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Rückblick auf ein "Wahnsinnsjahr"

Heute vor einem Jahr hatte Kenan Kocak seinen ersten Arbeitstag bei Hannover 96. Seitdem ist viel passiert, und nicht nur wegen Corona spricht der Cheftrainer der Roten von einem "Wahnsinnsjahr". Wir haben Euch in Bild und Text zehn besondere Stationen aus den ersten zwölf spannenden Monaten zusammengestellt.

/ Profis

Der erste Tag: Am Vormittag des 15. Novembers 2019 leitet Kenan Kocak sein erstes 96-Training auf der Mehrkampfanlage, am Nachmittag gibt er seine erste Pressekonferenz und antwortet auf die Frage, was er für ein Trainertyp ist: "Die Spieler können sich über einen kommunikativen Trainer freuen, der die Spieler mitnimmt, der die Spieler auch partizipieren lässt an seiner Idee, seinen Matchplänen. Nichtsdestotrotz bin ich auch einer, der sehr viel fordert, aber auch fördert."

Das erste Spiel: Die Premiere auf der Bank für Hannover 96 hat es gleich in sich und beschert Kenan Kocak ein Wechselbad der Gefühle gegen Darmstadt 98 – und eine 1:2-Niederlage. Durch ein Eigentor von Waldemar Anton gerät 96 in Rückstand. Doch das Team wehrt sich und schafft durch einen 25-Meter-Schuss von Marc Stendera den späten Ausgleich zum 2:2. Dachten zumindest alle, doch per Videobeweis wurde das Tor aberkannt. 96 ist nach der Partie Tabellen-16., doch Kocak bewahrt die Ruhe. Das wird sich auszahlen.

Der erste Sieg: Im zweiten Spiel als 96-Trainer holt Kocak mit der 96-Mannschaft am Hamburger Millerntor den ersten "Dreier". Nach sieben Minuten trifft Linton Maina zum 1:0, dabei bleibt es, weil die 96-Profis vor 30 000 Zuschauern um jeden Zentimeter auf dem Rasen und jeden Ball kämpfen. "Die Jungs haben sich gewehrt, diesen Sieg verdient. Sie waren heute eine Mannschaft. Als Trainer habe ich draußen Freude daran gehabt", gibt Kocak anschließend zufrieden zu Protokoll.

Das erste Spiel 2020: Den Start ins neue Jahr hatten sich alle bei 96 anders vorgestellt. Abendspiel in Regensburg, es schneit teilweise heftig – und die Mannschat rutscht aus. Nach einem unnötigen Elfmeter in der 6. (!) Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte gibt es eine 0:1-Niederlage, John Guidetti und Dominik Kaiser feiern ihr Debüt. Was da noch keiner weiß: 2020 wird turbulent bleiben – nicht nur auf dem Platz.

Das letzte Spiel vor der Corona-Pause: Ein bärenstarker Auftritt am 6. März in Nürnberg lässt Kenan Kocak jubeln: Seine Mannschaft legt einen tollen Auswärtsauftritt hin, Timo Hübers erzielt beim 3:0 sein erstes Tor als Profi. Was damals noch keiner wusste: Es wird für lange Zeit das letzte Spiel sein. Hübers wird kurze Zeit später als erster Fußballprofi in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet, wenig später muss die gesamte Liga den Betrieb einstellen.

Das erste Spiel nach der Corona-Pause: Am 23. Mai darf 96 endlich wieder Fußball spielen. Die 2. Liga nimmt den Sonderspielbetrieb auf, Kocak und die Spieler müssen vor und nach dem Spiel eine Mund- und Nasenmaske tragen. Auch das ist neu für den 96-Cheftrainer: Erstmals in seiner Karriere darf er fünfmal wechseln. Kocak macht davon Gebrauch und wechselt an der Bremer Brücke den Sieg ein: Zweimal holt 96 einen Rückstand auf und siegt mit 4:2.

Niederlage beim alten Klub: Am 29. Spieltag tritt Kocak mit 96 erstmals dort an, wo er vorher sehr erfolgreiche Arbeit geleistet hat: beim SV Sandhausen. Von 2016 bis 2018 hat der 39-Jährige die Kurpfälzer trainiert. Doch das Wiedersehen wird dank einer 1:3-Niederlage getrübt. "Ich habe viele bekannte Gesichter gesehen und mich darüber natürlich gefreut", sagt Kocak. "Aber vom Verlauf des Nachmittags und vom Inhalt des Spiels bin ich natürlich enttäuscht. Das war nicht das, was uns stark macht, und so dürfen wir uns nicht präsentieren."

Erfolgreicher Abschluss 2019/20: Mit dem 2:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum schließt 96 eine Saison ab, die durch die Corona-Pandemie in die Geschichte eingehen wird. Nach der Partie freut sich Kenan Kocak nicht nur über die starke Leistung von Torwart Martin Hansen, sondern auch über Platz 6, den die Roten nach einer schwierigen Saison noch belegen. "Die Mannschaft hat großartige Arbeit geleistet. Wer hätte am Ende der Spielzeit mit Platz 6 gerechnet?"

Guter Start in 2020/21: Mit einem verdienten 2:0 gegen den Karlsruher SC beginnt die Saison 2020/21 – erstmals dürfen wieder Zuschauer in der HDI Arena dabei sein. Und auch wenn es zunächst nur 500 auf der Osttribüne sind – die Stimmung beflügelt das Team zum Saisonstart.

Der Derbysieg: Nach dem 4:1-Sieg in dem Derby gegen Eintracht Braunschweig sagt Kenan Kocak einen schönen Satz: "Man hat mir vorher gesagt, dass man erst nach einem Sieg im Derby ein richtiger Hannoveraner sei. Das habe ich dann wohl jetzt endgültig geschafft."

Fortsetzung folgt – in der 2. Liga am 22. November bei den Würzburger Kickers.
hr

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