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Per Mertesacker zurück in der HDI Arena

Zwar nicht als Fußballprofi, dafür aber als Buchautor kehrte Per Mertesacker am Pfingstmontag in seine alte Heimspielstätte zurück. Vor 500 Gästen stellte er seine Autobiographie „Weltmeister ohne Talent. Mein Leben, meine Karriere“ vor. 96-Fans erfahren in dem Buch nette Anekdoten eines besonderen Spielers, den sie auch in London nie aus den Augen verloren haben.

/ Klub

Erstes Bundesligaspiel als 19-Jähriger
Natürlich kennen 96-Fans die Eckdaten von Per Mertesackers Karriere in- und auswendig. Erste Ballkontakte beim TSV Pattensen, mit Vater Stefan als Trainer. 1995 der Wechsel zu Hannover 96, dort Jugend- und Amateurspieler, bis im November 2003 etwas passierte, was niemand für möglich gehalten hatte, er selbst am allerwenigsten: Im Alter von 19 Jahren und einem Monat bestritt Mertesacker beim 1. FC Köln sein erstes Bundesligaspiel.  73 weitere Bundesligaspiele für die Roten sollten folgen, bevor es 2006 weiter zu Werder Bremen und 2011 weiter nach London zum FC Arsenal ging, als dessen Spieler er seine Karriere krönte: 2014 als Weltmeister in Brasilien.

 

Reinschnuppern beim Alpencup
So weit, so bekannt. Aber wissen Sie, bei welchem Turnier Mertesacker sein Debüt als Lizenzspieler feierte und was sein damaliger Trainer Ralf Rangnick ihm vorher mit auf den Weg gab?

Es war der legendäre Alpencup, und nach den Verletzungen von Vinicius Bergantin, Kostas Konstantinidis und Dariusz Zuraw stand Rangnick plötzlich ohne Innenverteidiger da. Also rief er im Spiel gegen den FC Basel Mertesacker zu sich und schickte ihn mit folgendem Satz auf den Platz: "Spiel so, wie Du in der A-Jugend spielst." Nach dem Trainingslager wurde Mertesacker mit seinem ersten Profivertrag belohnt, Gehalt: 1600 Euro netto. Papa Stefan hatte das Angebot von 96 um 400 Euro nach unten korrigiert, "wenn gewährleistet ist, dass Per immer mit den Profis trainieren darf".

Schwere Zeit in der C-Jugend
Und wer weiß, dass Mertesackers Karriere in der C-Jugend eigentlich schon so gut wie beendet war? Mit diesem Kapitel beginnt der 33-Jährige sein Buch. Fast ein Jahr lang konnte er damals nicht trainieren, der Grund waren starke Wachstumsschmerzen. Sein Trainer urteilte damals: "Per, das wird nichts." Das war nicht einmal böse gemeint, sondern eine realistische Einschätzung der Situation im ersten Jahr in der 96-C-Jugend. Die Worte, mit denen Mertesacker darauf reagierte, gehören zu den schönsten des Buches: "Ich wollte niemandem etwas beweisen oder allen zeigen, dass sie sich in mir täuschten. Von so einer Trotzreaktion war ich meilenweit entfernt. Der Traum, Fußballprofi zu werden, war nicht zerstört. Ich habe ihn nie gehabt."

Post von Kind
Am Ende, das weiß man heute, ging der Traum, den Per Mertesacker nie geträumt hat, dann doch in Erfüllung. Als er im August 2006 zu Werder Bremen wechselte, schrieb ihm 96-Klubchef Martin Kind einen Brief, in dem er sich für alles bedankte und ihm versicherte, "dass er meine Karriere weiterverfolgen werde". Das tat Kind – und mit ihm hunderttausende Fußballfans aus der Region.

Abschiedsspiel in der HDI Arena
Am 13. Oktober ist Per Mertesacker übrigens noch einmal in der HDI Arena zu Gast. Dann ohne Buch, dafür aber mit Fußballschuhen. Um 15.30 Uhr wird an dem Tag sein Abschiedsspiel angepfiffen – mit vielen Weggefährten und ehemaligen Mitspielern aus seinen Klubs und der Nationalmannschaft. Eine schöne Gelegenheit für Hannover, Per Mertesacker Dankeschön zu sagen.
hr

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