswegs, scheiterten mit ihren Distanzversuchen aber wiederholt am ganz sicheren Robert Enke, wie Kirsch mit seinem 17-Meter-Freistoß (28.).
Der zweite Streich Ricardo Sousas folgte dann in der 38. Minute, als er mit links aus etwa 25 Metern einen herrlichen Schlenzer losließ (Foto), der über Dlugaiczyk hinweg links im Tor einschlug. Der torgefährlichste Spieler des ersten Durchgangs hätte sogar fast noch den dritten Treffer markiert, doch dieses Mal strich sein 20-Meter-Schuss über die Latte (42.). Mit großem Beifall endete der erste Auftritt des Neuzugangs, der Hunger auf mehr machte.

Mit komplett neuem Team kam 96 auf den Rasen und hatte zunächst Schwierigkeiten, sich zu ordnen. Der zweite Keeper Frank Juric konnte sich bereits schnell auszeichnen. Plötzlich war Ibanez auf und davon gegangen, doch Juric reagierte glänzend (47.). In der 55. Minute gelang den Gastgebern dann aber doch der Anschlusstreffer. Marco Kirsch nutzte einen Fehler Agacs und schlenzte das Leder sehenswert in den rechten Winkel. Danach tauchten die Roten, angetrieben vom engagierten Nebojsa Krupnikovic wiederholt vorm Kasten der "Blauen" auf, ohne allerdings Kapital daraus zu schlagen. Ob nun Thomas Christiansen (56., 58., 67), Jiri Kaufman (63., 75.) oder aber der starke Markus Schinner (66.), der neue Keeper Daniel Lüders blieb unüberwindbar. Die beste Gelegenheit hatte noch Denis Wolf, der nach einem Vorstoß aus ungewohnter Rechtsverteidiger-Rolle an Lüders Fingerspitzen scheiterte (73.). Am Ende reichte es so nur zu einem äußerst knappen 2:1-Erfolg, der Oberligist hatte sich äußerst achtbar aus der Affäre gezogen.

Morgen treten die Roten beim Oddset-City-Cup in Celle an. Ab 16 Uhr tritt die Lienen-Elf dann jeweils 45 Minuten gegen den VfL Osnabrück, TuS Celle FC und Eintracht Celle an.
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SV Arminia Hannover: Dlugaiczyk (ab 46. Lüders) – Nischkowsky, Hagmann, Ibanez (ab 81. Thimm), Trifunovic (ab 46. Lazic) – Schwabe (ab 61. Herold), Barudi (ab 46. Teßmar), Kirsch, Beise – Ari (ab 46. Harms), Capin.

Hannover 96 (erste Halbzeit): Enke - Schröter, Schneider, Zuraw, Tarnat - Dabrowski, de Guzman, Sousa - Stendel, Wallner, Leandro

Hannover 96 (zweite Halbzeit): Juric - Wolf, Vinicius, Agac, Schinner - Lala, But, Krupnikovic - Kaufman, Christiansen, Idrissou

Tore: 0:1 Sousa (18.), 0:2 Sousa (38.), 1:2 Kirsch (55.)

Gelbe Karten: Lala

Fotos: Stefan Zwing