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1:2 gegen Vitesse Arnheim: 96-Trainer Hecking lobt Talent Krebs/Stürmer Hanke enttäuscht

 

Es lief die 80. Spielminute und Hannover 96 im Testspiel gegen Vitesse Arnheim immer noch einem 1:2-Rückstand hinterher, als es auf einmal ungewohnt laut wurde auf den Stehplätzen des Iltener Sportplatzes. „Hanke!“, so lautete der vielstimmige Ruf; aber es war keine vom Hoffen auf den Ausgleich getragene Anfeuerung, sondern ein kollektives Aufstöhnen. Gerade hatte der Stürmer einen 96-Konter zunichte gemacht, als ihm der Ball beim Abspielversuch auf Jiri Stajner vom Fuß gesprungen war. Wieder einmal, muss wohl hinzugefügt werden, denn Hanke gelang am Sonnabend partout nichts. Dass er trotzdem die vollen 90 Minuten absolvieren durfte, hatte damit zu tun, dass 96-Trainer Dieter Hecking aufgrund von Länderspielen und Verletzungssorgen gerade mal 15 Spieler zur Verfügung standen – „Ersatztorwart“ Jörg Sievers inklusive.

Entsprechend kurz fiel nach dem mit 1:2 verlorenen Testspiel Heckings Antwort auf die Frage aus, wie er die Leistung seines Stürmers beurteile. „Er hätte ein Tor machen müssen in der 1. Halbzeit“, sagte der Trainer. „Das war’s dann.“ Dass er anschließend die 96-Mannschaft insgesamt für ihr Engagement lobte, konnte den negativen Eindruck nicht aufpolieren, den Hanke hinterlassen hatte. Ohne Torgefahr, langsam, fehlerhaft, von den Mitspielern zudem meist links liegen gelassen: Statt Pluspunkte und Selbstvertrauen für das nächste Bundesligaspiel bei Werder Bremen zu sammeln, agierte Hanke in schon fast bemitleidenswerter Form, weil ihm so viel danebenging. Dass dazu seine einzige Torchance gehörte, als er nach Vorarbeit von Sergio Pinto und Stajner aus bester Position am Tor der Holländer vorbeischoss (38. Minute), passte ins Bild.

Es wurde nichts aus der Iltener Aufbauhilfe für den prominenten 96-Reservisten, und insgesamt blieb auch der hannoverschen Rumpftruppe ein mit Zahlen zu belegendes Erfolgserlebnis versagt. Heckings Elf hatte gegen eher biedere Arnheimer Gäste zwar mehr vom Spiel und eine Reihe von Tormöglichkeiten, doch es reichte nur zu einem Treffer durch Stajner, der nach einer Flanke von Pinto im zweiten Versuch einschoss (12.). Vitesse hingegen machte aus vier Chancen zwei Treffer, in beiden Fällen mit freundlicher 96-Hilfe. Beim 0:1 (10.) störte Hanno Balitsch Santo Kolk nicht energisch genug, beim 1:2 (18.) ließ Pinto zunächst Lasse Nilsson zum Flanken kommen und Mario Eggimann dann Julian Jenner freie Schussbahn.

Heckings Zufriedenheit mit diesem Test resultierte seinen Worten zufolge aus den Leistungen der jungen 96-Spieler. Dieses Lob gebührte in erster Linie Gaétan Krebs, der nach monatelanger Verletzungspause im offensiven Mittelfeld etliche gute Aktionen hatte. Bei seinem Schlenzer (35.) fehlte nur ein halber Meter, und es hätte 2:2 gestanden. Auch wenn die Sonne zur 2. Halbzeit in Ilten den Dauerregen vertrieb: Viel mehr Lichtblicke gab es danach bei 96 nicht.

VON NORBERT FETTBACK

 

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