Trainer Andreas Bergmann fasste vor dem Spiel so einen Gedanken, um die Bayern zu irritieren. Dem Angreifer Didier Ya Konan stellte Bergmann den Kapitän Arnold Bruggink zur Seite. "Ich sollte etwas hinter Didier stehen, und so war ich der freie Mann", erklärte Bruggink. "Das war die Idee des Trainers." Das Problem bei Ideen aber ist: klappen müssen sie. Bruggink funktionierte nicht als zweite Spitze, weil er seine Chancen nicht nutzte.

"Das war der Unterschied", gab Bruggink selbst zu. "Solche Chancen muss man nutzen, um die Bayern zu schlagen." Bergmann entschuldigte zwar das Versagen vor dem Tor mit Brugginks klugem Passspiel auf die Außenpositionen: "Das hat er gut gemacht." Aber letztlich verlor 96 das Spiel nicht im Mittelfeld, sondern vor dem Tor einer wenig beeindruckenden Bayern-Abwehr.

"Wenn man solche Möglichkeiten hat, muss man zuschlagen", sagte Bergmann. Neben Bruggink war auch Mike Hanke gemeint, der einen Kopfball aus fünf Metern neben das Tor setzte (75.): "Normalerweise mache ich den rein."

Hanke ist immerhin zurück, in der kommenden Woche soll Jan Schlaudraff wieder auf der Bank sitzen. Jiri Stajner bleibt gesetzt rechts oder vorne, dazu kommt Jan Rosenthal, der seine Ansprüche als Zehner immer lauter formuliert. Wo bleibt da Platz für den Kapitän, der mit dem 96-Boot in diesem Jahr den Abstiegsstrudel umschiffen will?

Vor dem Schalke-Spiel schüttelte Bergmann noch mit dem Kopf, als man ihn fragte, ob er Bruggink von Anfang spielen lasse. "Wenn überhaupt einen, dann ihn", antwortete Bergmann. Aber: Auch in Schalke vergab Bruggink anschließend die größte Torchance.

Nicht nur die Idee mit Bruggink im Angriff, sondern auch der Plan mit ihm als Zehner gerät ins Wanken. Als Kapitän in der Führungsrolle bleibt Bruggink unumstritten, als sichere Bank in der ersten Elf wackelt er bedenklich.