Chronik

Die Geschichte eines großen Klubs

Seit dem 12. April 1896 begleitet Hannover 96 die Menschen dieser Stadt durch gute und schlechte Zeiten. Gemeinsam haben wir, unsere Väter und Mütter sowie deren Eltern und Großeltern mit unserer Mannschaft gefiebert, gelitten, gefeiert und gejubelt. 

"Niemals allein!" - Dieser Spruch ist mehr als ein Motto. Er ist ein Bekenntnis zu dieser Stadt, den Menschen und zur Geschichte von Hannover 96. Diese Geschichte möchten wir Euch gerne erzählen. Seid dabei und lasst Euch begeistern!

Geschichte und Geschichten

Wir alle kennen die großen und kleinen Geschichten rund um unseren Lieblingsverein: Die deutschen Meisterschaften 1938 und 1954, den sensationellen Pokalsieg 1992 oder die unvergessenen Fußball-Amateurmeisterschaften 1960, 1964 und 1965. Jeder 96-Fan weiß, dass unsere Mannschaft „die Roten“ heißt, weil wir traditionell in roten Trikots spielen, obwohl unsere Vereinsfarben schwarz-weiß-grün sind. 

Die Geschichte unseres Klubs wird im Archiv von Hannover 96 bewahrt, gesichert und weitergegeben an die kommenden Generationen. Wusstet Ihr, dass Hannover 96 eines der größten Archive im deutschen Profifußball hat?

Viel Zeit ist vergangen seit eine Gruppe Schüler im April 1896 den Verein gründete, mit dem alles begann: Den Hannoverschen Fußball-Club von 1896. Schon wenige Monate später – im Dezember desselben Jahres – begannen die fußballbegeisterten Jugendlichen damit, eine Chronik anzulegen, in der sie alles Wissenswerte niederschrieben. Diese wichtige Arbeit wurde von den Nachfolgern dieser Gründergeneration fortgeführt – bis heute! Seit 2013 hat Hannover 96 sogar als erster Profifußballverein in Deutschland einen hauptamtlichen Archivar. Wenn Ihr mehr über die Meilensteine unserer Klubgeschichte wissen möchtet, scrollt einfach nach unten.

Geschichte zu erforschen und zu erzählen ist eine aufwändige Arbeit. Wenn Ihr mehr über die Aufarbeitung der Geschichte bei Hannover 96 erfahren möchtet, schaut auf unserer Website vorbei oder kontaktiert unseren Archivar unter sebastian.kurbach@hannover96.de.

  • 12. April 1896

    Bürgerschüler gründeten den Hannoverschen Fußball Club von 1896. Es wurde Rugby gespielt und Leichtathletik betrieben.

    annoverscher Rugbymeister 1899: HFC von 1896.
  • 1898

    Die Radrennbahn am Pferdeturm wurde für viele Jahrzehnte die Spielstätte von Hannover 96.

  • 1901

    Die 96er entschieden sich für das so genannte Association-Fußballspiel (heute als „Fußball“ weltbekannt). Rugby wurde aufgegeben. Hannover blieb aber auf Jahrzehnte hinaus eine deutsche Rugby-Hochburg.

    Erste Satzung von 1901.
  • 1913

    Aus der Fusion des Hannoverschen Fußball Clubs von 1896 und BV Hannovera 1898 entstand der Hannoversche Sport-Verein von 1896. So heißen wir auch noch heute. 1913 wurde auch das Neue Rathaus feierlich eingeweiht. Die Sport-und Festwoche in Hannover wurde unter anderem auch von Hannover 96 organisiert.

    Fest-Zeitung des Hannoverschen Tageblattes zur Sport- und Festwoche 1913.
  • 1914

    Das Spiel gegen die weltbekannte Mannschaft Tottenham Hotspurs aus London lockte 10.000 Zuschauer in die ausverkaufte Radrennbahn.

  • 1914-1918

    Durch den ersten Weltkrieg kam der Spielbetrieb vielerorts zum Erliegen. Hannover 96 beklagte über 100 Gefallene in seinen Reihen, darunter waren auch einige Mitglieder jüdischen Glaubens.

