NIEMALSALLEIN

Dieter Hecking macht seiner Mannschaft "ein riesiges Kompliment". Robert Enke will den Sieg über Bayern München erst genießen und dann zum nächsten Schritt ansetzen. Derweil ärgert sich FCB-Coach Jürgen Klinsmann über die aus seiner Sicht "unnötige Niederlage", bei der seinem Team einiges gefehlt habe.

 

96-Trainer Dieter Hecking: "Es kommt nicht so oft vor, dass man die Bayern schlagen kann. Ich muss der Mannschaft genau wie am Dienstag ein riesiges Kompliment machen. Wir haben gewusst, dass wir nicht viele Möglichkeiten bekommen werden, dass wir diszipliniert spielen und die Bayern in ein Kampfspiel verwickeln müssen. Das ist der Mannschaft gelungen. In den ersten zwanzig Minuten, in denen die Münchner uns doch sehr kontrollierten, war es wichtig, dass wir kein Tor rein bekommen haben. Dann sind wir in Führung gegangen. Das Tor hat meiner Mannschaft Sicherheit gegeben, so dass in den Zweikämpfen dann noch ein paar Prozent zugelegt werden konnten. Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, dass wir den einen oder anderen Konter noch ein bisschen besser abschließen. Leider hatten wir in der Vorwärtsbewegung viele Ballverluste, aber das hat die Mannschaft durch einen riesengroßen Einsatz wieder wettgemacht. Dafür muss man ihr mal 'danke' sagen. Das Spielerische muss aber besser werden."

Bayern-Coach Jürgen Klinsmann: "Glückwunsch an Dieter Hecking und die Hannoveraner zum Sieg. Von unserer Seite ist das Ergebnis natürlich alles andere als erfreulich. Es war eine sehr unnötige Niederlage, aber das passiert. Nach dem wunderschönen Freistoßtor haben wir den Rhythmus verloren, obwohl wir gut begonnen haben. Um das Ergebnis dann noch zu drehen, hat uns einiges gefehlt: Kreativität, Spielwitz, ein gutes Spiel ohne Ball und Überraschungsmomente. Wie gesagt: Die Niederlage ist ärgerlich und unnötig, aber wir können es nicht mehr ändern."

Robert Enke:
"Ich freue mich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Ich hoffe, wir können den Sieg zwei, drei Tage genießen. Dann folgt eine lange Woche, in der wir hart arbeiten müssen. Das hier kann jetzt nur ein erster Schritt gewesen sein. Auf Schalke haben wir bereits bewiesen, dass wir die Basics, die der Trainer gefordert hat, umgesetzt haben. Heute gab es dann die Steigerung. Wir haben kaum Torchancen zugelassen, was gegen die Bayern natürlich super ist. (...) Ich freue mich auch für die Zuschauer, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Im Stadion hat es richtig gebrannt und die Fans haben uns gut unterstützt, wie sie es immer tun. (...) Sehr wichtig für mich war auch heute wieder, dass die Null steht. Das ist gut. Ich muss mich nicht immer auszeichnen. Das Ergebnis war wichtiger."

Szabolcs Huszti: "Vor dem Freistoß ist Jan zu mir gekommen und hat gesagt, ich soll auf den zweiten Pfosten flanken. Ich habe mich aber für den ersten entschieden und es hat geklappt. Ich bin darüber sehr glücklich."

Frank Fahrenhorst:
"Das war heute ein Sieg, an den einige im Vorfeld nicht geglaubt haben. Wir standen als Mannschaft sehr kompakt, haben die Räume eng gemacht und gegen die Bayern richtig 'dreckig' gespielt. Es war ein perfekter Tag. Natürlich merke ich nach der Geburt meines Kindes und den neunzig Minuten jetzt die Müdigkeit. Nach der ganzen Aufregung bin ich froh, wenn ich endlich ins Bett gehen kann."

