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DFB-Pokalsieg 1992

1992 gewann mit Hannover 96 erstmalig ein Zweitligist den DFB-Pokal und sorgte damit nicht nur bei 96-Fans, sondern auch in ganz Deutschland für Euphorie.
 

Ein besonderes Datum
Auf den Tag genau 38 Jahre nach dem Gewinn des Meisterschaftstitels 1954 gelang Hannover 96 im Jahr 1992 wieder ein triumphaler Erfolg in der Vereinsgeschichte: Im Berliner Olympiastadion gewann die Mannschaft das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Mönchengladbach und sorgte damit für eine Sensation, denn erstmalig gewann mit den Roten ein Zweitligist den Pokal.

Keine Probleme in den ersten Runden
Doch von vorne: In der Saison 1991/92 glückte den 96ern ein Sieg nach dem anderen in den Pokalrunden. Der erste Gegner auf dem Weg nach Berlin waren die Amateure von Marathon Berlin. Am 27. Juli 1991 besiegten die Niedersachsen die Berliner souverän mit 7:0. Torschützen waren Groth (drei Tore), Kretschmar (zwei Tore), Wojcicki und Sundermann. Auch der VfL Bochum musste sich am 17. August 1991 im Ruhrstadion den Hannoveranern mit 2:3 geschlagen geben. Torschützen für Hannover 96 waren Steubing (18.), Weiland (30.) und Surmann (36.). Nach diesen Erfolgen schien man jedoch vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen: Ein Sieg gegen Borussia Dortmund im Westfalenstadion musste her. Zunächst schien der Fußballgott es am 4. September 1991 nicht gut mit den Niedersachsen zu meinen, denn Dortmund lag vor 14.100 Zuschauern bereits zur Halbzeit mit 2:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit wendete sich jedoch das Blatt: Durch Tore von Patrick Grün (73.), André Breitenreiter (82.) und Jörg-Uwe Klütz (89.) konnte Hannover 96 die Partie zu eigenen Gunsten drehen und schließlich mit einem 3:2 (2:0) den nächsten Auswärtssieg im Pokal erzielen. Auch die folgende Partie im Achtelfinale des Pokals gegen den Zweitligisten Bayer Uerdingen am 24. September 1991 im Niedersachsenstadion gewannen die Roten. Das entscheidende Tor erzielte Patrick Grün in der 37. Minute. Das Viertelfinale gegen den Bundesligisten aus Karlsruhe verfolgten am 30. Oktober 1991 dann 29.000 Zuschauer im eigenen Stadion. Das entscheidende Tor erzielte 96-Verteidiger Mathias Kuhlmey in der 70. Minute zum 1:0-Sieg aus acht Metern gegen KSC-Keeper Oliver Kahn.

7:6 nach Elfmeterschießen
Am 8. April 1992 kam es im Halbfinale zu einem Wiedersehen mit dem amtierenden Pokalsieger Werder Bremen. Nach Ablauf der regulären Spielzeit und der Verlängerung gab es in dem spannenden Spiel vor 57.000 Zuschauern keinen Sieger, denn die reguläre Spielzeit verlief torlos. Die Verlängerung sorgte dann aber für Dramatik: In der 96. Spielminute brachte Michael Koch Hannover 96 nach einem tollen Zuspiel von Milos Djelmas durch einen Flachschuss mit 1:0 in Führung, bereits zwei Minuten später konnte der Bremer Bratseth jedoch nach einem Rempler im Fünf-Meter-Raum gegen 96-Keeper Jörg Sievers den glücklichen Ausgleich erzielen. Das Elfmeterschießen musste nun die Entscheidung bringen. Im ausverkauften Niedersachsenstadion behielten die Roten die Nerven und siegten schließlich mit 7:6 gegen den Favoriten. Nachdem Djelmas, Wojcicki, Sirocks und Freund getroffen hatten – nur Surmann verschoss – stand es nach je fünf Schützen 4:4 im Elfmeterschiessen. Neue Schützen mussten gefunden werden. Schjönberg-Christensen legte für 96 auf 5:4 vor - doch Bremens Thomas Wolter glich aus. Dann lief der erfahrene Elfmeterschütze 96-Torwart Jörg Sievers an und schob den Ball links unten seinem Gegenüber Rollmann zum 6:5 ins Netz. 96 lag vorn. Als nächster Schütze für Werder trat Nationalspieler Marco Bode an den Punkt. Und Jörg Sievers flog in die von ihm aus gesehen linke Ecke und wehrte den Elfmeter ab. Hannover 96 ging nach diesem Nervenkrimi als Sieger vom Platz! Das Finalticket für Berlin in der Tasche machten sich nun die Roten auf, um erstmals den DFB-Pokal zu gewinnen.

