NIEMALSALLEIN

Tatjana Drexler begleitet die Tanz-Karriere von Lisa Gorenstein bereits seit ihrer Kindheit und war damals ihre erste Tanz-Lehrerin. Jetzt hat sie mit Lisa Gorenstein gesprochen und unter anderem auf alte Zeiten zurückgeblickt.

Tatjana Drexler: Lisa, ich kann mich noch an Dich erinnern, als Du ein kleines Mädchen warst und in meiner Kindergruppe getanzt hast. Du hast sozusagen Dein ganzes bisheriges Leben durchgetanzt. Wie denkst Du heute darüber? Was hast Du in der Kinderzeit beim Tanzsporttraining gelernt?

Lisa Gorenstein: Das stimmt - eine Erinnerung, an die ich oft sehr gerne zurückdenke und mit der mein „Tanzleben“ sozusagen begonnen hat. Tanzen war schon immer ein großer Teil meines Lebens.

Heute empfinde ich es als eine große Bereicherung, die ich nun schon so lange genießen darf. Nach einigen Jahren im Hobby-Bereich kam mit zwölf Jahren dann das Tanzen als Leistungssport hinzu. Hier lernte ich früh, was Selbstdisziplin bedeutet und dass für das bestmögliche Erreichen meiner Ziele hart gearbeitet werden muss. Eine leistungsorientierte Leidenschaft hat schließlich verschiedene Seiten. Durch das häufige Training konnte ich nicht immer mit meinen Freunden aus der Schule oder der Nachbarschaft draußen spielen. Allerdings konnte ich auch viele Freundschaften im Tanzsport knüpfen, mit denen ich dieses wunderbare Hobby nun schon so lange Jahre teile. Mit so jungen Jahren entdeckte ich die Leidenschaft zum Tanzen, die ich heute immer noch unverändert auf und neben der Fläche verspüre. Damals wie heute bin ich mir sicher, dass es keinen schöneren Sport gibt als mit dem Tanzpartner zur Musik zu einer Einheit zu verschmelzen.

Tatjana Drexler: Kannst Du mir Deine drei wichtigsten Momente Deiner Tanzsport-Karriere nennen? Weshalb waren gerade diese Momente für Dich so wichtig?

Lisa Gorenstein: Es waren sehr viele wunderschöne Momente dabei. Eigentlich war für mich jedes einzelne Turnier oder jede Show, an welcher wir teilnehmen durften, etwas Besonderes. Mein erstes Tanzturnier hat mich jedoch am meisten beeindruckt. Ich war zwölf Jahre alt und überzeugt, dass ich nicht gut genug sei, um im Leistungssport überhaupt zu bestehen. Das gute Ergebnis dieses Turniers konnte mich vom Gegenteil überzeugen und gab mir sehr viel Mut für die Zukunft.

Der zweite wichtige Moment war der Anfang meiner Trainertätigkeit. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, alles was ich in den Jahren lernen durfte nochmal zu strukturieren und an meine Schüler weitergeben zu dürfen. Es ist mir jedes Mal eine sehr große Freude zuzusehen, wie sich meine Schüler entwickeln, sie Spaß am Tanzen haben und immer wieder Neues für sich entdecken können.

Mein absolutes Highlight - aus sportlicher Sicht - ist die Formationsweltmeisterschaft in Moskau in der Saison 2019, bei welcher ich mit der Standardformation Deutschland repräsentieren durfte. Sicherlich ein Erlebnis, das nur wenige Sportler in ihrer Karriere genießen dürfen. Dementsprechend ging damit auch ein großer Traum für mich in Erfüllung.

Tatjana Drexler: Neben der Schule und später dem dualen Studium hast Du immer viel trainiert und bist zu Wettbewerben gefahren. Meinst Du im Nachhinein, dass es die Mühe wert war?

Lisa Gorenstein: Für mich persönlich war jeder Moment definitiv die Mühe wert und ich würde es immer wieder genauso machen. Der Tanzsport war und ist für mich immer mehr als ein Hobby gewesen. Dabei war mir aber immer auch bewusst, dass ich mir neben dem Tanzen auch ein zweites Standbein aufbauen möchte.

Tatjana Drexler: Was hast Du durch Deine erfolgreiche Sportkarriere gelernt, was Deine Mitschüler vielleicht in dieser Form nicht gelernt haben?

Lisa Gorenstein: Gute Noten in der Schule waren für mich immer eine Voraussetzung dafür, dass ich weiterhin viel Zeit in meinen Tanzsport investieren konnte. Ich habe sehr früh gelernt meinen Tag zu strukturieren und meine Aufgaben zu priorisieren, um abends zum Training gehen und meine Wochenenden auf Turnieren verbringen zu können. Dadurch habe ich schon als Kind gelernt, sehr effizient zu arbeiten. Vor allem wurde mir aber klar, dass man immer über die eigenen Grenzen hinauswachsen kann. Der Tanzsport war für mich neben der Schule, dem Studium und auch der Arbeit ein ausgezeichneter Ausgleich - Bewegung zur Musik, vollkommenes Abschalten, Tanken neuer Kraft.

Tatjana Drexler: Wir sind sehr stolz auf Dich, genauso wie auf alle unsere Leistungsträger. Standen Deine Eltern immer hinter Dir und haben Dich beim Tanzen unterstützt oder waren sie eher der Meinung, dass Du mehr für die Schule machen solltest?

Lisa Gorenstein: Meine Eltern haben mich immer unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin. Ohne ihre Fürsorge und Unterstützung wäre der Leistungssport für mich als Kind und nun als erwachsene Frau nicht möglich gewesen. Natürlich gab es immer Bedingungen wie beispielsweise eine gleichbleibend gute Leistung in der Schule – aber das war für mich selbstverständlich auch ein Ansporn. In stressigen Phasen habe ich aber auch gelernt Abstriche zu machen und das Tanztraining hintenanzustellen - auch wenn das sehr schmerzlich sein kann! Umso schöner war es dann danach wieder das Parkett betreten und dort ebenfalls alles geben zu dürfen.

Tatjana Drexler: Nun unterrichtest Du unsere "Hobbytanz-Gruppe" mittwochs um 20:00 Uhr. Bereitet es Dir Freude oder ist es etwas langweilig? Schließlich erreichen Hobbytänzer - auch wenn sie sehr gut sind - nicht das Niveau, was Du beim Turniertanz gewöhnt bist.

Lisa Gorenstein: Es macht mir extrem viel Spaß Hobbytänzer zu unterrichten! Und nein, bei uns ist es nie langweilig! Es geht hier nicht um eine Leistung oder das Niveau des einzelnen Tänzers, sondern darum, dass man Freude an der Bewegung zur Musik hat, eine Liebe zum Tanzen entwickelt und wir alle als Gemeinschaft eine tolle, lustige und auch abwechslungsreiche Zeit zusammen verbringen dürfen.

Tatjana Drexler: Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg im Studium sowie beim Tanzen.


Wer bei dieser sympathischen und lustigen Trainerin tanzen möchte, kann dies mittwochs um 20:00 Uhr im Tanzsaal in der Stammestraße 40E sehr gerne tun. Lisa freut sich schon auf Euch!

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