U19: Was fehlt ist der gerechte Lohn
Das 1:1 zwischen den A-Junioren von Hannover 96 und denen des VfB Lübeck war ein Spiel der wunderschönen Tore. Doch während das Ergebnis für den Tabellenvorletzten aus der Hansestadt sicher als Erfolg gewertet werden dürfte, war es für die Gastgeber zu wenig. "Frustrierend", nannte es 96-Chefcoach Daniel Stendel, der schon wie gegen den FC St. Pauli am vergangenen Wochenende eine gute Leistung seiner Mannschaft sah.

96 dominierte das Spiel und erarbeitete sich eine Vielzahl bester Tormöglichkeiten, die aber im ersten Durchgang allesamt nicht genutzt wurden, was aber nicht immer am eigenen Unvermögen, sondern oft auch am glänzend aufgelegten Lübecker Schlussmann lag. So bekamen die 90 Zuschauer in den ersten 45 Minuten keine Treffer zu sehen, obwohl 96 die Begegnung zu diesem Zeitpunkt schon zu seinen Gunsten entschieden haben könnte.

Tolle Tore in Durchgang 2
In der zweiten Halbzeit war es dann aber endlich Kevin Krottke, der seine technischen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte, als er einen schnell vorgetragenen Angriff mit einem tollen Lupfer zum 1:0 abschloss (57.). Lübeck, das seinerseits aus dem Spiel heraus nicht viele brandgefährliche Szenen hatte, verlegte sich auf das, was übrig bleibt, wenn es sonst nicht läuft. Das sind gemeinhin Konterversuche und ruhende Bälle und tatsächlich - in der 80. Minute hatten die Gäste mit einem durch Thiel direkt verwandelten Freistoß Erfolg.

Dass dieser Treffer dem Tor von Kevin Krottke in der B-Note Konkurrenz machte, konnte Stendel selbstverständlich wenig freuen. "Wir haben uns erneut nicht für unsere gute Leistung belohnt", haderte der Trainer mit dem unglücklichen Ergebnis, konnte seinen Jungs aber letztlich nicht viel vorwerfen. "Wir spielen gut, die Mannschaft setzt um, was ich ihr mit auf den Weg gebe", fand der Trainer lobende Worte. Letztlich scheiterte es an der Chancenverwertung - ein zu behebendes Problem. Die Leistung der A-Junioren gibt jedenfalls keinen Anlass, sich Sorgen um die fußballerischen Fähigkeiten des Teams zu machen.
mi

Hannover 96: Brünig - Wolf, Wilton, Bähre (75. Sarenren-Bazee), Anton (62. von der Ah) - Polomka (82. Serra), Tuna - Marotzke (54. Capin) - Krottke, Grunert, Bahtiri

VfB Lübeck: Koochi - Thees (45. Glosch), Lenz (31. Reichenberg), Radina, Thiel - Kunz (60. Conteh), Worreschek - Brandenburg, Guersoy, Rüdiger - Telli (70. Parduhn)

Tore: 1:0 Krottke (57.), 1:1 Thiel (80.)

Gelbe Karten: Grunert, Wilton, Capin / Reichenberg, Pardun

Schiedsrichter: Kanzler (Eisenach)

Zuschauer: 90

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U17: Noch nicht immer konsequent genug
Viele gute Ansätze hat der neue U17-Coach Christoph Dabrowski bei seiner Mannschaft im Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus gesehen, für einen Sieg hat es aber erneut nicht gereicht. Das 1:1 gegen den direkten Tabellennachbarn war nach dem Spielverlauf ein Ergebnis "mit dem wir leben müssen, weil uns der von Königsmann gehaltene Elfmeter Mitte der zweiten Hälfte fast noch den Punkt gekostet hätte", befand der Ex-96-Profi nach dem Spiel.

Eine Niederlage wäre dem Geschehen auf dem Platz nach allerdings auch unverdient gewesen. Wie schon gegen den FC St. Pauli kontrollierte 96 die Partie und hatte gute Szenen nach vorne, allein "im letzten Drittel müssen wir noch durchschlagskräftiger werden", erklärte der Coach, warum es nur zu dem "wunderschönen Treffer von Walther" (42.) reichte. Dieses Tor musste aber auch her, weil Cottbus bereits nach einer Viertelstunde in Person von Zickert zur Führung für die Gäste traf - per Fallrückzieher. Dabrowski ärgerte, "dass wir nicht robust genug verteidigt haben und zu weit weg waren". So ein Treffer dürfe nicht fallen, unterstrich der Trainer, der natürlich weiß, dass solch ein akrobatischer Schuss im Strafraum nur dann kein gefährliches Spiel ist, wenn der Schütze ziemlich viel Platz hat.

So waren es Kleinigkeiten, die die jungen Roten und ihren neuen Coach um den Dreier brachten. Und es sind auch diese kleinen Stellschrauben, an denen in der kommenden Trainingswoche weiter gedreht werden wird, um beim starken VfL Wolfsburg am kommenden Samstag etwas mitnehmen zu können. "Cottbus hatte wie St. Pauli kaum Torchancen, weil wir fast nichts zugelassen haben. In den entscheidenden Momenten müssen wir aber noch konsequenter in die Zweikämpfe gehen. Und auch offensiv müssen wir noch etwas am Timing arbeiten. Gerade im letzten Drittel müssen wir noch geradliniger agieren und die Laufwege beziehungsweise den letzten Pass besser abstimmen", fasste der Trainer die Aufgaben für die nahe Zukunft zusammen.
mi 

Hannover 96: Königsmann - Müller (68. Vucenovic), Langer, Serra (41. Biyiklioglu) Sierck - Baar (41. Mboob), Demir (77. Wauker), Hafiz, Zentler - Walther, Yilmaz

FC Energie Cottbus: Kamenz - Czyborra, Klaka, Steuk, Wendt - Marx, Zickert (77. Grundmann), Jaeckel, Geisler (71. Kordecki) - Müller (76. Neukirch), Jeschke

Tore: 0:1 Zickert (15.), 1:1 Walther (42.)

Gelbe Karten: Königsmann, Demir, Vucenovic

Schiedsrichter: Nils Klöhn (Meldorf)

Zuschauer: 80

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