  • 1919

    Der spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Der Hindenburg-Kult in Hannover erlebte zu dieser Zeit seinen Höhepunkt.

    Bildunterschrift (BU): Spielplakat aus dem Jahr 1919 gegen Malmö.
  • 20er Jahre

    Der Damensport erlebte eine erste Blüte. Neben Tennis, Handball und Leichtathletik gründeten sich auch Damenhockey-Mannschaften.

  • 1931

    Bau des neuen Vereinsheims am Misburger Damm (Nähe Pferdeturmkreuzung).

    Das erste Clubheim der 96er an der heutigen Pferdeturmkreuzung.
  • 1933

    Machtergreifung der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler. Hannover 96 warf alle „nicht-arischen“ Mitglieder aus dem Verein. Darunter befanden sich etliche Mitglieder, die dem Verein über Jahrzehnte treu waren und Hannover 96 erheblich unterstützt hatten. Aktuell arbeitet der Verein daran, die Geschichte von Hannover 96 in der NS-Zeit aufzuarbeiten und die Biografien und Leidenswege der jüdischen Mitglieder nachzuzeichnen. „Niemals allein“ galt von 1933-1945 nicht.

  • 1938

    Deutsche Meisterschaft. Hannover 96 setzte sich in zwei dramatischen Endspielen gegen die hochfavorisierte Mannschaft von Schalke 04 durch und siegte nach einem 3:3 im ersten Spiel letztlich nach Verlängerung im zweiten Spiel mit 4:3. Trainer dieser Mannschaft, die die ersten Nationalspieler aus Hannover hervorbrachte, war Robert Fuchs.

    Fans von Hannover 96 beim Endspiel 1938 gegen Schalke 04.
  • 1954

    Zweite Deutsche Meisterschaft. Unter Trainer Helmut „Fiffi“ Kronsbein gewann Hannover 96 gegen die Roten Teufel vom 1. FC Kaiserslautern im Hamburger Volksparkstadion sensationell mit 5:1! 

    Deutscher Meister 1954: Hannover 96!
  • 1960

    Hannover 96 gewann die Fußballamateurmeisterschaft gegen BV Osterfeld. Zwei weitere Siege der Amateure (1964 und 1965, beide gegen den SV Wiesbaden) und zwei weitere Endspielteilnahmen 1966 und 1967 zeigten eindrucksvoll die führende Position, die Hannover 96 im Nachwuchsbereich in dieser Zeit in Westdeutschland einnahm.

    Der deutsche Amateurmeister 1960, 1964 und 1965 hieß Hannover 96.
  • 1964

    Unter Meistertrainer Kronsbein schaffte Hannover 96 den sportlichen Aufstieg in die Bundesliga. Mit 647.389 Zuschauern führte Hannover die Zuschauertabelle der Bundesliga mit weitem Vorsprung an. Der Zweitplatzierte Hamburg kam auf über 100.000 Zuschauer weniger! Grund dafür war das 1954 gebaute Niedersachsenstadion, die größte Arena Westdeutschlands. 

    Spiel-Szene mit Hans Siemensmeyer aus zehn erfolgreichen Jahren Bundesliga, undatiert.
  • 1965

    2:1-Sieg gegen den FC Barcelona im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Cups (heutige Europa League). Nach einer 0:1-Niederlage in Barcelona schied Hannover 96 durch Lospech aus.

  • 1973

    Das "Wunder von Wuppertal": Mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen 4:0-Sieg beim Wuppertaler SV rettete sich Hannover 96 am letzten Spieltag vor dem sicher geglaubten Abstieg. Das Nachsehen hatte Eintracht Braunschweig - die Löwen mussten stattdessen den schweren Gang in Liga 2 antreten.

  • 1974

    Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland! Unter anderem trafen im Niedersachsenstadion die DDR und Brasilien aufeinander.

  • 1975

    Nach der Meisterschaft 1954 und dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga 1964 gelang Trainer Kronsbein nach einem Jahr zweiter Liga erneut der Aufstieg mit Hannover 96. Wirtschaftlich ging es Hannover 96 jedoch schlecht, sogar Spendenaktionen mussten helfen, die Lizenz für die erste, bzw. zweite Bundesliga zu sichern.

