U23: Entwicklung bestätigt - wieder zu Null
Sie mussten sich am vergangenen Samstag nicht nur gegen einen tief und kompakt stehenden Gegner behaupten, die Spieler der U23 hatten noch zwei weitere Widersacher, gegen die sie bestehen mussten: "Heute war es schwer. Es war extrem schwül, der Platz war stumpf und trocken", wusste Coach Valérien Ismaël die Fähigkeit seiner Jungs, sich auch durch diese Umstände nicht verunsichern zu lassen, zu würdigen.

Der SC Victoria Hamburg, die Hitze und der schlecht bespielbare Platz taten einiges dafür, die Bundesliga-Reserve nicht ins Spiel kommen zu lassen und zumindest in der ersten halben Stunde gelang das auch. Zwar war 96 von Beginn an die dominierende Mannschaft, doch richtig zwingende Torgelegenheiten wollten zunächst nicht dabei herauskommen. "Der Ball ist auf diesem Geläuf immer wieder versprungen, was unserem Kombinationsfußball natürlich nicht guttat", beschrieb Ismaël, warum die 550 Zuschauer zunächst kein Offensivfeuerwerk zu sehen bekamen. 

Außerdem stand da ja auch noch der Liga-Neuling aus Hamburg auf dem Feld, dem es über weite Strecken der ersten Halbzeit gelang, die Räume und Passwege effektiv zuzustellen. Dass die Mannschaft aus der Hansestadt auf Konter lauern würde, wusste Ismaël schon vorher und tatsächlich kam Victoria auch zweimal nach Ballgewinnen mit Distanzschüssen (9./26.) zu Torchancen. Das beeindruckte die jungen Roten jedoch herzlich wenig. Wenn es aus dem Spiel heraus nicht läuft, steht auch offensivstarken und kombinationssicheren Mannschaften zu, per Standard zu treffen. Und das tat die U23 dann auch.

Fuchs, Kadah, Behrens - die Offensivreihe sticht
Ein von Sascha Schünemann prima getretener Eckball flog maßgenau zum kurzen Pfosten, wo Lars Fuchs im richtigen Moment hochsprang und das Leder per Kopf aus kurzer Distanz zum absolut verdienten 1:0 im Tor unterbrachte (27.). Diese knappe Führung reichte allerdings noch nicht, um den Widerstand der Gäste zu brechen, ein zweiter Treffer musste her. Und er fiel: zwei Minuten vor der Halbzeitpause schlug Niko Gießelmann von der rechten Seite eine tolle Flanke, die Kevin Behrens mit einem Flugkopfball zum 2:0 verarbeitete (43.).

Nach dem Seitenwechsel spielte nur noch 96 und kam zu einer Handvoll bester Torgelegenheiten. Im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt lief bei Ismaëls Mannschaft nun auch der Ball deutlich besser, was vornehmlich daran lag, dass Hamburgs Kräfte immer mehr schwanden und die Aussichten auf einen Punktgewinn nach dem zweiten Treffer dahin waren. "Hannover 96 ist eine derart spielstarke Mannschaft, dass wir nicht mit dem Anspruch hierher gefahren sind, diese Partie gewinnen zu wollen. Über einen Punkt hätten wir uns aber riesig gefreut", erklärte auch Hamburgs Trainer Lutz Göttling hinterher. In seinen Augen hatte seine Mannschaft ein gutes Spiel gemacht, obwohl auch noch das 3:0 durch den weiterhin formstarken Deniz Kadah fiel (56.). Der hätte den Spielstand auch noch höher schrauben können, scheiterte aber einerseits am toll reagierenden Torhüter Schau (65.), andererseits an der Abseitsentscheidung des Schiedsrichtergespanns (63.).

Nimmt man die zwei weiteren wegen Abseits weggepfiffenen Treffer und die Großchancen im zweiten Durchgang zusammen, hätten es am Ende auch ein oder zwei Tore mehr sein können. Hinterher waren aber alle glücklich "über diesen hochverdienten und in nahezu allen Belangen souveränen Erfolg", wie "Valé" erfreut konstatierte. Nicht nur, dass die U23 zwischenzeitlicher Tabellenführer ist, auch die Entwicklung der Mannschaft macht nicht nur den Zuschauern, sondern auch den Spielern selbst richtig Spaß: "Die Neuverpflichtungen tun uns einfach unheimlich gut, ich und Deniz (Kadah, Anm. d. Red.) passen super zusammen. Durch unsere Spielweisen erleichtern wir uns wechselseitig das Tore schießen", sagte Mannschaftskapitän Lars Fuchs nach Abpfiff, der mit 6 Treffern Zweiter der internen Torschützenliste hinter Kadah (8) ist. 

Es hätte bei der U23 wohl niemand etwas dagegen, wenn dieser Lauf - anders kann man es nicht nennen - am kommenden Wochenende bei Weiche Flensburg fortgesetzt werden kann.
mi 

Hannover 96 II: Radlinger - Karwot (61. Mesfin-Mulugeta), Jöcks, Löhden, Gießelmann - Schünemann, Evseev - Behrens (79. Noto), Aycicek - Kadah, Fuchs (84. Rusteberg)

SC Victoria Hamburg: Schau - Lauer, Brück, Rabenhorst, Goldgraebe (65. Cetinkaya) - Sobczyk, Sachs, Stilz, Sudbrak - Hoose - Keklikci (72. Vierig)

Tore: 1:0 Fuchs (27.), 2:0 Behrens (43.), 3:0 Kadah (56.)

