NIEMALSALLEIN

Hochstätter: „Er braucht eine Pause und kriegt sie auch“. Valérien Ismaël ist unzufrieden mit sich selbst und fährt nach einem Gespräch mit Trainer Hecking nicht mit zum 96-Spiel nach Stuttgart.

 

VON DIRK TIETENBERG HANNOVER.

Valérien Ismaël wirkte in den vergangenen zwei Wochen wie ein Schatten seiner selbst. Nun greift Trainer Dieter Hecking ein. Der Abwehrchef bleibt in Hannover, während 96 morgen in Stuttgart um den ersten Saisonsieg kämpft. „Es war nötig, dass wir uns zusammensetzen“, erklärte Hecking. „Er fühlt sich nicht in der Verfassung, der Abwehr Halt zu geben. Es gibt weder persönliche noch verletzungsbedingte Gründe.“

Hecking sagte das, lehnte sich zurück und fügte hinzu: „Jetzt können Sie erst einmal durchschnauben.“ Vorgestern gabs das Gespräch mit Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter, gestern trainierte „Valle“ gut, wirkte wieder wie ein Teil der Mannschaft. Äußern will er sich nicht zu der sportlichen Krise, die er nach eigenem Empfinden durchmacht. Die öffentliche Kritik habe Ismaël zudem zugesetzt, heißt es (NP-Notenschnitt 4,5).

„Der Junge ist unzufrieden“, betonte Hochstätter. „Er hat einen hohen Anspruch an sich selbst. Er braucht die Pause und kriegt sie auch.“ Hochstätter rechnet damit, dass „er der Führungsspieler wird, den ich schon vor einem halben Jahr in ihm gesehen habe“. Auch 96-Chef Martin Kind findet die Entscheidung der sportlichen Leitung okay, Ismaël zu Hause zu lassen. „Das war ein Gespräch unter drei Männern“, sagte Kind. „Er ist ein gestandener Spieler, der ungern Kritik hört. Das macht ihn nachdenklich. Er hat ein hohes Standing in der Mannschaft, diese Entscheidung spricht auch für seine Qualität.“

Mit der Streichung aus der ersten Elf, aus dem Kader, war Ismaël offenbar einverstanden. Nach seiner Verletzung und der Rückkehr im März absolvierte der Franzose ein Trainingsprogramm in der Sommerpause. Wie Mike Hanke bereitete sich Ismaël auf die Vorbereitung vor, um fit zu sein für die Führungsaufgabe in der Abwehr. Der Anspruch, 96 mit überragender Leistung einen Schritt weiterzubringen, war offenbar zu hoch für Ismaël. Der 32-Jährige trainiert heute normal mit, auch in der kommenden Woche, kündigte Hecking an. Hochstätter versichert: „Wir glauben an ihn.“ Bleibt eine Frage offen: Wann glaubt Ismaël wieder an sich selbst?

 

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