Wieder in Rückstand geraten, dann noch einen Punkt geholt. Am Sonntagnachmittag gab's für die U23 beim BSV SW Rehden ein 1:1. Bereits am Samstag ist der U17 die Rehabilitation geglückt. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg gewann die U17 beim VfL Osnabrück mit 4:0.
U23: Mal wieder ein ärgerliches Gegentor
Vor dem Spiel seiner U23 beim BSV SW Rehden hatte Cheftrainer Sören Osterland noch gewarnt: "Wir sind in den letzten vier Spielen immer in Rückstand geraten. Wir müssen das endlich abstellen." Und fest entschlossen, es bei den Schwarz-Weißen besser zu machen, trat die Hannoversche Bundesliga-Reserve dann auch an. Die Mannschaft kam gut ins Spiel und es dauerte bis zur 25. Minute, ehe sich die Gastgeber das erste Mal dem Tor von 96-Keeper Konstantin Fuhry näherten.
Ein Freistoß aus rund 40 Metern Distanz segelte in den Strafraum, zwei Rehdener waren unbewacht - und der Ball schließlich im Tor. Es war fast schon ein bisschen zynisch, dass die jungen Roten bis zu diesem Zeitpunkt ein richtig gutes und konzentriertes Spiel abgeliefert hatten und die erste Unaufmerksamkeit sofort bestraft wurde. "Aufgrund der Leistung in der Anfangsphase war das Gegentor natürlich umso ärgerlicher", sagte Osterland hinterher.
So unnötig der Rückstand war, so ordentlich war dann aber die Reaktion des 96-Nachwuchses. "Es ist kein schönes Gefühl, schon wieder 0:1 hinten zu liegen. Dafür haben es meine Jungs aber richtig gut gemacht, weil sie den Kopf nicht hängen ließen und darum bemüht waren, zurückzuschlagen", beobachtete der Coach. Und tatsächlich, sein Team war nicht nur bemüht, es war auch erfolgreich. Knapp zehn Minuten nach der Rehdener Führung war es Manuel Schmiedebach, der nach einer schönen Kombination als Empfänger des finalen Steckpasses zum 1:1 vollstreckte (34.).
Chancen, aber keine Tore in Halbzeit zwei
Mit dem gerechten Remis ging es in die Pause, aus der 96 mit vielen Spielanteilen und guter Spielanlage zurückkam und redlich bemüht war, das Spiel für sich zu entscheiden. Die jungen Roten kamen dann auch zu einer Vielzahl guter Angriffe und Chancen, es fehlte aber stets der entscheidende Punch. Etwas vor dem Tor von Fuhry konnte auch Rehden in den zweiten 45 Minuten trotz einiger Konterchancen nicht ausrichten.
"Wenn man unsere Spielbeherrschung und Tormöglichkeiten zugrunde legt, wäre es sicher nicht ganz unverdient gewesen, wären wir als Sieger vom Platz gegangen", trauerte Osterland den nicht gewonnen drei Punkten etwas hinterher, er zog aber trotzdem ein positives Fazit nach dem Gastspiel beim BSV: "Wir sind spielerisch und athletisch weiterhin auf einem guten Weg. Auf einem sehr guten sind wir, wenn es uns gelingt, endlich einmal zu Null zu spielen. Auch wenn ich mich wiederhole, müssen wir bei Standardsituationen einfach konzentrierter zu Werke gehen."
Am kommenden Wochenende spielt die "Zweite" im heimischen Beekestadion gegen den SV Meppen und hat die Chance zu zeigen, dass sie nicht nur 90 Minuten gut spielen, sondern sich auch 90 Minuten unterbrechungsfrei konzentrieren kann.
mi
BSV SW Rehden: Mandic - Pekrul, Wessel, Heyken, Hegerfeld - Winkelmann - Makangu (90.+1 Sereno), Hirooka, Stütz (54. Chaib), Arend - Neumann (59. Banecki)
Hannover 96 II: Fuhry - Schmiedebach, Blume, Fölster, Wohlfahrt (66. Rutter) - Pietler - Ernst, Herrmann (76. Schmude), Gökdemir - Nikci (45. Rayski), Kadah
Tore: 1:0 Heyken (25.), 1:1 Schmiedebach (34.)
