NIEMALSALLEIN

Oliver Kahn (39) rät 96-Torwart Robert Enke (31) zum Vereins-Wechsel, um größere Chancen als dauerhafte Nummer 1 im deutschen Tor zu haben.

 

BILD fragte Enke vor dem WM-Qualifikationsspiel morgen in Wales: Wie lange können Sie es sich noch leisten, in Hannover in der Schießbude der Liga zu stehen?

Robert Enke (31): „Schwierige Frage. Ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt, aber ich schaue mir die Situation genau an. Ich will den Klassenerhalt schaffen. Und dann schaue ich, was sich ergibt.“

BILD: Was heißt das?

Enke: „Dass ich mir alle Angebote genau anschaue.“

BILD: Hannover hat 52 Tore kassiert. Das ist dramatisch für einen Torwart, der in Deutschland die Nummer eins werden will.

Enke: „Dramatisch? Ich weiß nicht. Wenn man meine Leistung in der Rückrunde sieht, gibt es nicht so viel zu kritisieren. Es waren gute und sogar ein paar sehr gute Spiele dabei.“

BILD: Muss ein Nationaltorwart nicht bei einem Spitzenverein spielen?

Enke: „Was wollt ihr hören? Ich kann doch nicht im April den Verein wechseln. Ich werde sehen, ob und was es für Angebote im Sommer gibt. Da bin ich ganz offen. Aber das heißt nicht, dass ich wechsele. Es muss alles passen.“

BILD: Haben Sie schon ein Angebot?

Enke: „Es gibt einen Verein im Ausland, der Interesse hat. Ich denke aber, dass meine Zukunft eher in Deutschland liegt. Es wäre jedoch das falsche Zeichen, wenn ich jetzt mit anderen Vereinen konkret verhandeln würde. Ich habe gegenüber Hannover eine riesige Verantwortung.“

BILD: Vier Torhüter kämpfen um die Nummer eins. An welcher Stelle stehen Sie?

Enke: „Im Moment spiele ich, das zählt. Es ist entscheidend, was ich daraus mache. Wo ich mich sehe, ist nicht wichtig. Es wäre nicht gut, wenn ich mich jetzt von der Hektik, die rund um das Torwart-Thema herrscht, auch noch anstecken lasse. Ich mache mich davon frei, das tut mir gut.“

BILD: Wer wird die Nummer 1?

Enke: „Das wissen nur die Trainer! Ich bin durch meine Handverletzung ins Hintertreffen gekommen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich im vergangenen Jahr gegen Russland und Wales gespielt hätte. Vielleicht gäbe es dann die Torwart-Diskussion nicht in dieser Schärfe. Für mich ist es erfreulich, dass ich jetzt bei meiner ersten Einladung zur Nationalelf nach der Verletzung gleich wieder spiele.“

BILD: Spielen Sie nächstes Jahr im Europapokal?

Enke: „Alles ist möglich. Es kann ja auch sein, dass meine drei Konkurrenten in der Nationalelf nächstes Jahr nicht international spielen.“

BILD: Wäre das entscheidend?

Enke: „Oliver Kahn hat es ja ganz nüchtern und richtig gesagt: Wenn du in der Champions League spielst, kannst du ein paar Prozent mehr Leistung rauskitzeln. Aber wenn ich gegen Wales oder Russland stark halte, fragt auch keiner, ob ich die Woche drauf Champions League spiele.“

BILD: Werder-Sportdirektor Allofs hat kritisiert, dass Sie und nicht Wiese spielen!

Enke: „Ist doch okay. Er kann sich ja schlecht für mich einsetzen, oder?“

 

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