    Starparade zu Gunsten von Hannover 96.
  • 1985

    Werner Biskups "Rasselbande" aus jungen, erfolgshungrigen Spielern schaffte nach fast zehn Jahren Bundesliga-Abstinenz durch ein 2:0 gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga. 

    Führte Hannover 96 zurück in die Bundesliga: Werner Biskup.
  • 1987

    Nach dem erneuten Abstieg gelang Hannover 96 unter Trainer Jürgen Wähling der direkte Wiederaufstieg. Bereits vier Spieltage vor Schluss brachte ein 4:3 beim FC St. Pauli die Entscheidung. Stürmer Siegfried "Siggi" Reich wurde mit 26 Toren Torschützenkönig der 2. Liga.

  • 1992

    DFB-Pokalsieg. Als erster Zweitligist gewann Hannover 96 den DFB-Pokal im Endspiel im Berliner Olympiastadion gegen Borussia Mönchengladbach.

    Sensationeller Pokaltriumph im Mai 1992.
  • 1998

    Nach zwei dramatischen Endscheidungsspielen gegen TeBe Berlin war Hannover 96 endlich wieder zurück in der zweiten Liga. Zwei düstere Kapitel Regionalliga Nord gehörten für Hannover 96 endgültig der Vergangenheit an. Parallel hatte der Klub mit Martin Kind einen Präsidenten gefunden, der den Verein endlich in wirtschaftlich stabile Verhältnisse führte.

    Wimpel vom Aufstiegsspiel gegen TeBe Berlin, 1998.
  • 2002

    Trainer Ralf Rangnick und sein Co-Trainer Mirko Slomka führten Hannover 96 als Rekordmeister der zweiten Liga zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder in die Bundesliga zurück!

  • 2009/10

    In der gesamten Rückrunde musste die Mannschaft samt Verein und Fans um den Verbleib in der ersten Liga zittern. Erst am 8. Mai 2010 schafften die Niedersachsen im "Endspiel" gegen den VfL Bochum mit einem 3:0-Sieg den Klassenerhalt. Noch am gleichen Abend feierten die Spieler mit rund 10 000 Fans in der AWD-Arena gemeinsam das "Drinbleiben". 

  • 2010/11

    Mit Platz 4 erzielte Hannover 96 unter Trainer Mirko Slomka das beste Endresultat in seiner bisherigen Bundesliga-Geschichte. In der darauffolgenden Saison hieß das Motto der Roten "Auf nach Europa".

  • 2011/12

    In zwei begeisternden Spielen in der Qualifikationsrunde zur Europa League rang 96 den haushohen Favoriten FC Sevilla nieder und erreichte so die Gruppenphase. Die Roten scheiterten in der Europa League erst im Viertelfinale am späteren Sieger Athletico Madrid und löste am Ende der Saison erneut das Ticket fürs internationale Parkett.

  • 2012/13

    Für Hannover 96 war am 21. Februar 2013 Endstation in der Europa League. Im Achtelfinale unterlagen die Roten im Rückspiel Anschi Machatschkala und schieden aus dem internationalen Geschäft aus. In der Bundesliga landete die Slomka-Elf am Ende auf dem neunten Rang. Für die Arena wurde indes ein neuer Namenssponsor gefunden. AWD verabschiedete sich nach langem Engagement, HDI hilft seitdem, die wirtschaftlich stabile Entwicklung von Hannover 96 weiter voranzutreiben.