Schiedsrichter: Dornieden (Osnabrück)
Gelbe Karten: Stütz, Winkelmann, Heyken / Wohlfahrt, Schmiedebach, Gökdemir, Kadah
Zuschauer: 400
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U17: Ein überzeugender Sieg mit Kuriositäten
Als in Osnabrück der verdiente 4:0-Erfolg und damit die Rehabilitation nach der 0:3-Pleite gegen den VfL Wolfsburg unter Dach war, kam bei den B-Junioren zunächst keine rechte Ruhe auf. Und das lag nicht daran, dass der Sieg etwa angesichts einer schwachen Leistung glücklich gewesen wäre, sondern an einer Formalie.
Nachdem die jungen Roten zur Pause mit 1:0 geführt und in der zweiten Halbzeit das Ergebnis dem Spielverlauf entsprechend höher geschraubt hatten, waren sich alle Beteiligten, einschließlich des VfL Osnabrück einig, dass den jungen Roten vier reguläre Treffer gelungen waren. Der Schiedsrichter zeigte jeweils auf den Mittelkreis, von wo das Spiel, wie nach Toren üblich, fortgesetzt wurde. Nach dem Abpfiff, als der Schiedsrichter den Spielberichtsbogen zur Unterschrift vorlegte, war aber plötzlich nur noch von einem 3:0-Sieg die Rede.
Warum der Schiedsrichter das regelkonforme Tor von Marcel Ottenbreit zum 4:0 (61.) im Nachhinein nicht gelten lassen wollte, ließ sich nicht zweifelsfrei klären. Am wichtigsten war aber, dass am heutigen Montag vom DFB die Mitteilung kam, dass der Referee darum gebeten hat, das Tor doch in die offiziellen Statistiken einfließen zu lassen, was dann auch umgehend geschah. "Natürlich macht es einen Unterschied, ob wir am Ende mit 3:0 oder 4:0 gewinnen. Wer weiß, wozu das Tor am Ende der Saison noch gut ist", sagte U17-Chefcoach Slaven Skeledzic, der auch betonte, dass das korrekte Ergebnis den Spielverlauf am besten widerspiegelt. "Wir waren in allen Belangen besser und eigentlich hätte der Sieg noch höher ausfallen müssen."
Etliche Chancen
So traf Niclas Bahn in der ersten Halbzeit nur die Latte, etliche weitere Chancen kamen in der zweiten Hälfte hinzu. "Wir haben etwas gebraucht, bis wir uns den Gegner zurecht gelegt hatten und Osnabrück hat in den ersten 40 Minuten auch sehr couragiert gespielt und es defensiv ordentlich gemacht", erklärte Skeledzic, warum in Durchgang zwei nicht nur mehr Tormöglichkeiten, sondern auch Treffer gelangen. Über mehr als ein Tor konnte sich auch das 96-Talent Mette-Kaan Demir freuen, der in Osnabrück sein Bundesliga-Debüt feierte und mit "gleich zwei Buden einen Rieseneinstand hatte", so sein Coach, der aber nicht nur seinen Neuling lobte. "Die ganze Mannschaft hat eine hochkonzentrierte und überzeugende Leistung abgeliefert. Das hat Spaß gemacht!"
Mit diesem Erfolgserlebnis, das nicht nur drei Punkte, sondern auch die Bestätigung einbrachte, dass sie binnen einer Woche die Fehler abstellen kann, die ihr zuvor eine Niederlage bescherten, geht die Mannschaft in die Länderspielpause. Niclas Bahn fährt zur U17-Auswahl des DFB und tritt mit ihr am kommenden Mittwoch in Norderstedt gegen Holland an. Ihm ist zu wünschen, dass er ein ähnlich gutes Spiel macht wie gegen die Schweiz im Rahmen des Toto-Cups - danach wurde er nämlich zum Man of the Match gekürt.
mi
VfL Osnabrück: Lauxtermann - Nuxoll, Waldow, Borgmann (59. Mause) - Hasemann, Hartke - Gashi (41. Zurhorst), Fiebig (56. Woo), van den Berg (41. Osmani) - Bartsch, Lahmann-Lammert
Hannover 96: Königsmann - Ottenbreit, Biyiklioglu (25. F. Schulz), Bahn - J. Müller (67. Sarbanovic), Sierck - Wolter, Langer, Walther, Demir (68. El-Ahmar) - Brix (64. Zentler)
Tore: 0:1 Demir (17.), 0:2 Wolter (47.), 0:3 Demir (54.), 0:4 Ottenbreit (61.)
Schiedsrichter: Müller (Bünde)
Zuschauer: 80
Gelbe Karten: Waldow / -
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