Jan Schlaudraff: "Es war schön, gegen die Bayern zu gewinnen. Allerdings kann von einer persönlichen Genugtuung keine Rede sein. Ich hatte ein schönes, aber auch ein schwieriges Jahr in München. Wir haben heute gut verteidigt und die Räume eng gemacht. Die Aktion von Breno zum Schluss war kein Foul. Ich wollte kreuzen und war nicht mehr ganz frisch (lacht). Mit wem die Bayern heute aufgetreten sind, ist zweitrangig. Deren Aufstellung sollte unseren Sieg nicht schmälern. Heute war bei uns einfach jeder für den anderen da. Das war eine sehr gute und kompakte Leistung. Wir haben während der Partie kaum etwas zugelassen und haben sehr gut gespielt."

Mike Hanke:
"Der Sieg ist schön, aber letztendlich sind es auch nur drei Punkte. Bayern hat heute nicht mit der besten Mannschaft gespielt. Das hat man gesehen und war noch mehr Ansporn für uns. Wir konnten sie zeitweise gut unter Druck setzen. Viele Leute haben geglaubt, dass wir dieses Spiel verlieren. Deshalb konnten wir ganz befreit aufspielen." 

Miroslav Klose:
"Wir haben heute kein Mittel gefunden, mit dem wir Hannover knacken konnten. Unterm Strich haben wir uns zu wenige Chancen heraus gearbeitet. Generell müssen wir kompakter nach vorne und nach hinten verschieben. Das hat heute nicht funktioniert. (…) Wir haben einen großen Kader, da ist jeder wichtig. Wer spielt, muss Leistung bringen. Auch diese Mannschaft hätte heute gewinnen müssen. Nach dem heutigen Spiel befinden wir uns in einer schwierigen Phase. Jetzt muss eine Reaktion kommen."

Franck Ribéry:
"Unsere Mannschaft hat heute nicht ihr wahres Gesicht gezeigt. Uns hat über die komplette Spieldauer die Aggressivität gefehlt. Wenn man nicht die nötige Aggressivität an den Tag legt, kann man nicht gewinnen."

Philipp Lahm:
"Insgesamt haben wir zu viele Fehler im Aufbau gemacht und uns dadurch zu wenige Chancen erarbeitet. Auf der anderen Seite haben wir nicht allzu viele 96-Gelegenheiten zugelassen. Man hat sehen können, dass wir immer den Ausgleich machen wollten, aber wir waren heute nicht hundert Prozent konzentriert. Sonst hätten wir nicht so viele Fehlpässe gemacht. Jetzt kommt es darauf an, dass wir eine Reaktion zeigen."

Mark van Bommel:
"Wir haben versucht, das Spiel zu gewinnen. In der ersten Halbzeit hatte Hannover kaum Chancen, aber sie haben das Tor gemacht und wir können keine Punkte mitnehmen. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir wieder nach vorn schauen. (...) Der Trainer hat nun mit der Rotation begonnen und alle fragen sich jetzt, warum er das getan hat. Hätte er es nicht gemacht und wir hätten verloren, dann hätten alle gefragt, warum er nicht rotiert hat."

FCB-Manager Uli Hoeneß:
"Durch die Niederlage sind wir jetzt in einer Situation, wie wir sie uns nicht gewünscht haben. Nun sind einige Mannschaften vor uns. Ich glaube, wir haben die ersten zwanzig Minuten des Spiels total kontrolliert. Durch das Freistoßtor, das völlig unnötig war, weil diesem einige blöde Fouls voraus gegangen sind, haben wir uns aus dem Rhythmus bringen lassen. Wir haben es dann nicht geschafft, den Druck zu machen, den wir hätten aufbringen müssen, um Hannover in Bedrängnis zu bringen. Es ist uns einfach nicht gelungen. (...) Die viel diskutierte Rotation hat mit unserer Niederlage nichts zu tun. Unser bester Spieler war heute Breno und der ist auch 'reinrotiert' worden." cs/fpf

 

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