Der 23. Mai 1992
Das Finale in Berlin sollte an einem denkwürdigen Datum stattfinden: Dem 23. Mai! Schon 1954 konnte man an jenem Tag einen großen Erfolg für Hannover 96 verbuchen, den Gewinn der Meisterschaft. Sollte das ein gutes Omen sein?  Im finalen Pokalduell galt Zweitligist Hannover 96 dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach gegenüber als klarer Außenseiter. Der Sieger schien schon vor Anpfiff festzustehen – aber es sollte anders kommen: Im 49. DFB-Pokalfinale trafen die Mannschaften am 23. Mai 1992 vor 76.200 Zuschauern im Berliner Olympiastadion aufeinander. Hannover 96 spielte mit folgender Aufstellung: Sievers, Wojcicki, Heemsoth, Sundermann, Klütz, Schjönberg-Christensen, Freund, Surmann, Kretzschmar, Djelmas und Koch. Die Roten spielten aus einer gut gestaffelten Abwehr mutig nach vorn. Vor allem Milos Djelmas beschäftigte die Gladbacher Abwehr häufig und erarbeitete für seine Mitspieler zahlreiche Torchancen. Die größte Möglichkeit für 96 bot sich in der 67. Minute: Djelmas dribbelte sich durch die Gladbacher Abwehr, tauchte frei vor Keeper Kamops auf, der den Schuss gerade noch abwehren konnte. Der Ball landete erneut bei Djelmas, der das Leder zu Bernd Heemsoth passte. Seinen Linksschuss konnte Torwart Kamps mit einer tollen Parade gerade noch abwehren. Kurz darauf wechselte 96-Trainer Lorkowski in der 68. Spielminute Uwe Jursch für den völlig verausgabten Michael Koch ein. Gladbachs Sturmjoker Martin Dahlin wurde eingewechselt und hatte die letzte große Chance für die Fohlen. Doch 96-Keeper Jörg Sievers klärte souverän für die Niedersachsen. Genau um 19.47 Uhr pfiff Schiedsrichter Heynemann die Partie ab. Mit dem Anpfiff zur Verlängerung vergaßen beide Teams die taktischen Marschrouten, drängten auf eine Entscheidung – Offensive war jetzt Trumpf. Obwohl beide Teams die letzten Kräfte mobilisierten, endete auch die Verlängerung torlos.

Entscheidung durch Elfmeter
Die Entscheidung musste nun im Elfmeterschießen fallen – Gladbach begann: Kastenmaier ließ Jörg Sievers keine Chance – 0:1. Milos Djelmas traf nahezu aus dem Stand zum 1:1, Criens erhöhte zum 1:2. Roman Wojciciki lief an, der Ball klatschte an den Pfosten und sprang dann zum 2:2 ins Tor. Pflipsen scheiterte an Jörg Sievers (2:2), Oliver Freund scheiterte an Kamps (2:2). Holger Fach lief an, doch Jörg Sievers ahnte die Ecke und begrub den Ball nach einer tollen Parade in der linken Torecke unter sich und hielt somit das 2:2 weiter fest. Jörg Kretzschmar behielt die Nerven und brachte 96 mit 3:2 in Führung, Neun blieb eiskalt und sorgte für den 3:3-Ausgleich. Allen Fans war klar: Verwandelte der letzte 96-Schütze, dann war Hannover Pokalsieger. Die Stadionuhr zeigte 20.37 Uhr, als Michael Schjönberg-Christensen zum entscheidenden Elfmeter antrat. Zweimal hatte der Schiedsrichter die Lage des Balls, der nicht exakt auf dem Punkt lag, moniert und zweimal hatte sich der Däne von Hannover 96 den Ball erneut zurechtgelegt. Dann lief er an, schoss den Ball platziert ins linke untere Toreck – Torhüter Kamps hatte keine Chance.

Erstmalig DFB-Pokal-Sieger
Damit war Hannover 96 nach einem 4:3-Sieg über die Fohlen aus Gladbach im Elfmeterschießen DFB-Pokalsieger des Jahres 1992. Der Jubel im Olympiastadion und in Hannover war unbeschreiblich, als 96-Kapitän Karsten Surmann den DFB-Pokal in den Berliner Abendhimmel reckte. Die Feier ging noch in der Nacht und am nächsten Tag beim Empfang der Mannschaft vor mehr als 50.000 begeisterten Fans im Rathaus Hannover weiter.

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