Gelbe Karten: Behrens / Sudbrak

Zuschauer: 550

Schiedsrichter: Listner (Mielkendorf)

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U17: In allen Bereichen des Fußballs besser
Die B-Junioren haben sich nach dem für sie enttäuschenden 1:1 gegen Dynamo Dresden vom vorletzten Wochenende eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit 5:0 (3:0) schlug die Mannschaft von Trainer Slaven Skeledzic den Nachwuchs von Rot-Weiß Erfurt, dabei ließ sie dem Gegner zu keinem Zeitpunkt des Spiels eine Chance. "Es war schon eine kleine Demonstration unserer Stärke", freute sich der Coach nach dem überzeugenden Auftritt.

Schon aus dem Anstoß heraus kreierte die U17 den ersten vorzüglichen Angriff und damit die erste hochkarätige Torchance, doch der Schuss zischte schon nach acht Sekunden knapp am Tor vorbei. Dann war es aber Tim Dierßen, der mit seinem Treffer zum 1:0 (12.) die jungen Roten auf die Siegerstraße brachte. Und auch sechs Minuten später war Dierßen zur Stelle: erst spielte er einen tollen Pass in die Tiefe, den Capin wohl im Tor untergebracht hätte. Doch Erfurts Keeper Hein brachte ihn regelwidrig zu Fall, der Schiedsrichter zeigte vollkommen zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Dierßen verwandelte souverän zum 2:0 (18.).

Zehn Minuten später war es dann Capin, der das 3:0 und damit den gleichzeitigen Pausenstand herstellte (28.). Es war ein hochverdientes Zwischenergebnis, obwohl Erfurt versuchte dagegenzuhalten, das aber nur in Ansätzen schaffte. Und auch im zweiten Durchgang spielte die U17 weiter prima auf. Bereits in der 48. Minute stand es 4:0 - getroffen hatte erneut Capin - und damit war das Spiel endgültig gelaufen. Zwei Minuten vor dem Ende erhöhte Dominic Wolter auf 5:0 und setzte den Schlusspunkt unter einen für die B-Junioren rundherum gelungenen Nachmittag.

Die Vorgaben toll umgesetzt
"Wir haben diese Partie auch in der Höhe absolut verdient gewonnen", befand Skeledzic, dessen Jungs "das Spiel über die gesamten 80 Minuten dominiert" hatten. Auch die gute Chancenverwertung hob der Trainer hervor: "Wir waren diesmal richtig effektiv, hatten in der ersten Halbzeit fünf Torchancen und haben drei Tore geschossen. Außerdem haben wir Erfurt nicht zu Chancen kommen lassen und als Mannschaft gut gegen den Ball gespielt. Marcel Polomka hatte in der ersten Halbzeit viele wichtige Balleroberungen im Zentrum und hat die Bälle gut verteilt." Dass die Treffer allesamt "sehr schön herausgespielt waren und die Mannschaft die Vorgaben insgesamt toll umgesetzt hat", trug zur Zufriedenheit des Trainergespanns überdies bei.

Ausgeruht wird sich nach diesem Erfolg aber nicht. Am kommenden Wochenende ist in der Liga Länderspielpause, mit Tim Dierßen und Niklas Teichgräber sind zwei 96-Spieler bei der U17-Auswahl des DFB. Auch Niclas Bahn fährt zur deutschen Nationalmannschaft, allerdings zu den U16-Junioren. Coach Skeledzic: "Ich wünsche mir, dass Niklas Teichgräber, der leider verletzt bei uns pausieren musste, für den DFB am Mittwoch spielen kann und dass die Drei eine erfolgreiche Zeit bei ihren Teams haben und sich gewohnt sehr gut präsentieren".

Am übernächsten Wochenende wartet dann der Nachwuchs des HSV auf die jungen Roten. "Auf dieses Spitzenspiel richtet sich nun unser Fokus und natürlich wollen wir auch gegen Hamburg punkten", verrät der Trainer. Einige Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft, in der Liga Tabellenzweiter mit Aussicht auf mehr - die U17 macht sich ganz hervorragend.
mi

Hannover 96 U17: Rehberg - Arkenberg, Timm (57. Marotzke), von der Ah, Ehrcke (71. Kisch) - Sylejmani (69. Kasumovic), Dierßen, Wolter, Polomka (64. Hübers) - Capin, Bahn

Rot-Weiß Erfurt U17: Hein - Winge (64. Thunert), Retsch, Schlebe, Kumm - Scholz (46. Weber), Brandau (74. Rupprecht), Deist, Messing (59. Scheuring) - Bergmann, Kühne

Tore: 1:0, 2:0 (FEM) Dierßen (12./18.), 3:0, 4:0 Capin (28./48.), 5:0 Wolter (78.)

Gelbe Karten: Capin, Bahn / Hein, Deist

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Krämer (Münster)

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