NIEMALSALLEIN

Hecking darf nicht mehr verlieren. Spieler sollen „kratzen und beißen“.

 

VON DIRK TIETENBERG HANNOVER.

„In Leverkusen begann die ganze Misere bei uns“, erinnert sich Dieter Hecking. Eine grippekranke 96-Mannschaft ließ sich damals mit 0:4 abschlachten und zerfleischte sich gleich im Anschluss selbst. Kann sich der Kreis heute schließen? Gelingt gegen Leverkusen der Schritt aus der Krise? Ein Heimsieg würde Hecking immerhin Zeit geben zum Durchatmen. Verliert Hannover, wird die Luft im Abstiegskampf noch dünner. Nicht nur das. Es dürfte dann das letzte Heimspiel für den 96-Trainer Hecking gewesen sein. Denn den ersten Auswärtssieg ausgerechnet bei den Bayern nächste Woche traut 96 kaum jemand zu.

Nach zwei weiteren Niederlagen droht ein Abstiegsplatz. Dann stellt 96-Chef Martin Kind die Trainerfrage nicht mehr, er wird sie beantworten. „Das wäre dann eine andere Situation“, weiß auch Hecking. Der 44-Jährige steht vor seiner schwierigsten Mission. Seine Waffe soll der Teamgeist sein. „Wir fordern Zusammenhalt ein“, betont er und lobt die Fans: „Auch beim 0:2-Rückstand gegen Stuttgart war die Unterstützung da. Das war erstklassig. Wir müssen die Kräfte bündeln.“

Kind verzichtete vor dem Leverkusen-Spiel auf ein Ultimatum, um den Druck auf Hecking nicht noch weiter zu steigern, der ohnehin hoch genug ist. Die Mannschaft spüre jedenfalls den Ernst der Lage, versichert der Trainer. „Sie schottet sich ab. Wir sind nicht sorglos oder blauäugig“, erklärt Hecking. Damit der Funke überspringt, müsse 96 sich heute geschlossen wehren. „Ich erwarte, dass die Spieler für den Fehler des anderen geradestehen“, sagt er. „Sie müssen kratzen und beißen, das tun, was gefordert ist im Abstiegskampf.“ Er fordert „Positionstreue“, wobei sich vor allem Jacek Krzynowek und Jiri Stajner angesprochen fühlen dürfen nach den Eindrücken des Spiels in Gladbach.

Die schönste Disziplin hilft aber nichts, wenn am Ende eine Niederlage steht. „Wir müssen Fakten schaffen“, sagt Hecking. „Wir brauchen eine gute Leistung, wir brauchen Ergebnisse, alles andere tritt in den Hintergrund.“ Ein Sieg ist möglich, zumal sich die Leverkusener in der Regel schwer tun mit Mannschaften wie 96, die eher abwartend spielen und keinen Hurra-Stil pflegen wie die Elf von Trainer Bruno Labbadia. „Er wird sehr schwierig. Ich stelle mich dieser Aufgabe“, sagt Hecking. Heute muss die Mannschaft sie für ihn lösen, wenn sie ihren Trainer behalten will.

 

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