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Profiteam für den guten Zweck unterwegs

Eine solche Aktion gab es noch nie bei Hannover 96: Nach dem Training am Mittwoch engagierte sich der komplette Kader um Kapitän Marvin Bakalorz bei der großen 96plus-Weihnachtstour. Fünf soziale Einrichtungen – von der Kinderklinik bis zur Unterkunft für wohnungslose Menschen – wurden von den 96-Profis besucht. Die Idee dazu wurde mit der Mannschaft geboren.

/ Engagement, Klub

 

20 Punkte und Platz 14 in der 2. Liga – eine Bilanz, die man sich bei Hannover 96 für die Vorweihnachtszeit sicherlich nicht gewünscht hatte und die Fans und Spielern gleichermaßen Sorgen bereitet. "Es gibt aber auch Menschen in Hannover, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in diesen Tagen ganz andere Sorgen haben und kein gesundes und fröhliches Weihnachtsfest verleben können", sagt 96-Kapitän Marvin Bakalorz. "Diesen Menschen wollten wir heute eine kleine Freude machen."

Kinderkrankenhaus auf der Bult
Nach der Trainingseinheit am Mittwochmittag traten die Profis der Roten nicht wie gewöhnlich ihren Heimweg an, sondern steuerten, unterteilt in fünf Gruppen, fünf Einrichtungen in Hannover an, um Menschen zu treffen, die es derzeit nicht leicht haben im Leben. Die Gruppe um "Baka" fuhr zum <link https: www.auf-der-bult.de startseite _blank external-link-new-window internal link in current>Kinderkrankenhaus auf der Bult. Gemeinsam mit Marvin Ducksch, Linton Maina, Florent Muslija, Emil Hansson und Miiko Albornoz wurde der 96-Kapitän von Prof. Dr. Olga Kordonouri, der Ärztlichen Direktorin der Klinik, durch die Zimmer der bettlägerigen kleinen Patienten geleitet. Mit den Kids der psychotherapeutischen Station gab es anschließend eine kleine Autogramm- und Fragestunde. "Man hat den Kindern in den Augen angesehen, dass sie sich riesig gefreut haben", sagt Bakalorz und berichtet: "Die Ärztin hat uns auch erzählt, dass viele Kinder schon Tage im Voraus nicht schlafen konnten und ganz hibbelig waren, uns zu sehen. Gerade vor Weihnachten ist es natürlich eine besonders schöne Sache, den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern."

 

Kinderklinik der MHH
Einen ähnlichen Ablauf hatten Waldemar Anton, Dennis Aogo, Sebastian Soto, Josip Elez, Genki Haraguchi und Hendrik Weydandt in der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover. Professor Philipp Beerbaum, der Chef der Kinderklinik, nahm sie persönlich in Empfang. Er betont: "Es ist ein tolles Zeichen und eine Anerkennung für alle von uns, dass die 96-Profis kurz vor Weihnachten zu Besuch kommen. Das ist für uns etwas Besonderes." Kinder und Krankenhausmitarbeiter waren gleichermaßen angetan vom Besuch aus der HDI Arena. So stellt "Henne" Weydandt schließlich fest: "Es ist schön, zu sehen, dass wir den Kindern eine Freude machen konnten. Und es ist großartig, dass es den Ärzten und Pflegern mit ihrer Arbeit gelingt, so viele der jungen Patienten wieder gesund zu machen."

Ein zusätzliches Highlight: Die Profis hatten für jedes (!) der rund 200 Kinder in beiden Krankenhäusern ein kleines Präsentpaket mit 96-Fanartikeln dabei, das natürlich dankbar in Empfang genommen wurde.

