Ein Mutmacher für die "Roten" war die Treffsicherheit von Stürmer Didier Ya Konan, der in den vier Heimspielen vor der Partie gegen die Münchener immer getroffen hatte. Wenn die Serie auch gegen die Münchener hält und vielleicht auch Jiri Stajner wieder trifft...

Einen Versuch war es wert, die Wirklichkeit sah jedoch ganz anders aus. So richtig mochte bei den "Roten" keiner von den Problemen im Angriff reden, wenngleich sie doch unübersehbar waren. Trainer Andreas Bergmann hatte sich für die Bayern etwas Besonderes ausgedacht und spielte zunächst nur mit Ya Konan als Stürmer. Stajner sollte im rechten Mittelfeld für Schwung sorgen, Arnold Bruggink gab die hängende Spitze. Ein Schachzug, der in der Anfangsphase auch funktionierte. 96 spielte munter mit, hatte einige Möglichkeiten, wenngleich diese nicht zwingend waren. Doch mit zunehmender Spieldauer hatte sich die Bayern-Abwehr gut darauf eingestellt, der Überraschungseffekt verpuffte schnell.

Auch wenn 96 in einigen Szenen das Pech hatte, dass Jörg Butt im Bayern-Tor an diesem Abend eine erstklassige Leistung zeigte und gleich ein paar Mal sehr gut reagierte, die Harmlosigkeit von Ya Konan, Stajner und Bruggink lähmte die 96-Offensive in zahlreichen Situationen. Der Ivorer verlor fast jeden Zweikampf gegen die keineswegs sattelfeste Münchener Innenverteidigung und schoss nicht einmal gefährlich aufs Bayern-Tor. Stajner rieb sich auf der rechten Seite auf und konnte sich auch nicht gefährlich in Szene setzen. Und auch Bruggink blieb bis auf eine Großchance in der 61. Minute weit unter seinen Möglichkeiten.

Was 96 wie schon gegen Schalke im Angriff fehlte, war etwas Glück, Entschlossenheit und eine gute Portion Kaltschnäuzigkeit. Viele Gelegenheiten, ihre Torflaute am kommenden Sonnabend gegen Bayer Leverkusen zu beenden, werden die "Roten" nicht bekommen. Es sind wenige Szenen, die gegen Spitzenteams wie Bayern und Bayer über Sieg oder Niederlage entscheiden – und Torflauten beenden.