NIEMALSALLEIN

Die Gespräche mit den 96-Spielern, deren Verträge auslaufen, führten gestern Chef Martin Kind und Trainer Dieter Hecking. Altin Lala wird nächste Woche einen neuen Zweijahresvertrag erhalten, aber weniger verdienen. Mit Michael Tarnat gehts bei 96 nicht weiter, bei Arnold Bruggink gabs noch keine Entscheidung. Er soll, wenn überhaupt, einen leistungsbezogenen Vertrag bekommen, zudem sucht 96 einen Nachfolger. Weitere Termine wurden vereinbart.

 

Wichtiger aber ist sowieso eine übergeordnete 96-Überlegung – Jörg Schmadtke ist heißer Favorit auf den Manager-Posten. Kind sucht ernsthaft, seit feststeht, dass 96 in der Bundesliga bleibt. Der Sieg gegen Köln gibt Planungssicherheit – und nun drückt der Chef aufs Tempo. Kind verhandelt, Hecking kennt jedoch die angeblich verbliebenen Kandidaten. „Ich kann mit beiden sehr gut arbeiten“, sagte der 96-Trainer gestern Mittag.

Kind soll gestern erneut mit beiden Top-Kandidaten gesprochen haben. Und es ist überhaupt keine Überraschung, dass Hecking mit einem der beiden gut auskommt – Hecking und Schmadtke haben in Aachen erfolgreich zusammengearbeitet. Es ist noch nicht spruchreif, aber alles scheint auf den 45-Jährigen hinauszulaufen. Schmadtke war als Torwart für Fortuna Düsseldorf, Freiburg, Gladbach und Leverkusen am Ball, machte 266 Bundesliga-Spiele.

Seit dem 1. Dezember 2001 arbeitete Schmadtke als Sportdirektor in Aachen. Zum 1. Juli 2004 holte er Hecking nach Aachen. Kind kennt Schmadtke von den harten Ablöseverhandlungen, als 96 im September 2006 den Trainer aus Aachen für 750 000 Euro freikaufte. Im Oktober 2008 wurde Schmadtke von der Alemannia beurlaubt. Schmadtke hat mit wenig Geld in Aachen erfolgreiche Teams aufgestellt. Er gilt als robust und stark genug, Hecking auch mal Kontra zu geben.

Hecking baute gestern schon mal vor – er will verhindern, dass es wieder heißt, Kind gewähre ihm den Wunsch-Manager. Der Trainer betonte, er wäre „nicht involviert“ in die Entscheidung. Der Trainer begründet die Zurückhaltung mit dem Makel des gefeuerten Sportdirektors. Christian Hochstätter konnte sich nie von der Hypothek befreien, er sei „ein Sportdirektor von meinen Gnaden“, sagt Hecking.

Das soll sich nicht wiederholen – und wird es auch nicht. Denn Schmadtke würde anders als Hochstätter seine Meinung öffentlich äußern. Dass Kind keinen Ja-Sager verpflichten will, spricht für ihn – auch wenn es Reibung erzeugen könnte. Aber es bleibt immer noch möglich, dass Kind sich für den weiter geheim gehaltenen zweiten Kandidaten entscheidet.

VON ANDREAS WILLEKE

 

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