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Der 18-jährige Konstantin Rausch gibt als Linksverteidiger ein ordentliches Bundesligadebüt

 

Von Jörg Grußendorf
Hannover. Er strahlte über das ganze Gesicht. Dabei hatte er bei allem Glück doch auch eine gehörige Portion Pech gehabt. Konstantin Rausch, der noch im jüngeren A-Junioren-Jahrgang spielen dürfte, legte gegen den VfB Stuttgart zwar ein beachtliches Bundesligadebüt hin, musste aber schon nach 45 Minuten seinen Platz als Linksverteidiger wieder räumen. Nicht etwa aus Leistungsgründen: Der 18-Jährige zog sich bei einem Abwehrversuch unmittelbar vor der Pause eine Adduktorenverletzung zu, sodass ein Weitermachen unmöglich für ihn war.

„Bei einem Flankenball musste ich eine ruckartige Bewegung machen, danach schmerzte jeder Schritt“, sagte der deutsche „U 18“-Nationalspieler. Unmittelbar nach dieser Szene machte Rausch auch seinen einzigen nennenswerten Fehler während seines gelungenen 45-minütigen Einstands: Er musste Stuttgarts Roberto Hilbert aufgrund seiner Blessur flanken lassen – und hatte Glück, dass der freistehende Mario Gomez danach das 96-Tor nicht traf (43. Minute).

Dem guten Gesamturteil über das Debüt und auch seiner Laune konnte dieser kleine Fauxpas keinen Abbruch tun. Konstantin Rausch, der junge Mann mit der Rückennummer 34, war rundum zufrieden. „Ja, das hat gepasst heute“, sagte er.

Dass er gegen die Schwaben überhaupt mitmischen durfte, hatte der gebürtige Russe, der in Sibirien aufgewachsen ist, erst am Sonnabendabend erfahren. Aufgrund einer Hüftverletzung von Christian Schulz, dem Stellvertreter des länger ausfallenden Michael Tarnat, war die Linksvertreidigerposition der „Roten“ vakant geworden. Rausch stand als Nachrücker parat, und Trainer Dieter Hecking hatte nach eigener Aussage kein mulmiges Gefühl bei seiner mutigen Entscheidung, einen Frischling gegen die treffsicheren Schwaben in die Abwehrkette einzubauen – auch wenn er für seine Begründung einige Lacher erntete. „Er steht mit beiden Beinen auf den Füßen“, sagte der 43-Jährige. Gemeint war natürlich im Leben, und dazu passte auch der nächste Satz des Trainers: „Der ,Kocka‘ ist klar im Kopf.“

Der junge Verteidiger, der in der vergangenen Woche wegen einer hartnäckigen Erkältung vier Tage lang das Bett hüten musste, enttäuschte seinen Chef nicht. Er spielte wohl etwas verhalten, insgesamt aber sehr unaufgeregt und hellwach. „,Kocka‘ ist sehr unbekümmert ins Spiel gegangen“, sagte Hecking, „er hat uns gezeigt, dass da jemand in den eigenen Reihe ist, den man auf der Rechnung haben muss, den es zu fördern gilt. Wir werden noch viel Spaß an ihm haben.“

Derzeit mag Rausch noch als Lückenbüßer für den Altinternationalen Tarnat gelten, als Ersatz für Schulz, der ohnehin viel lieber im Mittelfeld spielt. Doch die Zeit arbeitet ganz klar für den 18-Jährigen. Die Zukunft gehört Rausch. Zumindest, wenn er weiter an sich arbeitet und nicht abhebt wie so viele junge Spieler vor ihm. Aber die Gefahr scheint bei ihm ja nicht zu bestehen: Der Junioren-Nationalspieler steht ja mit beiden Beinen auf den Füßen.

 

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