  • 2013/14

    Mit nicht allzu geringen Erwartungen startete Hannover 96 vorerst erfolgreich in die Saison 2013/2014. Neun Punkte aus den ersten vier Spielen und Tabellenplatz drei hinter Bayern und Dortmund bestätigten die gute Leistung aus den vorherigen Spielzeiten. Nach dem DFB-Pokal-Aus in der 2. Pokalrunde mit einem deutlichen 4:1 bei Bayern holte das Team um Slomka nur zwei Punkte aus den nächsten sieben Spielen, woraufhin man am Ende der Hinrunde den nicht den Erwartungen entsprechenden 13. Tabellenplatz hinnehmen musste und man keinen anderen Weg sah, als Slomka zu beurlauben. Nachfolger wurde der türkische Ex-Nationalspieler Tayfun Korkut. Höhepunkt der eher unspektakulären Rückrunde war das weniger erfolgreiche Derby am 29. Spieltag gegen Braunschweig, welches man mit 3:0 verlor und welches als Sinnbild für die hinter den Erwartungen gebliebene Saison stand. Letztendlich beendete 96 die Rückrunde, mit dem emotionalem Abschiedsspiel von Steven Cherundolo und einem Sieg gegen Freiburg, auf dem 10. Tabellenplatz.

  • 2014/15

    Die Saison 2014/15 glich einer Berg- und Talfahrt: Vom zwischenzeitlichen achten Tabellenplatz rutschten die Roten auf einen bedrohlichen Abstiegsrang. 96-Cheftrainer Tayfun Korkut wurde beurlaubt, sein Amt für die letzten fünf Begegnungen übernahm interimsmäßig ein alter Bekannter in Hannover – Michael Frontzeck. Mit einem 2:1-Sieg über die Breisgauer, die mit der Niederlage in die zweite Liga abgestiegen waren, feierte Hannover 96 nach einer turbulenten Saison den Klassenerhalt.

  • 2015/16

    Es hatte sich bereits in der letzten Saison angedeutet, was in der Spielzeit 2015/16 Realität wurde: Unsere Roten mussten den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Vom 1. Spieltag an fand sich die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck im unteren Tabellendrittel wieder, zur Winterpause belegte man mit Platz 17 bereits einen der beiden direkten Abstiegsränge. Auch die erhoffte Wende zu Jahresbeginn mit einem Trainerwechsel von Frontzeck hin zu Thomas Schaaf  blieb aus. Im Gegenteil: Gleich zum Rückrundenstart übernahm 96 die Rote Laterne und behielt diese bis zum 34. Spieltag. Einziger Lichtblick: Der damalige U19-Trainer Daniel Stendel, der im April das Amt vom glücklosen Schaaf übernahm, hauchte seinen Roten trotz des bereits besiegelten Abstiegs zum Saisonende noch einmal neues Leben ein und sorgte mit acht Punkten aus den letzten sechs Partien sowie frischem Offensivfußball für einen Stimmungsumschwung.

  • 2016/17

    Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga sollte den Roten eine erfolgreiche Saison bevorstehen. Bereits mit dem 4:0-Auftaktsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern gelang 96 ein guter Start - in der gesamten Spielzeit belegte Hannover 96 nie einen schlechteren als den sechsten Tabellenplatz. Besonders die Begegnungen vor heimischer Kulisse bestritt das Team äußerst erfolgreich. 14 Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage standen am Ende zu Buche. Während der Meisterschaftsrunde gab es im März zwei Wechsel an entscheidenden Positionen. Horst Heldt löste Martin Bader als Manager ab, André Breitenreiter übernahm das Amt von Trainer Daniel Stendel. Am Ende gelang der Mannschaft nach einem kurzen Aufenthalt in der zweithöchsten deutschen Spielklasse mit 67 Punkten hinter dem VfB Stuttgart der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga. 

  • 2017/18

    Zurück in der Erstklassigkeit gelang Hannover 96 ein Traumstart in die Liga. Sechs Spiele in Folge blieben die Roten ungeschlagen, sammelten bis zum Ende der Hinrunde bereits 23 Punkte. Höhepunkte in dieser ersten Hälfte der Spielzeit waren dabei die Heimsiege gegen den FC Schalke 04, den HSV und Borussia Dortmund. Das 4:4-Unentschieden gegen Bayer 04 Leverkusen unter Flutlicht am 17. Spieltag zählte ebenfalls zu den Partien, die jedem 96er in Erinnerung bleiben sollten. In der Rückrunde musste sich die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter dann durchbeißen – vier Heimsiege – unter anderem gegen SV Werder Bremen und Hertha BSC - und vier Unentschieden reichten aber am Ende aus, um mit 39 Zählern ungefährdet die Klasse zu halten.