NIEMALSALLEIN

300 Zuschauer sind beim Trainingsauftakt der Fußballer von Hannover 96 dabei / Cherundolo fliegt heute zum Gold Cup in die USA

 

Wenn der Rasen der Mehrkampfanlage als Prognose dafür taugt, welchen Weg Hannover 96 im achten Bundesligajahr in Folge einschlägt, dann könnte man getrost die Einschätzung treffen: Alles im grünen Bereich! Beim ersten Training nach rund fünf Wochen Pause präsentierte sich der Platz in einem Zustand, der das Herz eines jeden Vorgartenbesitzers hätte höher schlagen lassen. Zumindest um diese Grundlage des Fußballspiels muss man sich in der Saisonvorbereitung keine große Sorgen machen – ansonsten schwang bei vielen der 300 Fans hinterm Zaun einige Skepsis mit, was 96 im neuen Spieljahr zu leisten imstande sein wird.

Mit Constant Dzakpa (ausgeliehen von Bayer Leverkusen) und Valdet Rama (ablösefrei vom FC Ingolstadt verpflichtet) waren gestern Nachmittag zwei der bislang drei Neuen dabei – beide durchaus tatendurstig, vom Spielertyp her aber nicht zu vergleichen: Dzakpa gefiel mit guter Balltechnik und Übersicht, der robuste Rama überraschte mit seiner Antrittsschnelligkeit. Alles andere muss sich in den nächsten sechs Wochen noch finden. Von der zweiten Juli-Woche an soll die 96-Mannschaft weitgehend komplett sein, die zunächst ohne fünf aktuelle Nationalspieler – darunter mit Karim Haggui der dritte Neuzugang – auskommen muss. Leon Andreasen, Hanno Balitsch, Altin Lala und Christian Schulz, die sich Operationen unterzogen hatten und noch kürzertreten, sollen bis spätestens Mitte Juli wieder voll dabei sein. Gestern übten sie abseits der 17 Kollegen, von denen dem auffällig fit wirkenden Mike Hanke das erste Trainingstor gelang.

Ein anderes Quartett nimmt nach mitunter monatelangem Verletzungsaus bereits jetzt wieder richtig Anlauf. Jan Rosenthal hatte Ende April letztmals mit der Mannschaft trainiert, dann stoppte ihn wieder mal ein Muskelfaserriss. Gestern präsentierte er sich guter Dinge. „Ich fühle mich bestens“, sagte er. „Doch ich werde nicht gleich 100 Prozent geben.“ Torschussübungen will er der Verletzungsgefahr wegen erst mal weglassen; dass er im Trainingsspiel trotzdem das 3:1 für die „Neongrünen“ erzielte, sorgte bei ihm für ebensolche Aufmunterung wie die guten Wünsche vieler Fans.

Auch Vinicius, Jan Schlaudraff und Steve Cherundolo – die drei anderen Langzeitverletzten – waren mit Eifer dabei. „Man sieht ihnen an, dass die Spielfreude wieder da ist“, sagte Trainer Dieter Hecking. Dass Cherundolo gleich wieder weg ist, ist die andere Seite: Der Amerikaner fliegt heute in die USA zum Turnier um den Gold-Cup. Ein Termin, der gar nicht in die 96-Vorbereitungsphase passt. „Die ersten Spiele will ich schon mitmachen“, sagte Cherundolo. Mit Auswahlcoach Bob Bradley möchte er einen Kompromiss finden, „damit beide Seiten glücklich sind“. Letztlich liege die Entscheidung beim Nationaltrainer.

96 könnte sich mit der Variante anfreunden, dass Cherundolo nach den Vorrundenspielen gegen Grenada (4. Juli) und Honduras (8. Juli) zurückkehrt. Bliebe der 30-Jährige aber bis Turnierende (26.?Juli), dann würde der Klub die Suche nach einem anderen Rechtsverteidiger forcieren. Dass für diese Position auf jeden Fall noch jemand verpflichtet werden soll, bekräftigte Sportdirektor Jörg Schmadtke gestern erneut. Woran auch zu sehen ist: Die Vorbereitung läuft zwar wieder, doch es gibt noch einiges ins Lot zu bringen.

VON NORBERT FETTBACK

 

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