Kinderzentrum Allerweg
Andere Geschenke überreichten Felipe, Sebastian Jung, Cedric Teuchert, Marc Stendera und Marlon Sündermann im Kinderzentrum Allerweg. Die vom Caritasverband Hannover betriebene Kinderbetreuungsstätte liegt an einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Viele Familien dort haben monatlich nur wenig Geld zur Verfügung, einen Stadionbesuch können sie sich selten oder gar nicht leisten. Die fünf Spieler luden daher die 30 Sechs- bis Dreizehnjährigen im Kinderzentrum jeweils mit Begleitung zum wichtigen Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag in der HDI Arena ein. Die Freude war natürlich riesig: "Wir haben mit den Kindern gespielt, uns unterhalten und die Autogrammwünsche erfüllt", berichtet Sebastian Jung. "Über die Stuttgart-Tickets haben sich die Kids sehr gefreut und sogar applaudiert. Und wir freuen uns, dass wir ihnen damit eine Freude machen konnten."

Projekt "Kompass"
Eine ganz andere Welt erlebten Edgar Prib, Michael Esser, Marcel Franke und Jannes Horn beim Projekt "Kompass" am Hauptbahnhof. Das Diakonische Werk Hannover betreibt dort einen Raum, in dem sich wohnungslose Menschen in der kalten Jahreszeit aufwärmen und soziale Kontakte pflegen können. Beim Eintreffen der 96-Profis waren rund 40 Menschen ohne Obdach vor Ort, darunter zahlreiche, deren Herz für 96 schlägt. Auch sie wurden allesamt am Samstag ins Stadion eingeladen. "Das war für die Menschen, die hier waren, eine große Überraschung, weil viele nicht wussten, dass wir kommen", blickt Edgar Prib auf das Zusammentreffen zurück, in dem es viel Austausch gab: über Fußball und über ganz andere Themen. "Wir haben viele lachende und fröhliche Gesichter gesehen. Es sind auch richtige Fans mit dabei gewesen, die auch schon im Stadion waren und immer hinter uns standen. Es hat uns eine Riesenfreude bereitet, ihnen eine Freude zu machen, indem wir sie auch mal besuchen und Autogramme schreiben."

Straßenmagazin Asphalt
Die fünfte Spielergruppe, bestehend aus Ron-Robert Zieler, Julian Korb, Timo Hübers, Matthias Ostrzolek und Niklas Tarnat, stattete dem Straßenmagazin Asphalt einen Besuch ab. Die Verkäufer des Magazins sind oftmals wohnungslose Menschen, die sich durch diese Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen und eine Struktur ins Leben bekommen. Während der Heimspiele wird Asphalt auch auf dem Gelände der HDI Arena angeboten. Das passt, denn viele der Verkäufer sind sehr 96-affin. So war es kein Zufall, dass beim Treffen mit Zieler & Co. durchaus auf hohem Niveau gefachsimpelt wurde. "Es war eine schöne Aktion", sagt der 96-Keeper. Als besondere Überraschung wurde am Ende auch das 30-köpfige Asphalt-Team zum Stuttgart-Spiel eingeladen. "Auch wenn es nur eine kleine Aufmerksamkeit ist, ist es schön, den Leuten etwas zurückzugeben. Wir wollten als Mannschaft etwas Gutes tun und eine gute Sache unterstützen. Ich hoffe und glaube, das ist uns gelungen."

"Würde mich riesig freuen, wenn das zur Tradition werden würde"
Es war schon dunkel, als die Weihnachtstour zu Ende ging. Eine vergleichbare Aktion der kompletten 96-Mannschaft gab es bisher noch nie. Kapitän Bakalorz resümiert: "Das erdet, glaube ich, jeden von uns. Wir haben alle deutlich gesehen, dass es wichtigere Dinge als Fußball gibt und dass die Gesundheit einfach das Wichtigste ist. Deswegen können auch wir alle dankbar sein, dass wir die Chance hatten, all diese Einrichtungen zu besuchen." Schon heute steht fest: In der kommenden Saison soll es eine Wiederholung geben. "Baka": "Ich würde mich riesig freuen, wenn das zur Tradition bei 96 werden würde."

Für insgesamt rund 400 Menschen in einer schwierigen Situation war der Besuch am Mittwoch eine gelungene Weihnachtsüberraschung. Und am Samstag soll auch die schwierige Situation in der Liga nochmal verbessert werden – unter anderem mit lautstarker Unterstützung der eingeladenen Gäste.
hec

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